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078 - Das Drachennest

078 - Das Drachennest

Titel: 078 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ich eine kräftige Suppe bringen, die ich ihm löffelweise einflößte. Er schlief wieder. Einige Stunden später aß er erneut eine Suppe und trank ein halbes Glas Wein. Der trübe Blick seiner grünen Augen änderte sich. Die Wunden heilten langsam.
    Ich bekam von Francesco eine Botschaft. Mein Laboratorium im Leuchtturm von Porto Ercole war eingerichtet. Ich konnte jederzeit hinreiten.
    Und dann kam endlich der Tag, an dem Mario Balsamo sprechen konnte.
    „Ihr habt mir das Leben gerettet, Herr", sagte er. „Ich hatte schon lange damit abgeschlossen gehabt. Erzählt mir bitte, wie Ihr mich gerettet habt!"
    Ich erzählte ihm alles. Er hörte aufmerksam zu.
    „Ihr seid ein ungewöhnlicher Mann, Herr", stellte er fest.
    „Nun zu Euch, Mario. Wer seid Ihr?"
    Er lächelte. „Ich kann Eure Neugierde verstehen, Herr. Ihr seid ein Eingeweihter. Ihr wißt, daß es Dämonen gibt, ich erfuhr es erst, als ich Agostino Moretti kennenlernte. Ich bin ein Abenteurer - so wie Ihr. Außerdem beschäftigte ich mich ein wenig mit Alchemie und Magie. Vor einem halben Jahr meldete sich bei mir Ugo Malpasso. Er bot mir ein Schiff an. Ich sollte zu einer Insel in der Nähe Siziliens fahren, die auf keiner normalen Karte verzeichnet ist. Die Bezahlung, die er mir anbot, reizte mich. Ich kam in Morettis Haus. Zwei Männer packten mich und schlugen mich nieder. Ich wurde einige Tage gefangengehalten und bekam als einzige Flüssigkeit einen bitter schmeckenden Saft zu trinken, der mich willenlos machte. Moretti zwang mir seinen Willen auf. Ich war zu seinem Sklaven geworden."
    Ich reichte Balsamo ein Glas Wein. Er trank langsam, nickte mir dankbar zu und sprach weiter. „Ich erfuhr teilweise Morettis Geschichte. Er war vor zehn Jahren ein stattlicher Mann gewesen, ein Dämon, der über viel Macht verfügte, doch er strebte nach Höherem. Er wollte sich zum Herrn der Schwarzen Familie aufschwingen und stellte sich Asmodi entgegen, der ihn besiegte und in ein abscheuliches Monster verwandelte. Moretti zog sich in seinen Palast zurück und schmiedete seine Rachepläne. Er wußte, daß Asmodi im Mittelmeer eine Insel bewohnte. Auf dieser Teufelinsel sollte sich die Mumie Hermes Trismegistos befinden, der als der sagenhafte Ahnherr der Alchemie gilt. Und in seinem Sarkophag befanden sich angeblich Körner, die als Stein der Weisen angesehen wurden. Diese Körner wollte Moretti haben. Mit ihrer Hilfe hoffte er seine magischen Kräfte zurückzugewinnen. Ich sollte zur Insel fahren und sie holen. Er wußte nicht die genaue Lage der Insel. Ich sollte sie suchen. Mir blieb keine andere Wahl, ich mußte gehorchen. Wir stachen in See. Mehr als drei Monate dauerte meine Suche, dann hatte ich die Insel gefunden. Ich erlebte dort furchtbare Schrecken. Der Großteil meiner Männer starb."
    Balsamo schloß die Augen. Er ballte die Hände zu Fäusten und keuchte: ,Ich kann und will über die Schrecken nicht berichten. Aber schließlich hatte ich Glück. Ich entdeckte eine Höhle, drang in sie ein und fand die Mumie. Rasch nahm ich eine Handvoll der winzigen Körner an mich, die kaum staubgroß waren, steckte sie in einen Lederbeutel und verließ die Höhle. Der Weg zum Schiff war die Hölle. Unbeschreibliche Monster überfielen uns. Sie töteten einen weiteren Teil meiner Männer, doch endlich hatte ich das Schiff erreicht. Wir legten ab.
    Einen Tag nachdem wir die Insel verlassen hatten, war die gesamte Mannschaft pestkrank, nur ich war verschont geblieben. Am Abend kam ein gewaltiges Unwetter auf. Blitze rasten in das Schiff. Ich hörte ein höhnisches Lachen, und eine nebelhafte Gestalt erschien plötzlich und klammerte sich an mich. Irgend etwas drang in mein Hirn ein. Es waren fremde unheimliche Gedanken. Das nebelhafte Wesen zwang mir seinen Willen auf. Es erfuhr von mir, daß ich im Auftrag Morettis die Teufelsinsel gesucht hatte und befahl mir, zu Moretti zu fahren und ihn mit meinen Händen zu berühren. Dann verschwand die Gestalt. Ich wunderte mich, daß sie mir nicht die Körner abgenommen hatten. Das Unwetter tobte weiter. Das Schiff lief gegen einen Felsen, zerschellte, und nur ich konnte mich an Land retten. Mit einem anderen Schiff fuhr ich nach Livorno. Die Körner versteckte ich, bevor ich zu Moretti ging. Als ich vor ihm stand, sprang ich ihn an, so wie es mir die unheimliche Gestalt befohlen hatte. Ich preßte meine Hände auf sein häßliches Gesicht. Da riß mich Malpasso zurück und schlug mich nieder. Ich wurde gefesselt, dann

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