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0780 - Der Geist des Baphomet

0780 - Der Geist des Baphomet

Titel: 0780 - Der Geist des Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Schatten, der sich da von der linken Seite über den Fensterrand hinwegschob, das war kein durch Nebelschleier geschaffenes Phantasiegebilde.
    »Du hörst mir ja gar nicht mehr zu, John«, beschwerte sich Dennis zurecht.
    »Stimmt. Tu mir einen Gefallen und sei für einen Moment still. Oder noch besser, verlass die Küche.«
    »Warum denn?«
    Ich gab keine Antwort, sondern schob mich in die Höhe. Mein Körper glich schon einer gespannten Stahlsehne. Ich wusste nicht, ob ich mir etwas eingebildet hatte, was diesen Schatten hinter dem Fenster anging, aber darauf wollte ich es nicht ankommen lassen, sondern musste mir einfach Gewissheit verschaffen.
    Das schrille Lachen hörten wir zur gleichen Zeit. Es war aus dem Schlafzimmer gedrungen.
    »Das ist doch Mummy!« Dennis wollte aufstehen und zu ihr eilen, ich drückte ihn zurück.
    »Bleib noch!«
    »Aber du hast doch vorhin gesagt…«
    »Gleich, Dennis, gleich«, murmelte ich, ohne das schräge Fenster aus den Augen zu lassen.
    Ich stand inzwischen und bewegte mich an der schmalen Seite des Tisches entlang.
    Es war nichts Unnormales zu sehen, und ich glaubte schon, mich getäuscht zu haben.
    Da passierte es.
    Die Frau lachte wieder kreischend.
    Und in diese Geräusche hinein erklang das Platzen und Klirren der zerbrechenden Fensterscheibe. Unterschiedlich große Glassplitter regneten nach unten, manche wehten auch bis in unsere Nähe, ohne uns allerdings zu erwischen.
    Damit konnten wir leben.
    Nicht aber mit der behaarten Pranke des Werwolfs, die das Fenster zerstört hatte.
    Er war da.
    Und er würde sich die nächsten Opfer holen.
    Er hatte seinen Schädel gedreht. Die hässliche Schnauze glotzte ebenso wie seine kalten, funkelnden Augen in die Küche hinein. Ich schaute nur für einen Moment in dieses ungewöhnlich glatte Gesicht, hörte den Jungen schreien und zog meine Beretta.
    Damit hatte ich den Kampf aufgenommen!
    ***
    Suko war am Abend in Toulouse eingetroffen und hatte sich darüber gefreut, dass die Templer ihm ein Zimmer in einem Hotel in der Altstadt reserviert hatten. Dort sollte er abgeholt werden, allerdings erst am nächsten Morgen.
    Er rief noch vom Flughafen aus in London an, wo Sir James über die geglückte Landung froh war. Suko versprach, sich vor der Abfahrt am nächsten Morgen noch einmal zu melden. Den Namen des Hotels hinterließ er ebenfalls und ließ sich dann mit einem Taxi in die Altstadt bringen.
    Das vierstöckige Haus hatte zwanzig Zimmer. Suko war mit der Größe seines Zimmers sehr zufrieden. Das Bad allerdings war winzig.
    Er war nicht zum Vergnügen nach Frankreich geflogen. Die Templer steckten in Schwierigkeiten, sie brauchten Hilfe und hätten auch John Sinclair gern dabei gehabt, der aber war unabkömmlich gewesen, und so musste Suko dessen Part mit übernehmen.
    Im Hotel war man so nett, ihm noch ein spätes Essen zuzubereiten. Nur eine Kleinigkeit. Käse, etwas Salat und frische Muscheln. Es schmeckte dem Inspektor, und auch das Restaurant gefiel ihm. Es war zwar groß, aber das Licht schuf eine gemütliche Atmosphäre, wozu auch die auf dem Tisch stehenden brennenden Kerzen mit beitrugen.
    Er spürte nach dem Essen die Müdigkeit. Es mochte auch am Wein gelegen haben. Er gähnte einige Male, bevor er zahlte und sich auf den Weg zu seinem Zimmer machen wollte.
    Er stand schon vor dem alten Fahrstuhl, als er zurückgerufen wurde. »Telefon, Monsieur. Ein Gespräch aus London.«
    Suko drehte sich um. Plötzlich floss ein heißer Strom durch seine Adern. Ein Anruf aus London konnte um diese Zeit sicherlich nichts Gutes bedeuten.
    Er ging mit etwas zögerlichen Schritten zurück, da er noch nachdenken musste. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt. Er atmete tief durch und sah die Hotelchefin wie ein Standbild vor sich, als sie ihm den Hörer des grünen Telefons entgegenhielt. Sie war eine hoch gewachsene Frau mit pechschwarzen, hochgesteckten Haaren und feuerrot geschminkten Lippen. Das Kleid war im selben Farbton gehalten. Es spannte sich wie eine zweite Haut um die üppige Figur.
    »Merci«, sagte Suko.
    Der Anrufer hatte das Wort verstanden und redete schnell weiter.
    »Suko, es kann Schwierigkeiten geben. Das heißt, für John hat es sie bereits gegeben.«
    »Inwiefern, Sir?«
    Der Superintendent gab einen knappen Bericht. Suko erfuhr, in welch einer Lage sein Freund John Sinclair steckte und dass das Grauen, das ihm begegnet war, etwas mit den Templern zu tun hatte.
    »Ach ja?«
    »Suko, ich weiß nicht, ob es

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