0781 - Gegner im Dunkel
dem Wohnmobil nur noch zwei Beamte.
„Einer ist zum Wagen gelaufen", sagte Sagullia, als er Rhodans fragenden Blick sah. „Licht und Signalton. Wahrscheinlich eine Nachricht." Faray warf noch einen scheuen Blick auf das fahrbare Heim des WORTES, dann gab er das Zeichen zum Aufbruch.
Der dritte Beamte kam ihnen entgegen, bevor sie die Straße erreichen konnten.
Er nahm Faray beiseite und flüsterte erregt mit ihm. Der Translator nahm die Worte nicht auf, aber Rhodan wußte sofort, daß etwas passiert war, was wieder einmal nicht ins Programm paßte. Eine böse Ahnung bemächtigte sich seiner. Auch Sagullia wirkte plötzlich beunruhigt.
Faray schien einige Zeit zu benötigen, die erhaltene Information zu verdauen, aber er kam nicht mehr dazu, sie den beiden anderen Beamten und den Terranern mitzuteilen.
Von der Stadt her näherte sich ein größerer Mietwagen und hielt dicht vor den beiden Fahrzeugen am Straßenrand. Acht Feyerdaler stiegen aus, während der Wagen wendete und in Richtung Stadt zurückfuhr.
Die Gruppe kam auf Rhodan und die anderen zu.
„DAS WORT!" stöhnte Faray erschrocken.
„Dann fragen Sie gleich, wie eine Leiche in ihr Heim kommt", riet Rhodan schnell. „Beobachten Sie dabei die Gesichter der Interpreten. Vielleicht glauben Sie mir dann ..."
Farays Gesicht wurde zu einer starren Maske. Er winkte ab.
„Niemals! Eine solche Beleidigung würden sie nicht auf sich sitzenlassen. Aber ich werde ihnen sagen, was geschehen ist."
„Das mit dem toten Mann, der davonlief, ist auch geschehen!"
erinnerte ihn Rhodan. „Wenn Sie es nicht tun, werde ich sie fragen." Faray konnte nicht mehr antworten, denn Paragenua und seine Leute waren schon bei ihnen. Der Betreuer sah die offenstehende Tür des Wohnmobils.
„Was geht hier vor?" fragte er und schien die Anstandsregeln der Feinsprecher vergessen zu haben. „Wer ist in den Wagen eingedrungen?"
„Die Fremden hier", rief Faray, ehe Rhodan antworten konnte.
„Wir kamen gerade rechtzeitig, um sie festzunehmen."
Paragenua betrachtete Rhodan und Sagullia wie zwei Aussätzige. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und Abscheu.
„Das ist eine Beleidigung des WORTES, Faray! Wie konnte es überhaupt möglich sein, daß diese Fremden die Genehmigung erhielten, nach Pröhndome zu gelangen? Sie sind Barbaren! Wir verlangen Genugtuung!"
Nun wurde es Rhodan zu bunt.
„Wir hatten allen Grund, Ihnen einen Besuch abzustatten, und Sie wissen selbst nur zu genau, was wir gefunden haben.
Wer ist der Mann, den Sie im Wagen versteckten? Warum wurde einer der Interpreten gegen einen anderen ausgetauscht?
Was haben Sie überhaupt in der Stadt getan?"
Paragenua war einen Schritt zurückgewichen, als befürchte er, angesteckt zu werden. Dann faßte er sich.
„Sie lügen! Kein Wort von dem, was Sie sagen, entspricht der Wahrheit. Faray, Sie sind für das verantwortlich, was hier geschieht. Wir werden an hoher Stelle Beschwerde einlegen, vielleicht sogar beim engeren Berührungskreis."
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er weiter, gefolgt von den sieben Interpreten. Sie verschwanden in ihrem Wohnwagen.
Faray stand da, wie vom Donner gerührt. Eine Beschwerde des WORTES würde für ihn das Ende seiner Laufbahn bedeuten.
Schuld daran waren nur die Fremden, die ihre Nase in Dinge steckten, die sie nichts angingen.
„Steigen Sie ein!" befahl er, als sie bei den Fahrzeugen waren.
„Einer meiner Beamten wird Sie begleiten, ich bleibe mit den beiden anderen dicht hinter Ihnen. Bereiten Sie mir keine Schwierigkeiten mehr."
„Wohin wollen Sie uns bringen?" erkundigte sich Rhodan beunruhigt.
„In Ihr neues Quartier."
Rhodan blieb stehen. Der Wagenschlag war schon geöffnet.
„Neues Quartier? Was soll denn das schon wieder? Ich will zu den anderen Terranern gebracht werden!"
„Die sind bereits im neuen Quartier. Es ist etwas Merkwürdiges geschehen, für das wir noch keine Erklärung haben. Stellen Sie jetzt keine Fragen mehr, Sie werden alles noch rechtzeitig erfahren."
Als sie losfuhren, meinte Sagullia, nachdem sie den Translator abgeschaltet und sich davon überzeugt hatten, daß der Beamte auf dem hinteren Sitz keinen besaß: „Haben Sie eine Ahnung, was das alles bedeuten soll?"
Rhodan sah, daß ihm Farays Fahrzeug folgte.
„Nicht die Geringste. Man hat uns also umquartiert... Ich möchte gern den Grund wissen, aber es wird wenig Sinn haben, den Burschen hinter uns zu fragen. Wahrscheinlich weiß er es auch nicht."
„Faray müßte uns
Weitere Kostenlose Bücher