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0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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war. Irgendetwas hatte ihn warnen wollen.
    Ein Zögern gab es für Sid Amos nun nicht mehr. Vielleicht war es bereits zu spät, aber einen Versuch musste er starten. Robert würde in wenigen Stunden wieder aufwachen. Bis dahin konnte niemand etwas für ihn tun - auch sein Erzeuger nicht.
    Aber vielleicht konnte der verhindern, dass unzählige Menschen in der geheimen Anlage Opfer einer Katastrophe wurden.
    Asmodis hoffte, dass er noch rechtzeitig kam.
    ***
    Sindor Mellant schwitzte.
    In seinem Kopf rasten die Fragen, zu deren Beantwortung ihm Wissen und Zeit fehlten. In etwas mehr als drei terranischen Minuten lief das Ultimatum des Kommandanten der SR02 ab. Dann würde die rätselhafte Energie der schwarzen Dhyarras ihr selbstzerstörerisches Werk; vollenden und die SCHLACHTSTEIN mitsamt ihrer Besatzung vollständig vernichten.
    Auch das Volk der EWIGEN hatte die Geheimnisse der Dhyarras nie wirklich lüften können. Die DYNASTIE benutzte die Sternensteine, baute ihre Hierarchie auf die schier unendlichen Möglichkeiten der Kristalle auf. Woher sie ihre scheinbar nie zur Neige gehenden Kräfte bezogen, wussten auch die EWIGEN nicht genau.
    Man nahm die Macht, die man durch sie besaß, als gegeben hin. Das jedoch mochte sich irgendwann einmal als großer Fehler erweisen. Kleine Gruppierungen innerhalb der DYNASTIE warnten vor dem Tag, an dem die Dhyarras vielleicht einmal nicht mehr so selbstverständlich funktionierten. Ihre Warnungen verhallten ungehört, denn kein EWIGER wollte an so etwas auch nur einen Gedanken verschwenden.
    Dabei hatte es vor rund tausend Jahren schon einmal eine Katastrophe gegeben, die mit den Dhyarras zusammenhing. Damals schienen sie zeitweise fehlgesteuert zu sein; ihre Benutzer, obwohl vom Para-Potenzial her fähig, sie je nach Rangordnung zu benutzen, wurden verwirrt. Damals hatte sich die Dynastie aus der Galaxis zurückgezogen, hatte alle Stützpunkte aufgegeben, um spurlos zu verschwinden und erst zurückzukehren, als man sich wieder sicher fühlen konnte.
    All das war in diesen Sekunden für den Kommandanten der SCHLACHTSTEIN belanglos. Es gab für ihn keinen Zweifel, dass es dieser Zamorra ernst meinte. Er hatte so entschlossen geklungen, dass es kein Bluff sein konnte. Auch die Energieentwicklung an Bord des Spiders deutete darauf hin.
    Zähneknirschend gab Mellant den Befehl, auf den alle an Bord gehofft hatten.
    »Den Meegh-Raumer ausschleusen. Sofort!«
    Im gleichen Moment kam hektische Bewegung in die Männer vor den Instrumentenpulten. Hastig wurden Schaltungen durchgeführt, die alle nur das Ziel hatten, die potenzielle Bombe loszuwerden.
    Sindor Mellants Augen waren nur noch schmale Schlitze, seine Stimme kalt wie Eis. »Bis auf 8.000 Dryn Entfernung im Fesselfeld halten. In dem Moment, wenn wir das Feld senken, werden sie sofort von der SCHLACHTSTEIN weg beschleunigen. Fluchtkurs und Höchstgeschwindigkeit des Meegh-Schiffes vom Computer berechnen lassen und alle - ich wiederhole - alle Waffensysteme entsprechend einrichten. Bei 12.000 Dryn mit voller Kraft feuern!«
    Alpha Mellant war Realist. Nazarena Nerukkar würde toben, denn sie würde die Schuld nicht bei sich selbst suchen. Was aber blieb dem Kommandanten der SCHLACHTSTEIN anderes übrig, als das Schiff mitsamt seiner gaianischen Besatzung zu zerstören? Er hätte es gleich zu Beginn der Aktion tun sollen. Das hätte zumindest den Imageverlust bei seiner Mannschaft verhindert. Sie hatten ihn verunsichert und zweifelnd gesehen. Etwas, das einem Alpha nicht passieren durfte.
    Hätte die ERHABENE ihm freie Hand gelassen… Sindor Mellant war sicher, die Lage sähe jetzt ganz anders aus.
    Eines fragte der Alpha sich jedoch ernsthaft: Glaubte dieser größenwahnsinnige Zamorra tatsächlich, sich und seine Leute mit dieser Aktion in Sicherheit bringen zu können?
    So dumm konnte der Mensch doch nicht sein.
    Wenn Mellant der ERHABENEN auch nicht das Schiff übergeben konnte, dann musste er doch zumindest die Meldung machen können, dass von dem Meegh-Raumer nur noch Staub existierte.
    Was Nazarena Nerukkar schlussendlich mit ihm tun würde, war reine Spekulation. Er konnte nur abwarten.
    Seine Grübelei wurde von einer Meldung unterbrochen. »Alpha Mellant, der feindliche Raumer befindet sich in der vorgegebenen Entfernung. Die Waffensysteme sind programmiert.«
    Sindor Mellant erhob sich aus seinem Kommandosessel. Sein Blick hing an dem Hauptbildschirm der Zentrale, auf dem sich das Meegh-Schiff klar

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