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077 - Die Hexe von Andorra

077 - Die Hexe von Andorra

Titel: 077 - Die Hexe von Andorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schraubstock fest und zwang den Dämonenkiller auf die Knie.
    „Bereuen Sie! Gestehen Sie Ihre Schuld ein, Hunter! Ich bin Ihr gütiger Vater, der Ihnen helfen will." Er kniete ebenfalls nieder und drückte sich Dorians Hände ans Herz. „Sie sind der Hexe verfallen, aber noch ist es nicht zu spät, aus ihrem Bann auszubrechen. Führen Sie mich zu ihrem Versteck! Verleugnen Sie den Pakt mit ihr! Ich weiß, daß diese sündige Welt vom Teufel beherrscht wird, seit die Inquisition abgeschafft wurde. Aber solange ich lebe, werde ich nur dafür sorgen, daß der Teufel seinen Einfluß auf dieses Land verliert. Helfen Sie mir, Hunter! Es ist kein Verrat, wenn Sie die Hexe an mich ausliefern, sondern Sie tun etwas Gutes. Helfen Sie mir!"
    Dorian konnte sich aus seinem Griff befreien. Er stand auf, sich die gefühllosen Hände reibend. Quintano blieb knien und sah bittend zu ihm auf.
    „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß Sie doch noch zu sich zurückfinden, Hunter", sagte er mit völlig veränderter Stimme, die voll Wärme und Güte war. „Sehen Sie in mir Ihren Beichtvater, dem Sie sich jederzeit anvertrauen können! Ich bin immer für Sie da, egal, welche Stunde es schlägt."
    Quintano erhob sich und verschwand durch das Burgtor.
    Dorian blickte zu dem Giebelfeld über dem Doppeltor hinauf. Die steinernen Fratzen der Fabelwesen schienen ihn höhnisch anzugrinsen.
    Er zündete sich eine Zigarette an. Für ihn bestand kein Zweifel mehr, daß Isidor Quintano wahnsinnig war. Ihm war auch zuzutrauen, daß er in seinem Wahn die Inquisition wieder aufleben ließ. Deshalb war er in Dorians Augen viel gefährlicher als so mancher Dämon.
    Der Dämonenkiller ahnte, daß er vor einer schweren Aufgabe stand, die für ihn kaum zu lösen war. Er hätte es viel lieber mit überlegenen Mächten der Finsternis zu tun gehabt, denn im Kampf gegen Dämonen hatte er Erfahrung. Aber mit welchen Mitteln sollte er diesen Wahnsinnigen bekämpfen, diesen verblendeten Fanatiker, der davon überzeugt war, das Werkzeug des Guten zu sein?

    „Sei wachsam, Estrella!"
    Sixta hörte damit auf, die Katze zu kraulen, und gab ihr einen Schubs. Die Katze sträubte das Fell, machte einen Buckel, schritt dann mit geschmeidigen Bewegungen zum Fenster, duckte sich und sprang mit einem Satz durch die Öffnung ins Freie.
    Sixta mochte Katzen schon seit frühester Kindheit. Später hatte sie dann festgestellt, daß sie zu schwarze« Katzen eine besondere Beziehung hatte - und schwarze Katzen zu ihr. Sie verstand sich mit ihnen besser als mit den Menschen. Bei ihrem ersten Wahrtraum hatte sie eine schwarze Katze bei sich gehabt, und sie kam bald dahinter, daß sie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten nur in Anwesenheit eines dieser Tiere entwickelte, zu denen sie Zuneigung empfand. Es war, als sei die Katze zur Mittlerin zwischen Sixta und dem Überirdischen.
    Nach und nach, je mehr sie sich mit ihrer Gabe beschäftigte, erkannte sie, daß sie auch mittels anderer Hilfsmittel ihre Fähigkeiten verstärken konnte, so zum Beispiel durch zwei Kerzen und eine Wasserflasche, wenn sie in der richtigen Konstellation zueinander standen.
    Sixta zündete die beiden gelben Kerzen an und stellte die bauchige Flasche mit der wasserklaren Flüssigkeit zwischen sie. Sie wollte wieder versuchen, Licht in das Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen; sie wollte sich von ihrem Geist zurücktragen lassen, einen Blick in die Zeit werfen, als sie das Licht der Welt erblickt hatte.
    In Barcelona war ihr das nie gelungen, obwohl sie es oft und oft versucht hatte, nachdem man ihr gesagt hatte, daß sie nicht das Kind der Leute war, die sie aufgezogen hatten.
    Sie konzentrierte sich auf die beiden Kerzen, versuchte, die beiden auseinanderstehenden Lichter einander näherzubringen, auf daß sie miteinander verschmolzen. Die Kerzen rückten zusammen, wurden eins. Zwei Lichter erstrahlten wie eines in der bauchigen Flasche, die wie ein Kristall glitzerte und funkelte.
    Draußen wachte Estrella. Sixta konnte sich mit ganzer Kraft ihrer Aufgabe widmen. Sie glaubte fest daran, daß die Flasche der Spiegel zu einer anderen Welt darstellte, die die Vergangenheit war.
    Die Flasche wurde zum Zauberspiegel. Bilder tauchten darin auf. Das Haus in Barcelona, in dem sie aufgewachsen war, das sie immer für ihr Zuhause gehalten hatte, bis ihr dann bei einem Streit eines ihrer älteren Geschwister verriet, daß sie ein Findelkind war. Ihre Zieheltern bestätigten das. Fast auf den Tag

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