0776 - Die Krieger-Prinzessin
Nase. Es erschien ihr unwahrscheinlicher denn je, dass die Dämonen dieser Schreckschraube Bhima wirklich ans Leder wollten. Sie, Asha Devi, hatte jedenfalls noch kein Höllenwesen gesehen, seit sie und ihre beiden Begleiter in dieser Zeit gelandet waren.
Wahrscheinlich hat Zamorra sich die Bedrohung nur ausgedacht, um sich vor mir und Vasu aufzuspielen! , dachte die Inspektorin gehässig. In ihren Augen gab es sowieso nur eine Person, die sich meisterhaft auf die Bekämpfung von Schwarzblütern verstand.
Und das war sie selbst, Asha Devi!
So schnell würde sie sich allerdings nicht aus der Affäre ziehen können. Leider war sie ja von diesen beiden prachtvollen Dämonenjägern abhängig, um wieder zurück in ihre Zeit zu gelangen.
Wie es wohl Vasu ging? Die starke Sehnsucht nach ihrem Kind bereitete der Inspektorin beinahe körperliche Schmerzen.
Vielleicht was das der Grund dafür, dass sie die Bedrohung zu spät bemerkte!
Es raschelte im Unterholz. Asha Devi schritt arglos ein Stück weiter durch den Garten.
Da wurde sie von den Schatten angegriffen!
Sie kamen von allen Seiten. Es mussten vier oder fünf sein. Die Inspektorin hatte keine weißmagische Waffe, die sich mit Zamorras Amulett vergleichen ließ. Ihre eigene Gebetsmühle hatte sie daheim in New Delhi gelassen. Asha wollte nicht riskieren, dieses magische Mittel 5.000 Jahre in der Vergangenheit zu verlieren.
Aber auch ohne Amulett oder Gebetsmühle wurde ihr sofort klar, dass sie es mit Dämonen zu tun hatte. Das sagte ihr schon ihre Berufserfahrung bei der India Demon Police.
Die Monster hatten sich in weite Gewänder gehüllt. Doch als sie nun die Inspektorin packten, erblickte Asha die raubtierhaften Fratzen unter den Kapuzen, die grünliche geschuppte Haut ihrer flachen Schädel.
Zwar hatte Asha ihre Gebetsmühle nicht mit auf die Reise genommen. Unbewaffnet musste sie den schwarzmagischen Bestien trotzdem nicht entgegentreten. Die Inspektorin holte ihren weißmagischen Doppel-Vajra hervor!
Dieses Schmuckstück stellte die mächtige Waffe des Gottes Indra dar. Ashas Doppel-Vajra bestand aus gekreuzten Blitzen, von denen jeder in drei Flammenklingen auslief. Diese weißmagische Waffe war ihr erst vor kurzer Zeit von einem geheimnisvollen Mann geschenkt worden. [6] Sie hatte sich bereits im Kampf gegen Dämonen bewährt.
Die Inspektorin wirbelte die Kette, an der ihr Doppel-Vajra hing. Die Angreifer rückten näher. Sie hatten offensichtlich die drohende Gefahr für ihre schwarzmagische Existenz noch nicht erkannt.
Doch das änderte sich nun schnell.
Am ausgestreckten Arm säbelte Asha Devi ihre Waffe durch die Luft. Dem Dämon, der sie gepackt hatte, wurde der Kopf von den Schultern geschlagen!
Ashas Gesicht verzerrte sich in wildem Triumph. Doch ihr Hochgefühl hielt nicht Tange an. Der Rumpf des Monsters schwankte und fiel. Sie hatte es von seiner unnatürlichen Pseudo-Existenz befreit.
Aber was nützte das?
Die Gegner waren zahlreich, sie waren stark und schlau. Da konnte die Inspektorin noch so temperamentvoll mit ihrem Doppel-Vajra um sich schlagen. Für jeden Dämon, der erledigt wurde, schienen zwei neue aus dem Boden zu wachsen!
Am einfachsten wäre es gewesen, um Hilfe zu schreien. Asha Devi befand sich noch in Hörweite der Palast-Wohngebäude. Doch sie war nach wie vor sie selbst. Und daher hätte sie sich lieber die Zunge abgebissen, als einen anderen Menschen freiwillig um Hilfe zu bitten!
Der Kampf mit den Schwarzblütigen ging weitestgehend lautlos über die Bühne. Einmal abgesehen von Ashas lautem Keuchen und den dumpfen Geräuschen, wenn wieder ein Dämon durch die positive Macht des Doppel-Vajra gefällt wurde.
Aber letztlich siegten die Dämonen doch.
Zwei von ihnen hatten es geschafft, Ashas Arme zu packen. Einer bog ihre Finger so weit nach hinten, dass sie ihre weißmagische Waffe fallen lassen musste. Asha hätte lieber gebrochene Finger gehabt als aufzugeben. Doch ihr Körper brachte nicht die eiserne Disziplin auf, zu der ihr Geist fähig war.
Einer der Unholde zückte einen langen Dolch.
»Worauf wartest du noch?«, raunzte ihn ein Artgenosse an. »Schneide dieser verdammten Prinzessin das Herz aus der Brust, damit wir es dem Schwarzen Rajah zu Füßen legen können!«
Doch der Dämonenkrieger schüttelte langsam seinen unheimlichen Schädel.
»Nein, Kadh. Wir haben die Prinzessin gefangen. Es ist ein viel größerer Triumph für uns, wenn wir sie gefesselt unserem Herrn übergeben können. Dann kann
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