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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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du denn mit dem zu tun?«, fragte Zamorra.
    »Erzähle ich dir, wenn du hier bist. Ist eine längere Geschichte. Ich hatte gedacht, du fragst, wo Gabun liegt.«
    »Ist das auch eine längere Geschichte?«
    Tendyke lachte leise. »Gabun ist ein Äquatorstaat. Liegt an der Westküste Afrikas. Genauer gesagt zwischen Äquatorial-Guinea…«
    »… und Kamerun im Norden und Nordwesten, Kongo im Süden und Osten«, ergänzte Zamorra trocken. »Man spricht Französisch, nicht wahr?«
    »Und Fang. Du scheinst dich gut auszukennen.«
    Zamorra grinste, was Tendyke über die Telefonverbindung natürlich nicht sehen konnte. Die Wildhüterstation verfügte nicht über eine so gediegene technische Ausstattung wie Château Montagne. Erst recht kein Bildtelefon.
    »Ich sitze in meinem Arbeitszimmer vorm Computer und habe gerade das Stichwort Gabun abgerufen«, erklärte Zamorra.
    »Dann weißt du ja, wohin es geht. Mit dem Flieger von Lyon nach Libreville - wie oft du da umsteigen musst, weiß ich nicht. Aber in Lyon wird ein Ticket für dich bereitliegen. Vom Flughafen der Hauptstadt aus bringt dich ein Hubschrauber der Regierung ans Ziel. Nur ein Hotelzimmer gibt’s hier für dich nicht.«
    »Zwei Tickets«, verlangte Nicole, die hinter Zamorra Aufstellung genommen hatte.
    »Ich werde versuchen, das zu arrangieren.«
    Auch Fooly hatte sich zu ihnen gesellt. »Drei Tickets«, krächzte er. »Schließlich muss ja einer auf den Chef und Mademoiselle Nicole aufpassen, und soll ich etwa mit eigenen Flügeln nach Gabun ñiegen? Das könnt ihr mir nicht antun.«
    »Dich brauchen wir hier, um auf Château Montagne aufzupassen«, bremste Zamorra den Jungdrachen. Der fehlte ihm gerade noch als Begleitung. Von seiner Tollpatschigkeit abgesehen, würde er wie überall, wo er sich zeigte, für erhebliches Aufsehen sorgen. Wo gab’s schließlich leibhaftige Drachen? Kein Zoo und kein Zirkus konnte mit so etwas aufwarten.
    Der Jungdrache reckte sich zufrieden. Wächter des Châteaus war auch nicht die schlechteste Tätigkeit, die er sich vorstellen konnte. Da trug er eine Menge Verantwortung. Und besaß Autorität. Die anderen mussten auf ihn hören.
    Glaubte er.
    »Wann ñiegen wir ab?«, fragte Nicole. »Ich gehe schon mal, die Koffer und Zamorras Scheckheft und Kreditkarten packen…«
    Der Professor seufzte.
    Hoffentlich gab es da, wo Tendyke ihre Unterstützung brauchte, nicht zu viele Boutiquen…
    ***
    Es gab keine. Genauer gesagt, sie kamen nicht dazu, es herauszufinden. Unmittelbar nachdem sie das Linienflugzeug verließen, wurden sie noch auf dem Flugfeld zu einem Hubschrauber geführt. Unter Umgehung der Zollformalitäten.
    Drei Männer in hellen Anzügen und mit Sonnenbrillen nahmen sie in Empfang. Ihr Schneider gehörte wohl zur zweiten Garnitur, denn die Schulterholster mit den Handfeuerwaffen wurden von den Anzugsjacken nicht verborgen.
    Der Hubschrauber zeigte die grüngelb-blaue Staatsflagge Gabuns und das Emblem des Präsidenten. Drinnen warteten zwei Hostessen und zwei weitere Anzugsträger. Einer von ihnen stempelte den Einreisevermerk in die Pässe des Professors und seiner Sekretärin. Durch eines der Fenster sah Zamorra, wie ihr Reisegepäck in den Helikopter geladen wurde. Nur wenige Momente später hob die Maschine ab.
    »Netter Empfang«, kommentierte Zamorra trocken. »Was verschafft uns die Ehre dieser Sonderbehandlung?«
    »Am Ankunftsort wird man es Ihnen sagen«, sagte einer der Anzugsträger und lächelte zuvorkommend. »Verzeihen Sie, dass ich Ihnen keine ausführlichere Auskunft erteilen kann.«
    »Kann oder darf?«, wollte Nicole wissen.
    »Ich verstehe diese Frage nicht, Mademoiselle Duval.«
    »Schon gut«, sagte Zamorra. »Wir fassen uns in Geduld.«
    Draußen war es bereits hell. Frankreich und Gabun lagen in der gleichen Zeitzone, und Zamorra und Nicole hatten die etwa fünf Stunden Flugzeit für die Gesamtstrecke von ca. 1000 km mit den verschiedenen Anschlussflugzeugen genutzt, ein wenig zu schlafen.
    Jetzt folgte mit dem Hubschrauber noch einmal eine Strecke von rund 300 km in östlicher Richtung. Schon nach kurzer Zeit wechselte das Aussehen der Landschaft unter ihnen zu einem ausgedehnten Dschungelgebiet.
    »Unser Ziel ist der Nationalpark Lopé südlich am Ogowe-Fluss«, erklärte einer der Anzugsträger unaufgefordert. »Dort erwartet Sie Mister Tendyke.«
    Da also steckte der Mann, der mit Tendyke Industries einen weltweiten Konzern geschaffen hatte, der mit seinen zahlreichen Tochterfirmen in

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