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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er von einem sichtbaren Vorgang begleitet.
    Die Schemen glitten heran. Woher sie auf einmal gekommen waren, konnte niemand sagen, aber sie ergriffen Besitz von diesem großen unterirdischen Grab. Schleierhaft bewegten sie sich über die Särge hinweg und suchten sich jeder einen bestimmten aus, über dem sie zur Ruhe kamen.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, ächzte der Templer. »Suko, das ist nicht möglich.«
    »Doch, Abbé.«
    »Sind das tatsächlich die Geister der legendären letzten Templer-Führers gewesen sein?«
    »Ja, so ist es überliefert worden. Mehr allerdings nicht. Man hat in den Aufzeichnungen keinerlei Taten gefunden. Dieser Mann hat keinen Eindruck hinterlassen. Ich kann dir nicht sagen, warum er vergessen worden ist, ich denke, dass es an den Zeiten liegt. Das Mittelalter war beendet, die neue Zeit brach an, es bildeten sich viele Strömungen, und eine davon muss auch Lomenius weggeschwemmt haben. Jedenfalls hat er nichts mehr erreicht. Der Orden war zerfallen, und er blieb es auch.«
    »So lange, bis ein gewisser John Sinclair erschien und etwas in Bewegung brachte.«
    »So ist es.«
    Suko fixierte den König. »Am liebsten würde ich hinlaufen und ihm die entsprechenden Fragen stellen.«
    »Kann ich mir denken, doch das würde ein Zauberer Merlin wohl kaum zulassen.«
    »Stimmt auch wieder. Aber die Worte haben mir Hoffnung gemacht. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.«
    Und es ging weiter. Der König nahm wieder Kontakt zu den über ihren Särgen schwebenden Geistergestalten der Ritter auf. Er sprach von einem Lomenius, der es nicht geschafft hatte, das in ihn gesetzte Vertrauen zu erfüllen, obwohl er sich sehr bemühte, doch die Zersplitterungen des Ordens hatten ihn daran gehindert. Er redete auch von Baphomet, dessen Einfluss immer stärker geworden war, und der Abbé nickte, als er eben diese Worte hörte. Das wusste er selbst aus leidiger Erfahrung.
    Die Worte des Königs drangen wieder stärker in ihr Bewusstsein.
    »Sein Körper wurde vernichtet. Man schlug ihm den Kopf ab, und es war gut so, denn er ist gleichzeitig erlöst worden, und sein Geist hat das Ziel seiner Sehnsucht gefunden. Er ist hier, er ist in Avalon.«
    Schweigen.
    Auch bei Suko und dem Abbé. Bis der Inspektor sagte: »Da hat John wohl sehr stark eingegriffen.«
    »Es war nicht falsch. Man macht ihm keinen Vorwurf. Da hat sich nur eine Offenbarung erfüllt.«
    »Das merke ich auch.«
    So wie der König sich ausgedrückt hatte, musste er wohl einverstanden sein, Lomenius als Ritter der Tafelrunde in den großen Kreis der Erhabenen aufzunehmen.
    Jetzt kam es auf die anderen an.
    Artus hob beide Arme und streckte ihnen seine Hände entgegen.
    Er bat um die Abstimmung.
    Flüstern, Wispern, ein geheimnisvolles Raunen durchdrang die Köpfe der beiden unbeteiligten Zuschauer.
    Wie stimmten die Ritter ab?
    Sie waren dafür.
    Jeder sagte sein »Ja«.
    Lomenius durfte zu ihnen kommen. Er war damit rehabilitiert und auch letztendlich belohnt worden.
    Der König zeigte sich ebenfalls zufrieden und lehnte sich auf seinem Thron zurück.
    Das war genau der Moment für Merlin, den Zauberer. Er löste sich aus dem Hintergrund und trat mit gemessenen Schritten neben den Thron des Königs.
    Augenblicke später zeigte er seine Macht.
    Der Zauberstab wischte durch die Luft. Seine Spitze schimmerte silbrig. Etwas löste sich davon, es beschrieb eine Figur, und im selben Augenblick erschien eine Lichtgestalt, eben der Ritter Lomenius.
    Suko und auch der Abbé konnten es kaum fassen. Sie sahen ihn, und Bloch fing an zu zittern. Sicherlich dachte er daran, was John Mark Lomenius einmal gewesen war.
    Und jetzt?
    Ein Geist, ein feinstofflicher Teil, ein Wesen, mehr nicht. Sicherlich erfüllt von dem Wissen vergangener Zeiten und jemand, der den letzten Templer-Führer gekannt hatte.
    Der König nickte.
    Merlin senkte seinen Zauberstab.
    Lomenius verstand die Geste.
    Der Geist fiel ineinander, er sackte in die Knie und blieb vor dem Thron in dieser Haltung. Ein Zeichen, dass er den König als seinen Herrn anerkannt hatte.
    Die Ruhe war beinahe zu fühlen. Kein Wort durchbrach die andächtige Stille. Auch Suko und der Templer versuchten, so flach wie möglich zu atmen.
    Der König erhob sich. Jede seiner Bewegungen enthielt einen gewissen Stolz und das Wissen darum, dass er etwas Besonderes war.
    Er überstürzte nichts und zog mit einer ebenfalls langsamen Bewegung sein Schwert aus der Scheide.
    Er würde die feinstoffliche Gestalt

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