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0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Château…«
    »Es gibt ein wenig mehr als nur schwarze oder weiße Magie«, erinnerte Zamorra.
    Er hielt das Amulett über das Beil, ohne sich weiter um Foolys Grummeln zu kümmern.
    Merlins Stern zeigte keine Reaktion.
    Zamorra blickte Nicole Duval in die Augen. Sie hob langsam die Schultern.
    Ich weiß auch nicht mehr als du, sollte das bedeuten.
    Zamorra ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken. Sie hatten ja noch den Zettel mit der Nachricht.
    Auch hier hielt er das Amulett über den Gegenstand der Untersuchung. Wie schon vorher bei dem Beil erfolgte auch bei dem Schreiben keine Reaktion.
    »Wie ich es geahnt hatte«, seufzte Zamorra. »Keine magische Beeinflussung.«
    »Das hätte ich dir gleich sagen können, Chef«, ereiferte sich der Jungdrache.
    »Mäßige dich, MacFool!«, rügte Butler William.
    »Lassen Sie ihn, William.« Zamorra lächelte. »Ich verstehe ja, dass er aufgeregt ist. Schließlich geht es um ihn. Aber jetzt brauche ich erst einmal Ruhe.«
    Er hielt das Amulett fest in der Hand, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Zeitschau.
    »Und wer bringt das Beil wieder zurück?«, piepste der Drache und störte damit Zamorras-Vorhaben. »Etwa ich?«
    Der Dämonenjäger öffnete die Augen und zischte: »Fooly, was soll das?«
    »Na, wenn es uns doch nicht gehört und keiner es haben will, dann muss es doch wieder zurückgebracht werden.«
    Zamorra atmete hörbar tief ein und aus. Nicole verbarg das Gesicht in den Händen - ob vor Erheiterung oder Unglauben, ließ sich noch nicht erkennen. William räusperte sich übermäßig laut und starrte den Drachen an wie eine Schlange das Kaninchen.
    »Im Grunde hast du Recht, Mister MacFool«, antwortete der Butler so förmlich, wie man es von ihm gewohnt war. »Doch können wir das Mordinstrument erst dann zurückbringen, wenn wir wissen, woher es entwendet wurde.«
    »Aber dann bringe ich es zurück«, beharrte der Jungdrache. »Da bemerkt es wenigstens niemand. Ihr Menschen seid dafür viel zu ungeschickt.«
    William unterdrückte ein Lachen. Ausgerechnet Fooly warf anderen ihre Ungeschicklichkeit vor! Dabei war er selbst ein Tollpatsch par excellence und die Anzahl der Gegenstände, die der Drache in den letzten Jahren zerstört hatte, war Legion.
    »Warten wir erst einmal ab, bis wir wissen, wem das gute Stück gehört.« William wollte sich nicht im voraus festnageln lassen. Die Entscheidung über das Zurückbringen des Beiles würden sowieso seine Herrschaften fällen. »Außerdem hast du die Konzentration von Monsieur Zamorra gestört.«
    »Ach der«, winkte Fooly ab. »Der hat das doch schon sooft gemacht, da kann ich ihn gar nicht dabei stören kön…«
    »MacFool!«
    »Seid leise«, befahl Nicole.
    Der Dämonenjäger konzentrierte sich wieder.
    William und Fooly starrten Zamorras Gefährtin an. Die hielt einen Zeigefinger an die Lippen.
    Zamorra hatte sich inzwischen in Halbtrance versetzt. In diesem Augenblick sah er aus, als ob er eine Einheit mit dem Amulett bilden würde. Und irgendwie war es auch so. Er hielt die Augen geschlossen, sein Atem ging langsamer.
    Auf dem Mini-Bildschirm in der Mitte von Merlins Stern bewegten sich die Bilder rückwärts. Zuerst schnell, dann immer langsamer werdend.
    Schließlich wurde eine Gestalt sichtbar. Eine Gestalt, die ganz in schwarz gekleidet war. Sowohl der Mantel als auch Hemd und Hose waren dunkel wie die Nacht. Alles wirkte verschwommen, nicht klar zu erkennen. Das lag auch an den Lichtverhältnissen, denn als der Unbekannte auftauchte, waren die Lichter gelöscht.
    »Vier Uhr und zweiundfünfzig Minuten«, las Nicole Duval von der Leuchtanzeige der Digital-Uhr ab, die im Hintergrund des Mini-Bildschirms stand. »Der erscheint so, als würde er den zeitlosen Sprung beherrschen, und das können bei uns nur die Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf und-Teri Rheken.«
    »Aber der Herr dort kommt mir bekannt vor«, flüsterte William. »Bloß woher?«
    »Mir ebenfalls, glaube ich, aber sein Gesicht ist nicht gut genug zu erkennen. Wenn man ihn ein wenig besser sehen könnte? Chéri?«, wandte Nicole sich an Zamorra.
    Der zoomte das Bild heran. Der Mann lehnte einen Gegenstand von innen an Foolys Zimmertür.
    Das Henkersbeil!
    Deutlich war zu erkennen, dass der Drache schlief und nichts von seinem unerwünschten Besucher bemerkte. Er schnarchte, als wollte er den Wald um das Château herum abholzen.
    Der Mann betrachtete den Jungdrachen einige Augenblicke. Das Bild wurde schärfer, sein

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