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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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einige Male erlebt, und überlebt, dank deiner einzigartigen Fähigkeit«, behauptete Zamorra. Vielleicht konnte er den Mann mit dem Cowboylook auf diese Weise überzeugen.
    »Einmal ist vielleicht Ende der Fahnenstange. Was passiert, wenn es dieses Mal nicht klappt? Ich will es nicht herausfordern. Avalon soll die allerletzte Chance sein. Dann, wenn wirklich überhaupt keine Hoffnung mehr besteht.«
    Zamorra bemühte sich, ruhig zu bleiben. Sein Tonfall hatte etwas Beschwörendes.
    »Das ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe, Rob.«
    »Den Teufel werde ich tun, dafür zu sterben ! Das habe ich in den letzten fünfzehn Jahren zu oft erleben müssen, und es tut jedes Mal weh. Verdammt weh! Das Risiko ist mir einfach zu groß!«
    »Robert, bitte!«
    »Zamorra, die Diskussion ist beendet!«
    ***
    Einige Stunden später saßen drei Personen im Kaminzimmer von Château Montagne. Professor Zamorra befand sich neben Nicole Duval. Ihnen gegenüber saß ein Mann im Cowboyoutfit.
    »… und das ist die einzige Möglichkeit«, behauptete Zamorra. »Aus diesem Grund machst du mit. Ich dulde keine Widerrede.«
    »Aber ich habe dir doch schon gesagt, dass ich das nicht will«, widersprach der Cowboy. »Es muss einen anderen Weg geben.«
    Zamorra blickte ihm in die Augen.
    »Den gibt es nicht.«
    »Aber mir geht das gegen den Strich, das habe ich doch schon gesagt, Alter.«
    »Dein Pech. Die Anordnungen gebe ich. Und alle anderen haben zu folgen. Egal, um wen es sich handelt.« Zamorra wirkte überaus selbstbewusst.
    Es klopfte an der Tür. Zamorra knirschte mit den Zähnen, als ein Mann eintrat.
    »Was ist, Lafitte?«
    Der Angesprochene schloss die Tür, trat einige Schritte vor und setzte sich ohne eine Aufforderung. Er schnappte sich eines der leeren Gläser vom Tisch. Dann schenkte er sich einen Whisky der Marke Coal Ila ein.
    »Ich habe soeben ein Telefonat abgehört«, grinste Pascal Lafitte und trank genüsslich einen Schluck Whisky. Dann roch er noch einmal am Glas. Er ließ sich noch einen Schluck des alkoholischen Getränks schmecken.
    »Allererste Güteklasse«, bestätigte er anerkennend.
    Zamorra klopfte mit den Fingerspitzen auf den Tisch. Er hasste es, wenn man ihn warten ließ.
    »Dieses Telefonat war der Hammer«, behauptete Lafitte. »Das glaubt mir kein Mensch…«
    »Ich höre!« Es war unverkennbar, dass Zamorra wenig Geduld hatte.
    Lafitte blickte in alle Richtungen, als müsste er sich vergewissern, dass es keine ungebetenen Mitlauscher gab.
    »Aus diesem Telefonat geht hervor, dass die Gegenseite Avalon aufsuchen will«, sagte er triumphierend.
    »Und sonst?« Zamorra konnte sich ein siegessicheres Grinsen nicht verbergen.
    »Er will, dass ihm Robert Tendyke dabei hilft.« Lafitte hob den Kopf ein wenig an, damit sein Kinn in Richtung des Cowboys wies.
    »Sonst noch etwas?« Zamorra war sehr kurz angebunden.
    »Nein, das war alles«, sagte Lafitte arglos. »Was soll noch sein? War das nicht genug? Es war nicht leicht, dieses Gespräch mitzubekommen. Da könnte auch einmal ein Lob rüberwachsen.«
    Zamorra erhob sich und stellte sich vor den Kamin; mit dem Rücken zu den Versammelten. Er machte einige Bewegungen, die Nicole und seine Besucher nicht zu deuten wussten.
    »Ach, Pascal…«
    »Ja, was ist?« Lafitte erhob sich und ging Zamorra entgegen.
    »Ich bedanke mich für deinen Einsatz. Er war vorbildlich.«
    Lafitte hob die Augenbrauen und sah Nicole und ihren Besucher fragend an. Das waren ja ganz neue Sitten.
    »Aber ich brauche deine Hilfe nicht mehr.«
    Eine eiskalte Faust schien von Lafittes Wirbelsäule auf den restlichen Körper überzugreifen, als er die Bedeutung der Worte erkannte. Er wurde kalkweiß im Gesicht und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Was soll…? Nein, Zamorra! Das kannst du mir nicht antun! Nein!« Zuerst stammelte er, dann entlud sich sein Entsetzen in einem angsterfüllten Schrei.
    Er hob die Arme leicht an. In diesem Augenblick drehte sich Zamorra um. Er hielt eine Pistole in der Hand. Nicole sprang auf, als sie erkannte, was ihr Gefährte vorhatte. Der Mann im Cowboylook blieb still sitzen und betrachtete interessiert das Geschehen.
    Ein Schuss hallte durch das Château.
    Pascal Lafitte presste die Hände vor die Brust. Er öffnete und schloss mehrmals den Mund, sodass er aussah wie ein Fisch, der an Land nach Luft schnappte. Mit weltentrückter Miene blickte er zuerst auf seine blutigen Hände, dann auf Zamorra. Dann fiel er um wie ein Baum, den man gefällt

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