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0778 - Die ERHABENE

0778 - Die ERHABENE

Titel: 0778 - Die ERHABENE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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begehen. Doch der letzte Satz war ganz einfach zu viel für ihn gewesen.
    Mit einem einzigen Sprung war er bei dem Sofa und packte Nazarena Nerukkar an den Schultern. Zumindest war das sein Plan, doch er kam nur bis auf einen Meter an die ERHABENE heran, in deren Hand urplötzlich der Machtkristall lag.
    Der Schmerz war unerträglich! Ein Kokon aus Qual schnürte sich um ihn, riss seinen Körper vom Boden hoch. Blaue Flammen wie Elmsfeuer tanzten überall auf seinen Gliedmaßen, die wild und unkontrolliert durch die Luft zuckten.
    Als der Schmerz abebbte, kam die Angst. Panische und bodenlose Angst, die ihm den Schweiß in Strömen aus den Poren jagte. Sie hatte ihn vollkommen in ihrer Hand, konnte mit seinen Emotionen spielen, wie es ein begnadeter Pianist auf der Tastatur seines Flügels tat. Und Nazarena war eine Meisterin im Erzeugen von Schmerz und Angst!
    Die ERHABENE sah zufrieden auf ihr Werk. Es gefiel ihr sehr, wie hilflos und harmlos ihr doch im Grunde stärkster Gegner war.
    »Und nun führe mich in das Arsenal, Ted Ewigk - Friedensfürst.«
    Mit Mühe kam der blonde Hüne auf die Beine.
    Er hatte keine andere Wahl. Er musste gehorchen, wenn er die kommenden Minuten überleben wollte. Langsam nahm er die ersten Stufen, die hinunter in die Kellergewölbe führten.
    ***
    Die Cyborgs gingen nach rein logischen Kriterien vor.
    Eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht, denn in ihren Programmgehirnen gab es keine Dinge wie Kreativität, Neugier oder Risikobereitschaft. Das erste Teilziel hatten sie erreicht, denn die Abwehranlagen der unter der Erdoberfläche liegenden Anlage existierten nicht mehr. Das Teilziel endete mit dem Eindringen in den Komplex.
    Am Ende des nun beginnenden zweiten Teilziels stand die Beseitigung der in der Anlage befindlichen Lebewesen. Teilziel drei schrieb die komplette Verminung und Aktivierung der Zeitzünder vor. Endziel war das rechtzeitige Verlassen der Anlage und deren Vernichtung.
    Es gab für die künstlichen Wesen nur diese eine Reihenfolge, die sie streng einhielten.
    Wie selbstverständlich teilten sie sich in den verzweigten Gängen auf. Keines der Lebewesen würde ihnen entkommen. Bei dem oberirdischen Kampf waren lediglich drei von ihnen vernichtet worden. Die restlichen siebenundvierzig reichten absolut aus, um die Aufgabe zu erfüllen.
    Doch sie wurden nicht fündig. Sie trafen keinen einzigen der Planetenbewohner an. Die Cyborgs konzentrierten ihre Suche nun gemeinschaftlich auf das Herzstück des ganzen Komplexes: den Ort, an dem die beiden nicht-gaianischen Raumschiffe standen.
    ***
    Insgesamt befanden sich außer der Spider-Besatzung und Robert Tendyke noch zwanzig weitere Menschen im Spinnennetz. Die stille Evakuierung hatte Früchte getragen. Sie alle befanden sich an Bord des Spiders und taten ihr Bestes, um Dr. Artimus van Zant dabei zu helfen, das Schiff noch rechtzeitig im Schutz der Schattensphäre unter freien Himmel zu bringen.
    Die Zeit zerrann ihnen zwischen den Fingern. Immer wieder warf Zamorra einen besorgten Blick durch das große Brandloch auf den zweiten Meegh-Raumer. Das gesamte Schiff leuchtete inzwischen in einer Mischung aus tiefstem Schwarz, das von blendend weißen Blitzen durchzogen wurde. Millionen von Irrlichtern schienen dort einen Todestanz zu vollführen.
    »Immer noch keine Nachricht von Ted?«
    Aartje Vaneiden schüttelte auf Zamorras Frage hin mit ihrem rotschopfigen Kopf.
    »Nichts, aber ich habe da eine Idee. Moment bitte.«
    Zamorra ließ die Niederländerin gewähren. Sie hatte oft bewiesen, dass ihre Einfälle brauchbare Ergebnisse brachten.
    »Wie lange haben wir noch?« Nicole stand am virtuellen Pilotenpult, bereit wie die anderen, das Schiff von einer Sekunde zur anderen zu starten.
    Zamorra warf ihr einen kurzen Blick zu. Der erschreckende Anblick der kollabierenden Dhyarras hatte zugleich etwas Faszinierendes, das ihn in seinen Bann zog. Er musste sich regelrecht losreißen.
    »Keine Ahnung… vielleicht fünfzehn Minuten? Wer kann das schon genau sagen? Wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen, können wir als letzten Versuch unsere Dhyarras vereinen und versuchen, die Katastrophe irgendwie zu stoppen. Aber ich glaube nicht…«
    Aartje Vaneiden unterbrach ihn. »Ich hab's, Professor.«
    Alle Köpfe ruckten zu ihr herum.
    »Ich habe mich von hier aus in einen Teil des Computers einloggen können. Ted Ewigk hat die Anlage tatsächlich verlassen. Ich habe dann alle Gespräche, Mails und aufgerufenen Dateien gecheckt,

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