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0774 - Vampirblut

0774 - Vampirblut

Titel: 0774 - Vampirblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Lafayette
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mir ganz übel. Wie kann ein Mensch…«
    »Spacey ist kein Mensch mehr, McGrady«, unterbrach ihn Nicole. »Er ist ein Vampir. Das heißt, er ernährt sich von Blut. Und sicher war es der Hunger, der ihn aus seinem Versteck getrieben hat.«
    »Das heißt…?«
    »Dass der Blutsauger jetzt irgendwo dort draußen Jagd auf Menschen macht. Wir sollten zusehen, dass wir ihn finden. Kommen Sie.«
    Vor dem Gebäude wandte Nicole die Zeitschau an. Der kleine Bildschirm im Amulett zeigte ihr die Richtung an, in die der Blutsauger geflohen war.
    Nicole und McGrady folgten ihm. Nicole trug das Amulett in der Hand. Die zerrissene Kette hatte sie abgenommen und in die Tasche gesteckt.
    ***
    Zamorra bewegte sich. Er durchquerte eine der Türen und befand sich in einem Gemach. Es gab hier keine Möbel. Gesteinsschutt lag auf dem Boden herum. Unkraut wucherte. Hauptsächlich war es dorniges Gestrüpp. Modriger Geruch lag in der Luft. Es war der Geruch von Tod und Verfall. Wispern und Raunen erreichte Zamorras Gehör.
    »GORG-HON!«
    Zamorras Stimme entfernte sich von ihm, der Name versank schließlich in der Stille. Zamorra erhielt keine Antwort.
    Wo befand er sich.
    War er durch eine Zeitschleuse gewirbelt worden?
    Er lief durch die Ruine und fühlte sich von tausend Augen beobachtet. Das Amulett, das ihn hätte beschützen können, hatte er verloren. Durch die Dimensionen oder die Zeit konnte er es nicht zu sich rufen.
    Zamorra schaute auf seine Uhr. Es war 0 Uhr 30. Das war reale Zeit.
    Der Professor holte sich eine der Fackeln und stieg auf einen verfallenen Turm. Es war so etwas wie ein Burgfried. Auf halber Höhe war die Treppe eingebrochen, und es ging nicht mehr weiter. Die Mauern waren an die zwei Meter dick. Zamorra versuchte, durch eine der Schießscharten nach draußen zu blicken und kroch zu diesem Zweck in die Nische, die sich zur Schießscharte hin verengte.
    Draußen war nur Finsternis, die weit unten von den brennenden Fackeln mit trübem Schein gelichtet wurde.
    Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder er hatte einen Zeitsprung gemacht, oder er war in einer anderen Dimension gelandet. Vielleicht hatte der Wirbel, der ihn wie ein Hurrikan erfasst hatte, eine Zeitverschiebung bewirkt.
    Die Vampire waren verschwunden.
    Zamorra stieg wieder nach unten. Die Strahlenwaffe steckte wieder in seinem Hosenbund. Er erforschte weiterhin die Ruine. Und er fand in einem der Räume eine junge Frau.
    Sie lag da wie tot, war mit einem modernen Bademantel bekleidet, der nicht zugebunden war. Zamorra senkte die Fackel etwas, um besser sehen zu können. Er spürte Misstrauen. Hier schien alles mit schwarzer Magie vollgepfropft zu sein. Er durfte sich nicht blenden lassen. Also zog er die Strahlenwaffe, stellte sie jedoch auf Betäubung, richtete sie auf das Mädchen und unterzog es einer eingehenden Betrachtung.
    War es ein schlafender Vampir? Zamorra wollte nicht so recht daran glauben. Sie wirkte ausgesprochen menschlich. Der Professor verstaute die Waffe, bückte sich, griff nach dem Mund der jungen Frau und hob die Oberlippe etwas an. Sie verfügte über keine langen, scharfen Eckzähne.
    Ihr Schlaf war fest und tief. Oder war es eine Ohnmacht, die sie umfangen hielt?
    Wer war sie? Wie kam sie hierher?
    Zamorra rüttelte sie.
    Sie schlug die Augen auf, blinzelte, richtete ihren Oberkörper auf und schaute an sich hinunter. Sie sah ihre Blöße, ihr Gesicht ruckte wieder hoch, und ihr Blick erfasste den fremden Mann. Von jäher Angst getrieben sprang sie auf. Die Erinnerung setzte ein. Sie wich zurück.
    »Wer sind Sie?«, platzte es über ihre zuckenden Lippen.
    »Mein Name ist Zamorra. Die Frage ist, wer Sie sind, Miss, und wie kommen Sie in diese Schattenwelt?«
    Während er sprach, suchte Zamorras Blick den Hals und die Brust des Mädchens nach Bisswunden ab. Ihm entgingen nicht die beiden nadelfeinen Einstiche an der Halsschlagader.
    »Ich heiße Lisa Vanderbildt. Ein Mann drang in meine Wohnung ein.« Sie griff sich mit beiden Händen an den Kopf, presste sie gegen ihre Schläfen. »Ich - ich weiß nichts mehr. Wo -wo ist die schöne Frau mit den schwarzen Haaren? Wo bin ich überhaupt?«
    »Das weiß ich selbst nicht so genau.« Zamorra folgte dem Mädchen und erreichte es. Er hob die Hand. Sein Daumen strich über eine der kleinen Wunden an Lisas Hals. Sie war verharscht. »War das die schöne Frau mit den schwarzen Haaren?«
    Lisa nickte. »Sie heißt Amanda.«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern«, sagte Zamorra. »Kannten

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