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0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis

Titel: 0782 - Zamorra - Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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ging. Nicht nur auf der sandigen Kampfbahn, sondern auch unter den ungeduldigen Zuschauern.
    »Sie können es nicht mehr erwarten«, wurde er begrüßt. »Und ich auch nicht. Wird Zeit, dass mal wieder ein bisschen Blut fließt.«
    Zamorra nickte dem etwa einmeterzwanzig großen, grünbraunen Drachen zustimmend zu, in dessen Augen die reine Bosheit funkelte. Er hatte sich auf dem Boden niedergelassen und klopfte unruhig mit seinem Schwanz.
    »Du brauchst nicht mehr lange zu warten, MacFool. Da unten werden gleich Einige ihr Leben aushauchen.«
    »Dann bist du meiner ewigen Treue sicher, Fürst. Man kommt ja kaum noch auf seine Kosten hier. Die Hölle ist auch nicht mehr das, was sie mal war.«
    »Sie wird es wieder werden.«
    Ich werde schon dafür sorgen, dachte Zamorra. Hier wird sich noch eine Menge ändern.
    Im Grunde sprach es nur für Mac-Fools verschlagene Klugheit und Weitsicht, wenn er sich dem neuen Fürsten anschloss. Vielleicht waren es seine animalischen Instinkte, die ihm sagten, wie der künftige Sieger aussah.
    Zamorra trat zwei Schritte vor und sog das Bild der wogenden Massen auf den Zuschauerrängen in sich auf. Als sie auf ihn aufmerksam wurden, beruhigten sie sich. Nach und nach verstummte das Raunen, bis völlige Stille herrschte.
    »Ich heiße euch willkommen!«, rief Zamorra. Natürlich hatte er es so arrangiert, dass seine Worte verstärkt wurden und auch auf dem hintersten Platz deutlich zu verstehen waren. Atemlos hingen die Dämonen an seinen Lippen.
    Er machte eine kurze Pause, um die freudige Erwartung zu steigern. Er hatte sie in der Hand, erkannte er, ganz wie er geplant hatte. Alles lief wie am Schnürchen. Nur Lucifuge Rofocales Bemerkungen rumorten in seinem Innern.
    Doch mit dem würde er schon fertig werden!
    Er gab sich einen Ruck und erhob seine Stimme. »Ich werde euch etwas bieten, was ihr lange vermisst habt -einen Kampf auf Leben und Tod, einen ganz besonderen allerdings. Einige unserer größten Feinde geben sich die Ehre, für uns zu sterben.«
    Frenetischer Jubel brandete auf, der die Arena in ein Tollhaus verwandelte. Die Dämonenseele kochte. Zamorra ließ sie sich austoben.
    Es kam zu vereinzelten Rangeleien um die vorderen Plätze. Jeder wollte möglichst nahe an dem angekündigten Gemetzel dran sein, um nur ja nichts zu verpassen. Manche der niedrigen Hilfsdämonen gingen im Blutrausch sogar aufeinander los.
    Vergnügt lachte Zamorra in sich hinein. Wie leicht sie doch zu berechnen sind. Sie sind nicht mehr als Wachs in meiner Hand.
    Als allmählich wieder Ruhe einkehrte, fuhr er fort: »Beruhigt euch! Die Kämpfe finden dort unten statt. Noch bevor die nächste Dämmerphase in den Höllengründen einsetzt, werdet ihr Zeuge des tragischen Ablebens unserer Feinde. Ich hoffe, ihr Tod wird niemandem allzu nahe gehen.«
    Irrwitziges Gelächter setzte ein, und Kübel von Schmähungen wurden über die Delinquenten ausgeschüttet. Nichts konnte die Zuschauer noch halten. Sie sprangen von ihren Sitzen auf und forderten wild gestikulierend den Beginn der Kämpfe.
    Gib ihnen Spiele, dachte Zamorra zufrieden, und sie fressen dir das Brot, das du ihnen reichst, aus der Hand.
    Er hatte sich entschieden, mit dem Gegner zu beginnen, den er selbst für den gefährlichsten hielt. Je früher er sein Leben beendete, umso besser.
    »So sei es!«, rief Zamorra. »Führt den ersten Kämpfer in die Arena!«
    Das erste Opfer.
    Denn um nichts anderes handelte es sich.
    ***
    Rhythmische Anfeuerungen drangen zu Reek Norr. Sie galten nicht ihm, sondern seinem Gegner.
    Der Boden erbebte unter den Schritten des Kolosses. Er war doppelt so groß wie der Sauroide und wog gut und gerne seine fünf Zentner. Er sah aus wie ein riesenhafter, aufrecht gehender Golem aus purer Kraft. Wo er aufstampfte, bildeten sich kleine Kuhlen im Sand. In einer seiner mächtigen Pranken führte er eine Keule, die er hin und her schwang.
    Mit ungelenken Schritten näherte er sich seinem unbewaffneten und damit vermeintlich wehrlosen Opfer in seltsam gebückter Haltung. Aber Reek Norr verfügte über andere Mittel, sich zu verteidigen.
    Er konzentrierte sich auf sein Para-Potenzial.
    Unter normalen Bedingungen hätte er den Koloss damit spielerisch umgeworfen, aber an diesem Ort war alles anders. Die Dämpfung war nicht mehr so stark wie in seiner Zelle, aber sie wirkte noch immer und beeinträchtigte seine Kräfte.
    Er sah sich in alle Richtungen um. Von seinen Freunden war nichts zu sehen, er war allein. Auch eine

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