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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdenklich.
    „Wir sind nur zweimal gestolpert, weil wir keine Planetarier sind und nicht deren Wissen und Empfindungen haben. Aber ihre Glücksstadt wirkt mehr positiv als negativ auch auf uns, die Fremden.
    Mir ist, als wären die beiden Unterbrechungen nur dazu dagewesen, um uns zu zeigen, wie wichtig und wertvoll die andere Zeit ist."
    „Ja, so muß es sein." Sie küßten sich voller Leidenschaft.
    „Wie lange sind wir hier?" fragte Jusca später.
    „Ich weiß es nicht. Zwei Tage, drei Tage... wir verlieren vor lauter Glück jedes Zeitgefühl!"
    In diesen langen, von Romantik, Ruhe und Glück durchfluteten Augenblicken, die sich zu Stunden summierten, vergaßen sie, daß die Solaner mit ihren zwei Schiffsteilen nur Gäste auf Xumanth waren. Sie vergaßen völlig ihre Aufgabe an Bord der SOL, ihre Kameraden und ihr Ziel, das daraus bestand, Terra, die alte Heimat wiederzufinden. Sie liebten sich und wußten instinktiv, daß es auf Xumanth eine der letzten Gelegenheiten war, ungestört zu sein.
    Sie vergaßen die Schrecken der Glücksrolle und die tödlichen Melodien des Waldes aus Kristallen völlig.
    Sie vergaßen Atlan und die SZ-1.
    Rhodan und die SOL wurden für sie völlig unwichtig. Sie versuchten, die Tbahrgs zu imitieren.
    Aber sie waren keine Angehörigen dieses Planetenvolks, und deshalb würde das große, in allen seinen Teilen stark unterschiedliche Areal von Glücksstadt für die Raumfahrer noch einige Überraschungen haben.
    Es war der Abend des zweiten Tages. Sie schliefen ein, jeder in den Armen des anderen.
     
    5.
     
    Überlege genau, was du tun willst. Wem nützt es? schaltete sich das Extrahirn in meine Überlegungen ein.
    Die Rechenanlagen der SZ-1 hatten die Koordinaten. Es gab nicht die geringste Wahrscheinlichkeit eines Irrtums. Wir rasten, von Minute zu Minute schneller werdend, dem Zielpunkt entgegen.
    Ich war allein, wie zumeist in meinem langen Leben. Ich hatte genügend Zeit, um nachzudenken. Der Vorstoß, den ich angeordnet hatte ... wem nützte er tatsächlich? Ich hatte eine Handvoll von verschiedenen Vermutungen, was meinem Freund zugestoßen sein konnte - aber keine Gewißheit.
    Warum beantwortete Perry unsere stündlich ausgestrahlten Funkrufe nicht?
    Was geschah dort auf dem Planeten, wo die geteilten Schiffe standen?
    Was bewog die Planetarier, Rhodan auf eine uns allen unbekannte Weise festzuhalten?
    Würden wir mit dem Einsatz, der unsere waffentechnische Macht demonstrieren sollte, nicht weit über das Ziel hinausschießen?
    Zu viele Fragen. Und keine Antworten. Nicht einmal die Mutanten, eine geheime Waffe, die uns aus neunundneunzig von hundert verfahrenen Gelegenheiten herausgeholfen hatten, wußten eine Antwort. Sie hatten nur die Vermutungen, die auch ich hegte.
    Es schadet nichts, wenn die SZ-1 die Planetarier erschreckt.
    Aber bedenke sorgfältig, wie du die Kräfte des Raumschiffs einsetzt! sagte warnend der Logiksektor.
    Ich befand mich im Brennpunkt aller Bildschirme und Leitungen, schräg hinter dem Kontursessel des Piloten dieses Schiffes.
    Wenn ich den Blick von den Schirmen der Panoramagalerie nahm, sah ich vor mir die schimmernde Eiform der SERT-Haube.
    Ununterbrochen tickten, wisperten und summten zahllose Instrumente.
    Wir alle waren gespannt und nervös. Es war wichtig, schnell und konzentriert zu handeln, wenn wir in die Atmosphäre des Planeten Yumanth hineinrasten und unser Ziel suchten.
    Hoffentlich nützten wir den beiden anderen Schiffsteilen und deren Besatzungen. Xumanth war nicht unser Ziel, sondern nur eine zufällige Zwischenstation. Allerdings wußte ich, daß es hundert verschiedene Möglichkeiten gab, die Perry zum Warten und Abwarten zwangen.
    „Verdammt!" sagte ich inbrünstig. „Woran kann es eigentlich liegen? Der Planet und die Schiffe wirkten alles andere als übertrieben kriegerisch."
    Ich ahnte, daß dort auf Xumanth keineswegs tödliche Gefahren auf Perry lauerten. Aber gleichermaßen wußte ich, daß Rhodans Schweigen einen Grund haben mußte. Ich wollte versuchen, die Dinge in Bewegung zu bringen. Der Aufenthalt dauerte schon zu lange.
    In achtundvierzig Stunden konnten wir die entscheidenden Schiffsmanöver einleiten. Man sollte von Atlan nicht sagen können, daß er nicht alles tat, um seinen Freund zu entlasten.
     
    *
     
    Die Schrecken des vergangenen Tages waren vergessen.
    Weder Jusca noch Tai hatten daran die geringste Erinnerung.
    Sie waren satt, leicht betrunken gewesen und erinnerten sich nicht einmal mehr an die

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