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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schillernde Erscheinung hin, die auch in diese gewaltige Gruft hineinpasste. Es stellte sich ihnen nur die Frage, weshalb Merlin erschienen war. Ihretwegen, oder hatte der Würfel ihn angelockt, weil er über dessen Kraft so überrascht gewesen war?
    »Am besten ist, wenn wir alles auf uns zukommen lassen und gar nichts tun«, sagte Suko.
    »Einverstanden.«
    Merlin bewegte sich.
    Sein Gang war schwerfällig. Er drückte dabei den Kopf nach vorn, und die Füße schleiften über den Boden, als würden an den Gelenken Bleigewichte hängen.
    Seinen Zauberstab legte er nicht ab. Er behielt ihn in der Hand, so dass die Spitze hin und wieder auf den einen oder anderen deutete, ohne dass etwas geschah.
    Merlin schritt an ihnen vorbei. Er schaute sie nicht mal an und blieb für einen Moment stehen, als er einen der Särge erreicht hatte.
    Dort senkte er den Kopf, schaute hinein, als wollte er sich davon überzeugen, dass der Inhalt noch vorhanden war.
    Dann ging er weiter.
    Immer noch im gleichen Tempo, aber er näherte sich dabei einem neuen Ziel, dem König.
    Für die Särge hatte er keinen Blick mehr, jetzt zählte nur der Herrscher über die Ritter. Neben dem Thron blieb er stehen, nicht mal größer als der sitzende König, und trotzdem überschattete Merlins Einfluss ihn völlig.
    Das begriff zumindest Suko in dieser Sekunde. Er konnte sich nicht zurückhalten und wisperte dem Abbé zu: »Schau ihn dir an, schau dir beide an, und dann sag mir, wer für dich der eigentliche Herrscher dieses Landes Avalon ist.«
    Da brauchte Bloch nicht lange zu überlegen. »Das ist Merlin, der Zauberer.«
    »Genau.«
    Als hätte dieser das Gespräch der beiden gehört, so bewegte er seinen rechten Arm und damit auch den Silberstab. Er berührte mit dessen Spitze die Haut am Gesicht des Königs.
    Für einen Moment funkte es zwischen den beiden unterschiedlichen Polen. Merlin zog den Stab zurück, wechselte seinen Platz aber nicht. Er hatte durch die Berührung erreicht, was er wollte, denn König Artus erwachte…
    ***
    Wir waren zwar ziemlich früh losgefahren, auch hinein in den anbrechenden Tag, hatten beide allerdings den Eindruck, als wollte die zurückliegende Nacht einfach kein Ende nehmen, denn das Tageslicht schaffte seinen Kampf gegen die Dunkelheit kaum.
    Der Himmel blieb grau, und so würde er auch den gesamten Tag über bleiben. Sich nur etwas aufhellen, doch die trüben Dezembertage gehörten einfach zu einem Winter.
    Es war nicht sehr kalt. Die Temperaturen lagen noch deutlich über dem Gefrierpunkt, aber der Westwind war unangenehm kalt und drang auch durch eine dicke Kleidung.
    Wir hatten Bills Porsche genommen. Natürlich fuhr der Reporter selbst, er war beinahe ein ebenso großer Autofan wie Suko. Auf Bill konnte man sich verlassen, und es dauerte nicht lange, da fielen mir die Augen zu. Ich sackte weg.
    Schreckte aber wieder auf, als Bill beschleunigte, denn unter den Reifen glitt bereits der Belag der Autobahn nach Southampton hinweg.
    »Mal wieder guten Morgen«, sagte mein Freund.
    Ich rieb mir die Augen. »Es sind die Folgen der Nacht. Ich habe schlecht geschlafen.«
    »Ich gut.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, und darüber habe ich mich selbst gewundert. Es hat wohl am Kognak gelegen.«
    »Gut möglich.«
    Wir fuhren durch die flache Landschaft. Sie wurde vom Motorway regelrecht zerschnitten, und es sah so aus, als würden dicht über dem Asphalt Lichterketten einhergleiten, die einfach nie abreißen wollten. Der Betrieb war enorm. Bill konnte nicht so schnell fahren, wie er wollte, trotzdem rechnete ich damit, dass wir noch im grauen Tageslicht unser Ziel erreichten.
    »Ich habe mich noch mit deinem Sohn unterhalten.«
    Bill warf mir einen knappen Blick zu. »Und?«
    »Vielleicht hätten wir ihn sogar mitnehmen sollen.«
    »Weshalb das denn?« Bill klang, als wäre er nicht eben begeistert.
    »Weil er den Kontakt zu Avalon hat.«
    »Du meinst, zu Nadine.«
    »Sie ist für mich Avalon.«
    Der Reporter wiegte den Kopf. »Ich weiß es nicht, John. Ich bin nicht deiner Meinung. Nadine ist ein Teil davon. Sie fühlte sich dort sehr wohl. Ich will nicht sagen, dass wir sie vergessen haben, aber das Leben läuft weiter. Es sind andere Probleme gekommen, ich habe Nadine einfach zurückgedrängt.«
    »Im Gegensatz zu deinem Sohn.«
    »Das ist richtig. Ich hätte zudem nie gedacht, dass er sich so beeinflussen lässt.«
    »Von ihm ging es nicht aus, Bill. Jedenfalls nicht bewusst. Denk nur daran, in welch einem Verhältnis

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