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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammen. Ich spürte, wie es mir kalt über den Rücken lief.
    Weitergehen! sagte ich mir. Nur weitergehen und so tun, als wäre überhaupt nichts.
    Der Boden erzitterte unter meinen Füßen. Aus einem der Vulkane flogen krachend Lavamassen heraus. Asche und Glut stürzten weitab von uns in den Dschungel.
    „Ich möchte wissen, wie die Kaiserin von Therm aussieht", sagte ich. Dabei blieb ich stehen und wischte einige Pflanzenreste von meinen Stiefeln. Verstohlen blickte ich nach hinten, und erleichtert stellte ich fest, daß das krokodilähnliche Raubtier noch immer im Pfuhl lag.
    „Warum?" fragte Rhodan. Wir betraten einen schmalen Weg, der durch das Dickicht des Dschungels führte. Nun mußten wir hintereinander gehen. Ich ließ Rhodan den Vortritt.
    „Warum? Nun, man möchte doch ganz gern wissen, mit wem man es zu tun hat", erwiderte ich. „Vielleicht ist die Kaiserin von Therm ein hübsches Mädchen? Vielleicht ist sie ausgesprochen liebebedürftig."
    Perry lachte.
    „Aber bestimmt kein Dummerchen", bemerkte er.
    „Wer sagt denn, daß ich nur bei wenig gescheiten Frauen Erfolg habe", empörte ich mich. „Genau das Gegenteil ist der Fall. Nehmen Sie nur Anny Pinguine. Sie ist Kosmopsychologin und ..."
    „... und ist dennoch Ihrem Charme erlegen", ergänzte er.
    „Umgekehrt", entgegnete ich lachend. „Ich bin das Opfer ihres Charmes!"
    „So, so", sagte Perry amüsiert. „Hoffentlich sind Sie dann nicht das Dummerchen."
    Mir blieb die Luft weg. Unwillkürlich verharrte ich auf der Stelle.
    Ein Zweig schlug mir ins Gesicht. Ich schob ihn mechanisch zur Seite. Plötzlich bewegte er sich in meiner Hand. Ein Schlangenkopf tauchte vor meinem Gesicht auf. Unwillkürlich schrie ich auf und schleuderte ihn zur Seite. Ein grüner Giftstrahl zuckte an meiner Nase vorbei. Ich fluchte.
    „Kommen Sie, Galto, schnell", rief Perry. Ich rannte los. Dicht hinter mir schien der Urwald aufzubrechen. Der Pfad, über den wir gelaufen waren, lebte plötzlich. Etwa ein Dutzend gräßlicher Köpfe schoß aus dem Unterholz hervor. Blitzende Zähne fuhren hautnah an mir vorbei. Ich sah Reptilien, gegen die das Biodil ein geradezu niedliches Wesen war.
    Rhodan setzte über einen Wassergraben hinweg. Ich sah etwas weißes hochschnellen, konnte nicht mehr abstoppen und sprang ihm nach. Die nadelscharfen Zähne bohrten sich mir in den rechten Unterschenkel. Ich stürzte zu Boden, warf mich herum und sah ein lurchähnliches Tier, das wütend an meinem Bein riß.
    Die Zähne hatten die Wade von links und rechts glatt durchschlagen und ragten auf beiden Seiten zentimeterweit heraus.
    „Du bist wohl wahnsinnig geworden", rief ich fluchend und hieb der Kreatur den Daumen der rechten Hand mit voller Wucht auf den Schädel. Dieser Daumen war ebenso wie der rechte Unterschenkel mit dem Kniegelenk synthetisches Material aus der Posbiwerkstätte. Er wirkte wie ein Spieß. Knirschend zerbrach die Schädeldecke des Tieres. Ich packte die zuckenden Kinnladen und riß sie mühsam auseinander, bis ich mein Bein zwischen ihnen herausziehen konnte.
    Die Wunden bluteten heftig, aber das beupruhigte mich nicht.
    Ich war darauf vorbereitet, und ich wußte, daß die Wunden sich verschließen würden, wenn sie saubergespült waren. Sorgen machte mir allerdings der Geruch, der zweifellos weitere Räuber anlocken würde.
    Perry Rhodan wartete auf mich. Er stand aufrecht auf dem Pfad. Seine Haltung verriet mir, daß er mit höchster Konzentration lauschte.
    „Bleiben Sie bloß nicht auf der faulen Haut sitzen", sagte er.
    „Da kommt etwas auf uns zu. Es dürfte besser sein, wenn wir verschwinden."
    „Ich sitze hier nur so zum Spaß", antwortete ich wütend und blickte auf die fingerlangen Insekten, die aus Erdlöchern hervorkamen. Sie rannten in die Blutlachen hinein und sogen das kostbare Naß in sich auf. Ich wartete nicht ab, bis sie sich auch für mein Bein zu interessieren begannen. Zusammen mit Perry setzte ich die Flucht fort.
    Der Dschungelweg endete schon nach etwa fünfzig Metern in einer Schlucht. Wir mußten eine Schräge hinabklettern.
    „Ich komme mir vor wie in einer Falle", gestand ich.
    „Schlimmer als bisher wird es wohl nicht werden", entgegnete Rhodan zuversichtlich. Er glaubte immer noch daran, daß der Regelbewahrer eine bestimmte Grenze nicht überschreiten würde. Ich begann daran zu zweifeln.
    „Ich werde versuchen, mit Joftblahn zu sprechen", kündigte er an. Er betätigte sein Armbandgerät und wartete. Einige Minuten

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