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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unkontrollierte, zuckende und fließende Bewegungen, als wollten sie nicht länger in ihrem Gefängnis bleiben und es sprengen.
    Das war es. Das war der Kontakt! Und es war erst das Vorspiel, denn einen Augenblick später geschah das Unwahrscheinliche.
    Über oder vielleicht mit der Sitzfläche des Sessels in Kontakt zeichnete sich ein zuckendes Gebilde ab. Es war ein strahlendes Etwas, ohne eine richtige Form zu haben, aber es blieb nicht in der ersten Größe, sondern verwandelte sich.
    Es war nicht mehr eine strahlende Lichterscheinung, aber trotzdem etwas Besonderes und dermaßen intensiv, dass der Templer aufstöhnte. Eine Sekunde später sprach er auf indirektem Wege davon, dass er sehen könnte, denn sein Gehirn wurde von hellen Flammen durchzuckt. »Wie Silber!«, keuchte er. »Wie flüssiges Silber. Schau hin, Suko, schau hin…«
    Das war leichter gesagt als getan, denn die Erscheinung war einfach zu grell. Sie tanzte über der Sitzfläche des Stuhls, glitt auch zuckend an der Innenseite der Lehne hoch und nahm den Totenschädel ein, der zu einem bleichen Knochengebilde wurde, und selbst in sein Maul drang das bleiche Licht ein.
    Suko senkte den Kopf. Es war ihm einfach unmöglich, in die Helligkeit zu schauen. Er hätte seine Augen malträtiert und wäre wohl blind geworden.
    Das Licht verlor an Kraft. Es sah aus, als würde sich ein düsterer Schatten darüber legen. Eine gefährliche Vorahnung?
    Suko wusste es nicht. Er hielt den Atem an. Seine Hände zuckten.
    Er wollte etwas tun, nur wusste er nicht, was er unternehmen sollte.
    Dann hielt er den Abbé fest, weil auch der zitterte.
    Das Gesicht des Templers war gerötet. Trotzdem floss ein bleicher Schein darüber hinweg, sodass die rote Farbe zu einem geisterhaften Schmier wurde, als hätte jemand Blut verdünnt.
    Der Würfel lag noch immer da, wie Suko mit einem raschen Blick feststellte. Er hatte sich in der Farbe und in seiner Farbintensität nicht verändert.
    Aber es war etwas anderes geschehen!
    An der Innenseite der Knochenlehne wuchs eine Gestalt hoch. Sie war das Resultat dieses Lichtscheins gewesen, denn aus ihm hatte sie sich gebildet.
    Suko wollte es nicht glauben. Es war einfach zu fantastisch, denn die Magie des Würfels hatte ein silbernes Skelett auf den Stuhl geholt.
    War es Hector de Valois?
    ***
    Wir betraten das Haus und gelangten zunächst in einen langen, kühlen Flur, den ich schon von meinen Besuchen zuvor kannte. Er war nicht neu für mich.
    Im Gegensatz zu meiner Begleiterin. Rose hatte ihn zugleich mit mir betreten und schaute sich immer wieder um, als könnte sie etwas Besonderes entdecken. Dabei war ihr Blick skeptisch, die Augen groß, einige Male hob und senkte sie die Schultern.
    »Was hast du?«, fragte ich.
    Sie blieb stehen und schrak zusammen, weil der Templer hinter uns die Tür ziemlich geräuschvoll schloss. »Ich kann es dir nicht sagen, aber die Atmosphäre ist so seltsam.«
    »Wie denn?«
    »So anders als in normalen Häusern. Ich habe das Gefühl, in einem Kloster zu sein.«
    »Da kannst du sogar Recht haben. Wenn ich ehrlich sein will, ist das hier auch so etwas wie ein Kloster. Aber ein besonderes ohne Wandel-und Kreuzgänge. Hier leben die Templer um Abbé Bloch, hier ist ihre Heimat, und hier ist auch ihre Operationsbasis, die sie nur selten und in dringenden Fällen verlassen. Von hier werden auch Einsätze geleitet, die andere Brüder in die weite Welt führen.«
    Rose Cargill nickte. Sie sah dennoch aus, als hätte sie nichts verstanden. »Die Ruhe ist komisch.«
    »Sie ist hier normal.«
    Ich hatte die Schritte gehört und drehte mich erst um, als die neben mir verstummten. Der bärtige Templer, der uns geöffnet hatte, nickte mir zu. »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.«
    »Na ja«, erwiderte ich locker. »Irgendwie lag es auf dem Weg.«
    »Das ist gut.«
    »Und wo finde ich den Abbé Bloch?«
    »Er ist mit Ihrem Freund zusammen.«
    Ich zwinkerte mit den Augen, drückte den Kopf zurück und machte ein erstauntes Gesicht. »Das begreife, wer will, ich leider nicht. Wieso Freund?«
    »Wissen Sie denn nicht Bescheid?«
    »Nein.« Ich umfasste den Knopf seiner Kutte am Arm. »Sie müssen mich aufklären.«
    »Gern.« Er lachte leise. »Es ist noch nicht lange her, da kam Suko zu uns.«
    Ich schluckte. Ich war sprachlos. Ich veränderte mich so stark, dass mich Rose anstieß. »He, John, was ist denn plötzlich in dich gefahren?«, flüsterte sie.
    Ich kümmerte mich nicht um sie. »Suko?«, hakte

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