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0772 - Die Rache des Toten

0772 - Die Rache des Toten

Titel: 0772 - Die Rache des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Jungdrache noch einmal alles durch. Er war heimlich in das Museum eingedrungen, ohne etwas zu zerstören. Anschließend hatte er die Alarmanlage durch seine Magie außer Kraft gesetzt. Kein Mensch konnte ihn auf den Überwachungskameras erkennen, denn die zeigten nur ein Standbild an. Auch die Bewegungsmelder würden ihn nicht verraten.
    Soweit also war sein Plan perfekt.
    Was muss ich noch beachten? Habe ich nicht an alles gedacht?
    Er fand, dass alles in Ordnung war. Das schwere Henkersbeil in der vierfingrigen Hand, bewegte er sich langsam und geräuschlos durch den Gang. Jetzt musste er nur noch den verwaisten Platz finden, an dem er das Beil wieder anbringen wollte.
    Ein Knurren wurde hörbar, dem zwei Beillaute folgten.
    Verdammt, was ist das?, durchfuhr es ihn.
    »Was soll das, Fritz?«, hörte er eine Stimme aus dem unteren Stockwerk.
    Erneutes Bellen und ein lang gezogenes Winseln erklangen. Fooly erschrak dermaßen, dass ihm fast das Beil aus der Hand gefallen wäre. Im letzten Augenblick konnte er die Katastrophe gerade noch abwenden.
    Das heißt, eigentlich wäre es eine doppelte Katastrophe gewesen. Wäre das Henkersbeil auf den Boden gefallen, dann hätte das der Sicherheitsmann gehört, und Fooly hätte sich gleichzeitig die Zehen abgetrennt.
    »Uiuiui…«, hauchte er.
    Dann vernahm er laute Schritte zweier unterschiedlicher Wesen. Der Sicherheitsmann folgte seinem Wachhund auf dem Fuß.
    »Ist da wieder jemand? Hast du wieder jemand bemerkt?«, fragte Chapel, als könne sein Schäferhund die Antwort darauf geben.
    Fritz bellte einige Male. Das war wohl seine Art der Erläuterung.
    Ich hätte das Licht löschen sollen, fiel Fooly ein. Aber dann wäre der Wachmann gleich misstrauisch geworden.
    So musste der Drache seine Magie benutzen, um Herr und Hund von sich abzulenken.
    Bei Howie Chapel war das nicht weiter schwer. Er besaß ein einfaches Gemüt und war extrem leicht zu beeinflussen. Er konnte Fooly nicht bemerken. Es war, als befände der Drache sich nicht im Raum.
    Zumindest nicht für Chapel.
    Fritz hingegen ließ sich nicht so leicht übertölpeln.
    Er stand mit gefletschten Zähnen vor Fooly. Bösartige Knurrlaute entwichen seiner Kehle. Er bellte wieder einige Male.
    »Was hast du denn, mein Bester?« Chapel konnte nicht verstehen, weshalb Fritz so aggressiv reagierte. Der Schäferhund bedrohte doch die pure Luft.
    Chapel tätschelte ihm den Rücken und streichelte den Hals. So konnte er den Hund langsam wieder beruhigen.
    Dachte er.
    Den größten Anteil daran hatte jedoch Foolys Magie, die auf Fritz wesentlich langsamer wirkte, als auf sein Herrchen. Weshalb das so war, konnte der Jungdrache nicht sagen. Sicher lag das an der ungewohnten Situation und an der Aufregung.
    Selbst ein Drache hat Nerven.
    Zumindest manchmal…
    Endlich stiegen Chapel und Fritz wieder die Treppe hinab. Da der Sicherheitsmann niemanden im oberen Geschoss vorgefunden hatte, wollte er sich bis zur nächsten Runde seine Lieblings-Homepage ansehen.
    Die mit den knackigen Mädels…
    »Uiuiui, war das knapp«, stöhnte Fooly. Die dreieckig gezahnten Hornplatten auf seinem Rücken vibrierten vor Anspannung.
    Wenige Minuten später fand er, wonach er suchte.
    Die Glasscheibe vor der leeren Vitrine war nicht zu übersehen.
    Fooly hatte keine Schwierigkeiten damit, die Elektronik zu überlisten. Er hinterließ auch keine sichtbaren Spuren am Henkersbeil. Als Drache besaß er keine Fingerabdrücke wie Menschen.
    Im Nu befand sich das Beil wieder an seinem Bestimmungsort.
    Keine drei Minuten später verschwand Fooly auf die gleiche geheimnisvolle Art, wie er aufgetaucht war.
    ***
    Einen Tag später erhielten sie eine zweite Botschaft. Sie wurde ebenso unbemerkt ins Château geschmuggelt wie die erste. Diesmal handelte es sich nicht nur um einen Zettel, sondern um ein Kuvert mit zwei Blättern Inhalt. William fand es auf dem Arbeitstisch vor dem Computer.
    Auf dem Kuvert stand in akkurater Schrift:
    An Seigneur Zamorra de Montagne
    Als Zamorra den Wortlaut der Botschaft las, hätte er fast einen Tobsuchtsanfall bekommen.
    Sehr geehrter Herr Professor!
    Was sollte denn das werden? Das war wohl ein Reinfall für Sie. Dachten Sie wirklich, ich wäre so naiv , dass ich Ihre attraktive Begleiterin nicht bemerkt hätte? Denken Sie bitte nicht so abfällig von mir, denn das mag ich nicht.
    Ich weiß zum Beispiel, dass Ihr Drache das Henkersbeil zurückgebracht hat. Und seit fünf Minuten weiß es auch der Sicherheitsmann des

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