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0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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dem Fußboden aufschlug.
    Dann war nichts mehr…
    ***
    »Ich bringe Avenge um, wenn ich ihn erwische!«, bellte Nicole Duval. Sie kochte vor Zorn, und das zurecht. Korou und seine Leute hatten sie aufs Polizeirevier gebracht. Sie durften nicht einmal ihre Autos dorthin fahren.
    »Wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr«, klärte sie Inspektor Korou auf. »Unsere Spezialisten kümmern sich um Ihre Wagen.«
    Schweren Herzens hatten die Dämonenjäger das eingesehen. Sie hatten keine Handhabe dagegen. Die so genannten Spezialisten bauten alles aus, was an den Autos nicht niet- und nagelfest war. Da sie natürlich nichts fanden, nahmen sie Zamorra und Nicole anschließend mit aufs Revier.
    Dort wurden sie, entgegen ihrer Proteste, einer Leibesvisitation unterzogen. Sie forderten ein Telefonat mit ihren Anwälten, doch Korou und seine Kollegen gingen erst gar nicht darauf ein.
    Nachdem die Polizisten keine Drogen bei ihnen fanden, wurden sie einfach aus dem Revier hinauskomplimentiert.
    »Und unsere Autos stehen noch dort, wo Sie uns festgenommen haben«, schimpfte Zamorra. »Nämlich am Bergpass.«
    Korou zuckte mit den Schultern. »Das ist nicht mehr meine Sache«, sagte er.
    »Wie bitte?« Die Zornesader schwoll an Zamorras Stirn. »Nicht mehr Ihre Sache? Wer ist denn Schuld daran, dass wir hier sind? Doch Sie!«
    »Mäßigen Sie Ihren Tonfall, Professor.« Korous Stimme war leise und gerade deshalb spürten Zamorra und Nicole, dass er nicht weiter mit sich reden ließ. »Sie sind Gast in unserem kleinen Land…«
    »Dann behandeln Sie uns bitte auch als Gäste«, warf Nicole Duval spitz ein. »Sie haben uns hergebracht, also bringen Sie uns bitte wieder zurück.«
    »Ich denke ja gar nicht daran«, lautete die Antwort. Sie raubte beiden Franzosen fast den-Verstand.
    »Bitte? Ich glaube, ich habe mich verhört.« Zamorra befand sich am Rand seiner Beherrschung.
    »Das glaube ich nicht, Verehrtester. Denn ich spreche klar und deutlich.« Inspektor Korou blickte ihm fest in die Augen. Zamorra überlegte für einen Augenblick, ob er den Polizisten hypnotisieren sollte, dann entschied er sich dagegen. Es befanden sich zu viele Kollegen von Korou in diesem Raum. Falls einem davon die Beeinflussung auffallen würde, käme noch mehr Ärger auf den Professor und seine Begleiterin zu.
    »Ich denke nicht daran, Sie zurückzufahren«, wiederholte der Inspektor gebetsmühlenartig. »Auch keiner meiner Leute.«
    »Aber es ist mitten in der Nacht«, gab Nicole zu bedenken. Sie setzte ihre Telepathie ein und bemerkte voller Staunen, dass der Inspektor meinte, was er sagte.
    Es handelte sich nicht um einen Bluff. Auch sollte dies keine Strafe dafür sein, dass die Polizei nichts gefunden hatte. Sie hatten schlicht und einfach kein Interesse mehr an Nicole und Zamorra.
    Und genau das war es, was Duval so schockierte.
    »Ich weiß, dass es dunkel ist«, nickte Korou mit strahlendem Gesicht.
    »Ja und?«
    »Und was? Was wollen Sie von mir, Mademoiselle?«
    »Wie sollen wir wieder zu unseren Autos zurückkommen?« Nicoles Blicke wollten den Polizisten schier erdolchen.
    »Wir haben da kleine schicke Taxis«, antwortete Korou. »Nehmen Sie doch die.«
    Viel hätte nicht gefehlt, und Nicole hätte dem Polizisten eine Ohrfeige gegeben. Zamorra packte sie am Arm und zog sie mit sich.
    »Was soll das?«, wehrte sie sich.
    »Komm mit, das hat doch keinen Zweck.« Auch Zamorra stieg vor Zorn die Galle hoch, doch das wollte er diesem bornierten Inspektor und seinen Kollegen nicht zeigen. Er schwor Avenge innerlich Rache. Nur der Reeder konnte an ihrer Situation Schuld sein, dessen war sich Zamorra hundertprozentig sicher.
    Korou blickte einmal kurz zur Seite, dann sah er Nicole wieder an.
    »Bitte, was kann ich für Sie tun?«, fragte er in freundlichstem Tonfall.
    Sie schüttelte den Kopf. Den plötzlichen Sinneswandel wollte sie nicht verstehen. Beim erneuten Gedankenlesen spürte sie, dass er sie mit einem Schlag nicht mehr kannte. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Avenge hinter der Sache stand - hier hatte sie ihn.
    »Komm mit raus, Chéri«, flüsterte sie. »Wir nehmen uns eines dieser kleinen schicken Taxis.«
    »Au revoir«, hallte die Stimme des Polizisten hinter ihnen her, als sie das Revier verließen.
    Auf dem Gehsteig angelangt, atmete Nicole erst einmal tief durch.
    »Ich musste heraus, sonst wäre ich geplatzt«, bekannte sie.
    »Das kann ich verstehen.« Zamorra nickte. »Mir ging es ebenso.«
    »Also dann, es ist

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