Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
geistiger Kraft von sich und trieb ihn zurück. Doch davon ließ sich MacFool nicht beeindrucken. Mit seinen kräftigen Beinen stieß er sich ab und war gleich darauf hinter seinem Gegner.
    Mit jeder Sekunde wurde dessen Schwächung deutlicher. Er war müde und wurde immer langsamer, stolperte unsicher von einem Bein aufs andere. Seine Schuppenhaut war von Blut benetzt, und er atmete schwer.
    »Mach dir keine Hoffnungen!«, rief MacFool mit gehässigem Vergnügen. »Kein Gong wird dich retten!«
    Noch einmal nahm Norr seine Para-Kräfte zusammen und schleuderte sie gegen seinen Angreifer. Zamorra sah die Anstrengung in seinem Gesicht, aber auch die Verzweiflung in seinem Blick. Norr begriff, dass er keinen zweiten Sieg erringen konnte.
    Plötzlich stieß MacFool einen Feuerstrahl aus, der Norr in eine Fackel verwandelte. Schreiend lief der Sauroide einige Schritte, bis er zusammenbrach und regungslos im Sand liegen blieb. In aller Gemütsruhe näherte sich der Drache.
    »Kein ernsthafter Gegner für mich!«, rief er fröhlich, während er um die ersterbenden Flammen tanzte. »Zumindest hätte man ihn würzen können.«
    Das Publikum tobte vor Begeisterung, als MacFool sein Opfer zerfetzte. Mit Genuss machte er sich daran, die einzelnen Teile zu verschlingen.
    »Bon appétit!«, kommentierte Zamorra süffisant. Er hatte sich nicht geirrt. MacFool war und blieb ein Spaßmacher, auf den man setzen konnte.
    Er erhob sich von seinem Platz und breitete beschwörend die Arme aus, aber seine vielen tausend Gäste waren zu aufgeputscht von dem Erlebten. Es dauerte eine Weile, bis endlich Ruhe einkehrte.
    »Habe ich euch zu viel versprochen?«, schrie er.
    Wieder setzte frenetischer Jubel ein. Gönnerhaft winkte Zamorra ab. Sein Triumph war nicht mehr aufzuhalten. Er durfte sich bloß keinen Fehler leisten, dann lief alles wie von selbst, und sein Ziel kam immer näher. Nur Lucifuge Rofocales Miene drückte noch immer Ablehnung aus.
    Doch davon wollte Zamorra sich nicht die Stimmung vermiesen lassen.
    Denn seinem Publikum stand noch eine Steigerung bevor.
    »Als nächstes ist der Priester an der Reihe!«
    ***
    Auf der Flucht II
    Nicole war allein in ihrem Gefängnis, als scheppernd die Sichtklappe aufschlug. Ein Augenpaar in einem vernarbten Gesicht wurde dahinter sichtbar, in dem es ungläubig zuckte.
    »Wo ist er?«, fragte eine krächzende Stimme.
    Nicole konnte sich vorstellen, was im Kopf des Mannes vor sich ging. Der Spiegelwelt-Zamorra verstand bestimmt keinen Spaß, wenn seine Büttel den Gefangenen entkommen ließen. Er würde sie persönlich zur Rechenschaft ziehen.
    Langsam zog sie sich von der Tür in den hinteren Bereich des Gefängnisses zurück. Der Wächter hatte jetzt einen vollständigen Überblick. Es gab kein Versteck, in dem Zamorra kauern konnte.
    »Er ist ausgegangen«, antwortete sie. »Ihm war langweilig.«
    Die Klappe schlug wieder zu, dafür öffnete sich die Tür mit einem harten Ruck. Ein kräftiger Kerl stand im Eingang, hinter ihm auf dem Boden zwei Teller. Also kam er, um den Gefangenen etwas zu essen zu bringen. Verhungern sollten sie also zumindest nicht.
    Vorsichtshalber warf er mit gezogener Waffe einen Blick hinter die offene Tür, aber dort konnte sich niemand verstecken. Es gab auch keine andere Möglichkeit. Andererseits war die Tür verschlossen gewesen, auf diesem Weg hatte Zamorra also nicht entkommen können. Außerdem hätte der Gutmensch aus der anderen Welt wohl kaum seine Gefährtin im Stich gelassen.
    Innerlich musste Nicole schmunzeln, weil sie das Gefühl hatte, die Gedanken des Wächters lesen zu können. Sie waren deutlich von seinem Gesicht abzulesen.
    »Es ist besser für dich, wenn du mit der Sprache rausrückst, Süße. Sonst kannst du was erleben.«
    »Das kannst du, wenn dein Herr und Meister zurück kommt«, erwiderte Duval gelassen.
    Plötzlich machte das Narbengesicht drei schnelle Schritte auf sie zu. Er packte ihren Arm und zog sie zu sich heran, während er mit seiner Waffe fuchtelte.
    »Es ist besser für dich, mich sofort loszulassen«, drohte die Französin.
    Im Gesicht des Wächters entstand ein dümmliches Grinsen. »Und wenn nicht, was…«
    ... dann, hatte er sagen wollen, aber das Wort erstarb auf seinen Lippen. Sein Blick wurde glasig, und mit einem Ächzen sackte er in sich zusammen. Wie von Geisterhand wurde er aufgefangen und zu Boden gebettet.
    »Das hat man davon, wenn man seine Augen nicht richtig aufmacht«, kommentierte Zamorra trocken, der den

Weitere Kostenlose Bücher