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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wunden. Die Bäder und die Salben, die sie in der luxuriösen Höhle gefunden hatten, waren hervorragende Heilmittel gewesen.
    Das Vergessen, ein wesentlicher Bestandteil von Glücksstadt, breitete sich wieder aus und hüllte die zwei Raumfahrer ebenso ein wie alle anderen in diesem Gebiet. Was für die Tbahrgs, die diesen Wechsel zwischen totaler Gleichgültigkeit dem Partner gegenüber, vermischt mit höchst unbeliebter Arbeitsleistung, seit Jahrzehntausenden kannten und praktizierten, geläufig war - es stellte eine Gefahr für andere Intelligenzen dar.
    Der Selbstschutzmechanismus ihres Verhaltens wurde außer Kraft gesetzt. Sie gewöhnten sich an Glücksstadt. In gewisser Weise wurden sie eifersüchtig und erkannten die Gefahren nicht mehr.
    Jetzt, am späten Vormittag, machten sich Tai und Jusca daran, einen weiteren Teil des Geländes aufzusuchen.
    „Dort drüben waren wir bereits", erklärte Jusca leise. Sie war völlig entspannt und gelöst. Tai konnte sich nicht erinnern, sie jemals in der vergangenen Zeit so glücklich gesehen zu haben.
    Er fühlte sich nicht anders.
    „Ja, dorther kamen wir. Dort war die Glücksrolle und der singende Wald. Der runde Berg dort hinten -wir kennen ihn noch nicht", erwiderte er. „Wollen wir dorthin? Es ist nicht weit."
    Er schätzte die Entfernung auf fünftausend Meter. Zwischen den aus den Sandsteinfelsen geschnittenen Stufen, Treppen und Terrassen, die teilweise von sorgfältig gestutzten Bäumen bewachsen waren, und dem großen, von altem Wald bewachsenen Berg erstreckten sich Teile der idyllischen Landschaft des Planeten. Die silbernen Körper von Maschinen, die Gras mähten und irgendwelche Reparaturen ausführten, glänzten im Sonnenlicht.
    „Es ist noch früh, Tai. Wir kommen bequem bis zum Berg.
    Wie lange bleiben wir noch in Glücksstadt?"
    „Ich weiß es nicht. Bist du müde? Nicht mehr glücklich?"
    Sie sah ihn verwundert an und schüttelte den Kopf.
    Dann lächelte sie und machte mit beiden Armen eine weite, umfassende Geste. Von hier oben hatten sie einen vorzüglichen Rundblick.
    „Ich bin glücklich, so lange und so intensiv wie niemals, Tai. Du bist ein Teil dieses Glücks."
    „Das Glücklichsein ist nicht allein zu erleben, Jusca. Ich denke, wir bleiben noch ein paar Tage hier."
    „Gehen wir!"
    Sie stiegen langsam die Treppen hinunter, bewegten sich an der westlichen Flanke des Bergrückens entlang. Hin und wieder sahen sie einzelne Paare zwischen den Bäumen, am Waldrand, in der Nähe des Dorfes im Schutz der kristallenen Bäume. Sie stiegen ab, erreichten das Tal und wanderten dann auf den Berg zu.
    Sie standen voll im Bann von Glücksstadt und hatten nichts anderes im Sinn, als ihr nächstes Ziel zu erreichen. Sie fühlten sich unverändert gut, sie schwebten förmlich auf den Wolken ihrer nie gekannten Stimmung.
    Auch die Zeit verging für sie ohne jede Einteilung, sie merkten nur, daß es hell und dunkel, kühler und heißer wurde.
     
    *
     
    Sie blieben überwältigt stehen, als sie sich genau im Schnittpunkt zwischen den hochragenden Säulen und dem Gewölbebogen befanden.
    „Aber, der Berg ist hohl! Vollständig ausgehöhlt", sagte Jusca verblüfft und drehte den Kopf.
    „Irgendwie habe ich so etwas erwartet", murmelte Taicichi. Die Sonne strahlte senkrecht herunter. Sie fiel auch in das System der vielen Hohlräume, aus dem Plätschern und die Geräusche von übermütigen Stimmen schallten, durch runde Öffnungen und Schächte der Höhlung. Ein verblüffendes Bild breitete sich vor ihnen aus.
    „Wasser!" sagte Tai leise. „Viele Becken mit Wasser. In verschiedenen Farben. Verschieden hoch angelegt. Und voller Tbahrgs."
    „Sie haben uns noch nicht einmal angesehen. Sie werden sich nicht stören lassen, von uns schon gar nicht."
    „Es sieht nicht danach aus."
    Langsam setzten sie Fuß vor Fuß. Etwa zwanzig Meter weit drangen sie in den Berg hinein und blieben wieder stehen, als sie ein gewisses Schema der Anlage erkannten. Auch hier verbanden sich Natur und die moderne Technik der Tbahrgs. Vor ihnen weitete sich eine gigantische Höhle, die sich in unzählige Abschnitte oder Nebenhöhlen aufteilte. Bündel aus Tropfsteinen und den Teilen der neu erbauten Säulen bildeten lange Reihen, Halbkreise und Barrieren. Im Licht der senkrecht fallenden Sonnenstrahlen leuchteten und strahlten die Kalkablagerungen in unterirdischem Licht auf.
    Irgendwoher kamen gewaltige Mengen Wasser. Vermutlich drückten sie geologische Kräfte aus der Tiefe

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