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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Lomenius nicht töten wollen, hier geschah etwas anderes.
    Während Artus die Waffe zog, durchzuckte Suko ein Gedanke, der ihm Schauer über den Rücken rinnen ließ. Dieses Schwert war etwas Besonderes. Es hatte einen bestimmten Namen, der ebenfalls schon Legende geworden war.
    Excalibur!
    Er hatte es aus dem Felsen gezogen. Es war eine Waffe der Geheimnisse, und der Sage nach hatte Artus von der geheimnisvollen Dame aus dem See von diesem Schwert erfahren.
    »Dass ich so etwas erleben darf«, hauchte der Templer, »ist einfach unwahrscheinlich.«
    Suko nickte nur. Er wollte den feierlichen Augenblick nicht durch eine Bemerkung stören.
    Artus senkte das Schwert.
    Noch immer kniete Lomenius.
    Er hielt den Kopf gesenkt, die Hände gefalten. Das war selbst bei ihm als Geisterscheinung zu erkennen.
    Und Artus bewegte die Waffe auf ihn zu.
    Er tötete ihn nicht damit, denn er folgte allein den Regeln des Rituals.
    John Mark Lomenius wurde als Geistgestalt von König Artus zum Ritter geschlagen.
    »Jetzt ist er voll integriert«, sagte Suko, »und hat seine späte Rehabilitierung erfahren.«
    »Ich gönne es ihm.«
    »Sicher.«
    »Weißt du, wie es hier weitergehen wird?«, fragte der Abbé Suko.
    »Nein. Ich möchte jedenfalls nicht in Avalon bleiben. Es ist kein Land für einen normalen Menschen. Ich habe viel erfahren, ich will zurück zu meinen Freunden.«
    Der relativ kleine Templer richtete sich auf. »Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, werde ich das wohl tun müssen. Oder kennst du einen anderen Weg?«
    »Nein, ich nicht, aber er.«
    »Wen meinst du?«
    »Schau.« Suko streckte den Arm aus. Er deutete mit der Hand auf den Zauberer Merlin, der lautlos vorgegangen war und zielstrebig auf sie beide zukam.
    Ohne sich abgesprochen zu haben, wussten Suko und der Abbé, dass ihr Schicksal in den Händen des schillernden und geheimnisvollen Zauberers lag…
    ***
    Glastonbury…
    Wir erreichten den Ort in der von uns angesetzten Zeit, und wir fuhren hinein in die graue Düsternis der cornwallschen Winterlandschaft, deren Trauer sensiblen Menschen aufs Gemüt schlagen konnte.
    »So habe ich es mir vorgestellt«, sagte Bill.
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    Ich lächelte knapp und erinnerte mich an meinen ersten Besuch an diesem geheimnisvollen Ort, der in ein Geflecht von Mythen und Legenden wie ein Mittelpunkt eingewoben worden war.
    Das legendäre Avalon! Hatte es hier einmal vor Urzeiten existiert?
    Zahlreiche Mystiker behaupteten es, und auch ich hatte eine Begegnung in der düsteren Heide-Moorlandschaft erlebt, wo oft Dunst und Nebel die Landschaft bedeckten und ihr auch das typische Gesicht gegeben hatten.
    Im Winter sah es noch trauriger aus. Da hatten die Bäume ihr Laub verloren, da bildete das Gras keine grüne Fläche mehr, sondern sah aus wie ein dunkel gewordener Teppich. Auch die Häuser vermischten sich mit der Farblosigkeit der Landschaft, die oft vorgezogenen Dächer sahen noch länger aus, als wollten sie Fassaden und Fenster gegen die Kräfte von außen schützen.
    Auch heute wehte Dunst. Wabernd hatte er sich an bestimmten Stellen festgesetzt. Insel im grauen Meer des ebenfalls graubraunen Alltags. Hin und wieder trieb er auch in langen Bahnen durch Gärten, als wären die Geister der Toten aus den Gräbern des alten Friedhofs gestiegen, um sich den Lebenden noch einmal zu zeigen.
    Glastonbury war ein ruhiger Ort. Der Begriff verschlafenes Städtchen passte eigentlich nicht, denn eine Postkartenromantik suchte der Besucher hier vergebens. Die Natur war einmal zu mächtig und auch zu bedrückend.
    Ich war mit Bill bei der Ankunft nicht direkt durch den Ort gefahren, sondern hatte ihn um das englische Jerusalem herum dirigiert, damit er ebenfalls einen Eindruck von der Umgebung erhielt. Wir hatten die Plätze gewechselt. Ich fuhr den Porsche, und Bill saß auf dem Beifahrersitz wie ein staunender kleiner Junge, der sich an der neuen Landschaft nicht satt sehen konnte.
    Ich lenkte den Wagen bewusst auf die Ruinen der alten und sagenumwobenen Abtei von Glastonbury zu.
    Die Reste der Mauer standen zwischen majestätischen Bäumen und auch im Winter sehr gepflegt wirkenden Rasenflächen, glatt wie Teppiche. Man leistete hier gute Arbeit, weil die Ruinen der Abtei ein Anziehungspunkt für Touristen und Pilger waren, die sich hier umschauen wollten.
    Der Himmel über uns sah aus, als wäre er ein Stück nach unten gesackt. Es lag ziemlich tief, war schiefergrau, zudem wolkenbedeckt und schien manchmal die kahlen

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