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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lebend.
    Damit hatte ich fast nicht mehr gerechnet. Obwohl ich schon vorher informiert worden war, war es ein gutes Gefühl, ihn zu sehen, die Bestätigung zu erhalten, und Suko reagierte ähnlich. Er stand da und staunte.
    So musste der Vater seinen verlorenen Sohn empfangen haben.
    Suko sah aus wie jemand, der einfach nicht begreifen konnte, dass sich das Puzzle wieder zusammenfügte, das von schlimmen Kräften auseinander gerissen worden war.
    Auch Rose Cargill war nicht blind. Natürlich hatte sie das Skelett gesehen. Wahrscheinlich konnte sie sich nicht entscheiden, was makabrer war, der Körper oder der Stuhl.
    Sie stand neben mir und zitterte. Ich fasste nach ihrer Hand und beruhigte sie. »Es ist alles okay, das sind Freunde von mir.«
    Sie nickte nur.
    Seit unserem Erscheinen war sicherlich nicht viel Zeit vergangen, aber mir kam es vor wie Minuten, ehe es Suko schaffte, die Stille zu unterbrechen.
    »Verdammt, John, verdammt, das ist ein Ding!« Er lachte, er freute sich, und ich ging auf ihn zu. An seinem Hals sah ich die Pflasterstreifen, und ich musste daran denken, dass er verletzt worden war.
    Andere Dinge interessierten uns nicht mehr. Wir fielen uns in die Arme. Ich hörte ihn stöhnen, als er mir auf den Rücken schlug.
    »John, ich hatte schon so gut wie aufgegeben.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Und wer hat dich gerettet?«
    »Bloch.« Suko las in meinen Augen eine weitere Frage. Er sprach weiter. »Ich weiß nicht genau, wie er das fertig brachte, irgendwo war es schon phänomenal. Ich bin ihm dankbar. Der Knochen-Sessel hätte mich gekillt, John. Die Lehnen wurden zu Armen, die sich anhoben, und die knöchernen Klauen umklammerten meine Kehle. Ich weiß, wie du verschwunden bist. Dann habe ich mich hingesetzt, weil ich nachvollziehen wollte, was du erlebt hast. Aber bei mir war es anders. Mich wollte der Sessel killen. Warum eigentlich?«
    »Ich kann dir eine Antwort geben, nur wird die nicht überzeugend klingen. Der Sessel gehört mir. Ich habe ihn ersteigert. Er weiß das und hat dementsprechend gehandelt. Das ist alles.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Kann sein, aber darüber reden wir später.« Er drehte sich um, um das silberne Skelett anschauen zu können. »Du weißt, wer das ist, John?«
    »Sicher.«
    »Hector war plötzlich da. Er kam aus dem Nichts, saß auf dem Sessel, und jetzt kommt das Phänomen: Plötzlich konnte der Abbé wieder sehen. Ja, er hat es genau gesehen. Aber nur das Skelett, nichts anderes. Um den Stuhl herum war die übliche Schwärze, aber de Valois war zu erkennen.« Suko schüttelte sich. »Das ist – das ist einfach Wahnsinn«, flüsterte er. »Ich kann es nicht fassen.«
    Ich war ebenfalls überfragt und hörte, wie mich die Fotografin ansprach. »Was willst du denn jetzt tun?«
    Ich runzelte die Stirn. »Keine Ahnung, aber…« Suko unterbrach mich. »Du magst die Lady ja gut kennen. Kannst du sie mir vorstellen?«
    Das hatte ich in der ersten Aufregung ganz vergessen. Ich machte sie mit Suko bekannt und erklärte auch, dass sie mir das Leben gerettet hatte.
    »Nicht gelogen?« Er fragte Rose.
    Die Fotografin hob die Schultern. Sie fühlte sich sichtlich unwohl, das war ihr anzusehen. »John sieht es so, wir sind dann mit dem Wagen hergekommen.«
    Wieder erlebte Suko eine Überraschung. Er schlug gegen seine Stirn, wollte lachen, schluckte nur und schloss für einen Moment die Augen. Da sich die Lage entspannt hatte und keine Gefahr mehr drohte, zudem war der Abbé mit dem Skelett beschäftigt, gab ich Suko eine kurze Erklärung.
    Er staunte immer mehr, konnte es nicht fassen, dass ich in den Pyrenäen gelandet war, und er fragte natürlich nach den vier Wesen, die das Gericht der Toten abgehalten hatten.
    »Wer waren sie denn?«
    »Ich kann es nicht genau sagen. Ich kann es nur raten. Wahrscheinlich haben sie den Sessel beschützen sollen. Aber sie schafften es nicht. Sie waren Verfluchte, sie waren tot, doch sie lebten, und dann, als sich der Sessel gewissermaßen in meinem Besitz befand, schlugen sie zu. Da wollten sie mich töten. Ich sollte ihn nicht kriegen.«
    »Wer dann?«
    »Ich denke an Baphomet.« Suko fürchte die Stirn. »Du gehst also davon aus, dass die vier Wesen seine Diener waren.«
    »Ja!«
    »Dann habt ihr eine Lücke geschlagen.«
    Ich lächelte. »Stimmt, vier Diener weniger. Vier Wesen, die eigentlich nicht hätten leben dürfen.« Ich zeigte auf den Sessel. »Und jetzt habe ich ihn wieder. Auf Umwegen zwar, aber immerhin.«
    »Stimmt,

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