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0772 - Das Gericht der Toten

0772 - Das Gericht der Toten

Titel: 0772 - Das Gericht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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könnte doch sein, dass Hector de Valois den Sessel für seine Zwecke, wie immer sie auch ausgesehen haben mochten – eingespannt hat. Nur hat er möglicherweise nicht gewusst, was tatsächlich hinter diesem Möbelstück steckt. Vielleicht ist er von dessen Kräften ebenso überrascht worden wie wir.« Ich schaute in die Runde. »Kann doch möglich sein.«
    Suko nickte. Glenda hob die Schultern.
    Nur Sir James stellte eine Frage, die zeigte, dass er wieder pragmatisch dachte. »Wer kann uns denn mehr darüber sagen? Mal abgesehen von diesem Hector de Valois?«
    »Die Templer?«, fragte Suko mit gerunzelter Stirn und einer sehr leisen Stimme, als könnte er es selbst nicht glauben. »Die Gruppe um Abbé Bloch.«
    Sir James räusperte sich. »Ist das gut, John?«
    »Ich hoffe es.«
    »Pardon, aber das müssen Sie mir erklären.«
    Suko tat es. Er berichtete von dem Kontakt zwischen dem Templer und dem silbernen Skelett.
    »Das ist natürlich eine Spur. Zwar sehr vage und kein Beweis, aber immerhin.« Er sprach weiter. »Wäre es dann nicht doch am besten, dieses Möbel nach Frankreich zu schaffen?«
    »Daran habe ich gedacht, Sir.«
    »Aber Sie tun es nicht.«
    »Richtig.« Ich nickte. »Und ich habe auch meine Gründe, wie Sie sich bestimmt vorstellen können. Da in diesem Sessel am heutigen Tag ein Mann ermordet wurde, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, das Rätsel allein zu lösen.«
    »Konnte ich mir denken.«
    Glenda Perkins mischte sich ein. Sie kam zwei Schritte näher, blieb aber noch immer in sicherer Entfernung stehen. »Wie willst du das denn anstellen, John?«
    »Indem ich mich hineinsetze.«
    »Das ist gefährlich.«
    »Ja und nein. Du darfst nicht vergessen, dass ich einen besonderen Schutz habe.«
    »Den hatte auch de Valois«, sagte Sir James. »Wissen Sie, ob es ihm geholfen hat?«
    »Nein, aber das ist eben das Risiko.«
    Es schellte. Ohne die Person gesehen zu haben, wussten wir, wer es war. Kurze Zeit später betrat Bill Conolly meine Wohnung. Er grinste, rieb seine Hände und blieb vor dem Skelett-Sessel stehen.
    »Ahhh, da ist er ja.«
    »Sieht gut aus, wie?«, fragte ich.
    »Kann man nicht unbedingt sagen. Zumindest finde ich ihn originell, wenn auch ein wenig teuer.« Damit hatte er auf die Summe angespielt, die er mir geliehen hatte.
    »Kann man sagen, Bill. Warum hast du Sheila nicht mitgebracht?«, fragte ich ihn.
    »Sie wollte nicht. Sie hatte einfach keinen Nerv, sich so etwas anzuschauen. Sie empfindet es als schlimm. Okay, das kann man nicht ändern und muss es akzeptieren.« Auch er tat das Gleiche wie Sir James, strich um den Sessel herum und betastete ihn. Sehr genau schaute er sich den Schädel an und fragte dann: »Der ist ja nicht zusammengesetzt, sondern besteht aus einem Teil.«
    »Es war ein Skelett.«
    Bill schnaufte. »Und woher stammt das Blut am Maul des Schädels?«
    »Von seinem letzten Opfer.«
    Bill schauderte zusammen. »Du hast Humor, John…«
    »Leider nicht. Es ist tatsächlich der Fall. Ich will dich da nicht belügen. Dieser Sessel ist zu einem Mörder geworden. Er hat heute schon jemanden getötet. Davon müssen wir zumindest ausgehen.«
    Mein Freund hob die Augenbrauen. Dann schaute er auf Suko.
    Der nickte bestätigend. »Ein Sessel, der killen kann?« Bill schüttelte den Kopf. »Ich begreife es nicht. Wenn das stimmt, hast du dir eine Zeitbombe ins Haus geholt, John.«
    »Das meine ich auch«, sagte Glenda. »Stimmt. Fragt sich nur, wohin damit? Willst du ihn haben, Bill? Du hast mehr Platz.«
    »Hahaha. Das sag mal meiner weiblichen Regierung. Sheila wird dir die Augen auskratzen, wenn nicht noch mehr.«
    Ich lächelte. Ja, dafür kannte ich Bills Frau gut genug. Sie würde es nicht zulassen, auch wenn ihr das Möbelstück gehörte. Der Reporter aber zeigte sich von dem knöchernen Sessel fasziniert. Er konnte seinen Blick davon nicht loseisen, musste ihn immer wieder berühren.
    »Kann man sich mal setzen, John?«
    »Wenn du willst.«
    Bill nickte, wartete aber noch, weil Glenda und Sir James eine gespannte Haltung eingenommen hatten. »Ist was?«, fragte er lächelnd. »Soll ich es nicht tun?«
    »Darin ist doch heute schon einer gestorben«, sagte Glenda. »Dann rechnest du mit meinem Ableben?«
    Sie trat mit dem Fuß auf, weil sie richtig wütend geworden war.
    »Hör auf zu scherzen und zu grinsen. Meinetwegen kannst du darin schlafen. Ich wollte mich hier nur gegen euch Machos stellen, die ja alles aus den Fugen reißen müssen.«
    »So darfst du

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