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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte keine Antwort.
    „Ich sehe mich draußen um", schlug Douc Langur vor.
    „Nein, das ist meine Sache!" protestierte ich.
    Er machte eine Geste mit mehreren Fühlern, von der wir inzwischen wußten, daß sie eine Verneinung bedeutete.
    „Dort draußen ist es vielleicht gefährlich", erklärte er. „Ich bin widerstandsfähiger als du."
    „Dann laß Augustus hinaus! Er ist der Widerstandsfähigste von uns allen!"
    Aber schließlich setzte der Forscher der Kaiserin seinen Willen durch. Das Luk klappte auf. Klare, reine Luft, die nur noch einen Hauch der Tageshitze enthielt, drang herein. Douc Langur kletterte hinaus. Das Luk schloß sich selbsttätig. Ich sah Douc sich in Richtung des Wohnhauses bewegen. Er öffnete die Tür und verschwand im Innern des Gebäudes. Erst nach wenigen Minuten kam er wieder zum Vorschein. Mein Radiokom sprach an.
    „Es scheint mir, daß in diesem Haus vor kurzer Zeit noch Menschen gelebt haben", hörte ich die Stimme von Doucs Translator.
    Douc Langur war ein äußerst scharfer Beobachter. Die Aussichten standen neun zu eins, daß er recht hatte.
    Er hatte offenbar eine Spur aufgenommen, die ich von der HÜPFER aus nicht erkennen konnte. Er folgte ihr langsam.
    Manchmal blieb er stehen und untersuchte den Boden. Er bewegte sich auf die nordwestliche Felswand zu. Dabei verschwand er hinter einem der Trümmerhaufen und war vorerst außer Sicht. Nach einer Weile hörte ich ihn sagen: „Walik Kauk - am besten kommst du hierher und siehst dir das an!"
    Ich klappte das Luk auf. In diesem Augenblick rührte auch Augustus sich und wollte mir folgen.
    „Halt - du bleibst hier!" befahl ich ihm. „Einer muß das Fahrzeug bewachen!"
    Nicht immer nahm er Anweisungen ohne Widerspruch entgegen.
    „Aus Douc Langurs Aufforderung folgert, daß es hier keine Gefahr gibt", erklärte er. „Also brauchen wir keine Wache!"
    „Überlaß das Folgern den Leuten mit den klaren Köpfen!"
    knurrte ich ihn an. „Das Kontrollelement befiehlt, daß du als Wache zurückbleibst."
    Dagegen konnte er nichts mehr einwenden. Ich kletterte hinaus und wandte mich in Richtung des Trümmerhaufens, hinter dem Douc Langur verschwunden war.
    „Geradeaus in nordwestlicher Richtung", ertönte es aus meinem Empfänger.
    Ich folgte der Anweisung. Allmählich geriet ich in die Gegend, in der der Lichtschein der beiden Scheinwerfer nicht mehr ausreichte, um alles genau zu erkennen. Aber manchmal sah ich im Geröll Douc Langurs Spuren. Ihnen folgte ich. Weit zur rechten Hand bemerkte ich einen riesigen Felsklotz mit zum Teil seltsam verkrusteter Oberfläche. Er sah aus, als sei er mit einem Blaster bearbeitet worden. Ich schenkte ihm vorläufig keine Beachtung. Ich wollte wissen, was Douc Langur entdeckt hatte.
    Die Spuren führten zu einer Nische, die ein paar Meter weit in die senkrecht aufstrebende Felswand eindrang. Der Forscher der Kaiserin stand am Eingang des Einschnitts.
    „Geh hinein", sagte er zu mir. „Es ist dunkel drinnen, aber du wirst sie erkennen!"
    Eine böse Ahnung packte mich. Ich zwängte mich in die schmale Nische hinein. Im Hintergrund gewahrte ich eine dunkle Masse, die sich deutlich vom Hellgrau der Felsen abhob. Ich beugte mich nieder und erkannte vier menschliche Körper. Ivch gewahrte das Glitzern weit geöffneter Augen, die ins Leere starrten. Ich erkannte die Einheitsmontur, die die Staatsdiener der Aphilie getragen hatten.
    Diese vier Männer waren tot. Sie waren nicht infolge der Großen Katastrophe verschwunden - sie waren ermordet worden. Und der Mord hatte vor nicht allzu langer Zeit stattgefunden.
    Ich konnte nicht anders: Ich erinnerte mich plötzlich an den Mucierer, der Mitsino gegenüber behauptet hatte, auch Götter seien verletzlich.
    Man gönnte mir nicht viel Zeit zum Nachdenken. Von irgendwoher gellte ein Schrei, der Schrei einer menschlichen Stimme: „Kommt her und rettet mich... wenn ihr Menschen seid!"
     
    8.
     
    NIEMAND TÖTET GÖTTER UNGESTRAFT Vleeny Oltruun hatte zuerst das grelle Licht in der Höhe gesehen und dann das fremdartige Fahrzeug, das sich langsam in den Kessel hinabsenkte. Sie hatte sich in die Höhle verkrochen, um nicht wahrgenommen zu werden. Denn sie wußte nicht, wer da kam.
    Später hatte sie sich wieder nach vorne geschoben und beobachtet, was sich auf dem Boden des Talkessels tat. Sie hatte gesehen, wie sich ein Luk an der Seite des keulenförmigen Fahrzeugs öffnete und wie eine fremdartige, nichtmenschliche Gestalt herausgeklettert kam. Sie hatte

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