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0773 - Die Macht der Templer

0773 - Die Macht der Templer

Titel: 0773 - Die Macht der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt dem eigentlichen Ortskern, wo die Bauten dichter beisammen standen.
    Und hier befand sich auch das Haus der Templer. Etwas vom Marktplatz entfernt. Eines der größten Häuser, versehen mit Anbauten und einem ausgebauten Dach. Auf ihm blitzten die Antennen wie übergroße Nadeln im Licht der grellen Sonne. Ich sah auch zwei Schüsseln und freute mich darüber, dass sich diese Menschen trotz der Feinde nicht beirren ließen.
    Das ließ mich wieder an die lebenden Leichen denken. Sie gab es nicht mehr, dafür aber andere Gegner, die Templer um den Dämon Baphomet, die alles versuchen würden, den Sessel in ihren Besitz zu bringen. Wieder dachte ich an ihn und konnte mir sehr gut vorstellen, dass ich ihn bei den Templern fand.
    Vor dem breiten Eingang ließ ich den Wagen ausrollen. Ich schaute Rose an. »Wir sind da.«
    Sie nickte nur. Durch die breite Frontscheibe blickte sie auf das Haus. »So hätte ich es mir nicht vorgestellt, John.«
    »Wie denn?«
    »Keine Ahnung.« Sie schüttelte den Kopf und fuhr danach durch ihr Haar. »Ist auch egal.«
    »Jedenfalls wirst du dich hier erfrischen können. Räume für Gäste gibt es genug.«
    Sie lächelte mich an. »Auch für weibliche?«
    »Sicher.«
    »Da lass ich mich überraschen.«
    Wir stiegen endlich aus. Meine Gelenke waren steif geworden. Ich reckte mich und drückte erst dann die Wagentür zu.
    Hinter den viereckigen Fenstern hatten wir keine Bewegung gesehen. Trotzdem ging ich davon aus, dass unsere Ankunft beobachtet worden war. Bevor ich mich bemerkbar machen konnte, wurde die Tür von innen auf gezogen. Ein Mann stand vor uns. Er trug eine dunkle Kutte, und Rose Cargill sagte:
    »Oje, ein Mönch!«
    Ich ging einen Schritt vor. Der Templer schirmte seine Augen mit der Hand ab. Erst jetzt erkannte er mich. »Himmel, John Sinclair«, stöhnte er auf und sah aus, als würde er mit der Welt nicht mehr zurechtkommen…
    ***
    Der Sessel schwitzte Blut! Suko sah es, er roch es, und er sagte es auch dem im Hintergrund wartenden Abbé.
    »Blut?«, wiederholte dieser.
    »Ja.«
    Er kam näher. »Ich möchte es von dir erklärt haben, Suko. Richtig erklärt, verstehst du?«
    »Natürlich.«
    »Warum schwitzt der Sessel Blut? Wie kann es aus den Knochen des Menschen rinnen?«
    »Nicht aus den Knochen, Abbé. Es sickert aus dem Schädel. Das Maul steht offen. Es ist ein feiner dunkler Strom, der sich auf dem Sessel verteilt und sich schließlich zu langen Bahnen vereinigt, die zu Boden tropfen. Das ist die genaue Beschreibung, aber ich habe keine Erklärung dafür.«
    »Ich auch nicht!«, flüsterte der Mann.
    Er war neben Suko stehen geblieben und fasste an seine Brille, als wollte er sie jeden Augenblick von den Augen fortreißen, um besser sehen zu können. Der Templer beherrschte sich und drückte die Brille mit den dunklen Gläsern wieder zurück.
    »Ich bin ratlos, Suko.«
    »Ich auch.«
    »Aber es muss eine Erklärung geben!«, flüsterte der Templer.
    »Nichts geschieht ohne Grund.«
    »Ja, ich gebe dir Recht. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese Erklärung in unserer Zeit nicht finden. Sie muss tief in der Vergangenheit verborgen liegen.«
    »Hector…«
    »Stimmt, das Skelett wird immer wichtiger.«
    Eine Pause entstand. Schließlich fragte der Abbé: »Ist es denn normales Blut?«
    »Wie meinst du?«
    »Das Blut eines Menschen.«
    Suko räusperte sich. »Es ist schwer zu sagen, Abbé, aber ich glaube, dass es Menschenblut ist. Auf der anderen Seite frage ich dich, was es sonst sein sollte.«
    »Ein Dämon…?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Es riecht wie Menschenblut.«
    Der Abbé bückte sich. Suko wusste genau, wusste genau, was er vorhatte, und er fand die Stelle auch ohne sein Augenlicht. Er tauchte seinen ausgestreckten Zeigefinger in eine winzige Lache, stand wieder auf und leckte die Flüssigkeit ab.
    »Das Blut eines Menschen«, bestätigte er.
    »Ist dir das genug?«
    »Nein, ich denke darüber nach, wer dieser Mensch gewesen sein könnte.«
    »Vielleicht derjenige, der zu diesem Sessel geworden ist. Dem das Fleisch von den Knochen fiel.«
    Der Templer schwieg. Er wischte seinen Finger an der Kutte ab.
    »Ich finde keine Erklärung«, flüsterte er nach einer Weile. »Wenn es zutrifft, dann müsste das Blut, als das Fleisch abfiel, von den Knochen aufgesaugt worden sein.«
    »Das wäre möglich.«
    »Aber wie?«
    Suko legte dem Blinden eine Hand auf den Arm. »Magie, Abbé. Mehr kann man im Augenblick nicht

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