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0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
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mich jetzt auf ein großes Bier und ein riesiges Steak mit Zwiebeln«, sagte Zamorra genießerisch. O’Neill ging nicht darauf ein. Wortlos drückte er Zamorra seine Koffer in die Hand und nahm seine eigene Reisetasche aus dem Kofferraum.
    In der Eingangshalle war es angenehm kühl. Unzählige Jagdtrophäen an den Wänden verrieten sofort, warum die meisten auswärtigen Besucher nach Three Oaks kamen.
    »Vielleicht können wir der Sammlung ja noch ein paar hübsche Wolfsköpfe hinzufügen«, sagte Zamorra grinsend.
    »Pass auf, dass du nicht da landest.«
    »Das wäre sicher auch sehr dekorativ. Aber nur, wenn du an meiner Seite hängst.«
    »Verlass dich nicht drauf!«, sagte O’Neill mit einem eigentümlichen Grinsen.
    Hinter dem Empfangstresen saß ein freundlich aussehender älterer Herr mit schütterem grauen Haar, der aufmerksam den Sportteil der Lokalzeitung studierte. Irritiert blickte er auf, als sich die beiden Fremden näherten, dann lächelte er verstehend. »Ah, die beiden Herren aus der Stadt. Meine Frau hat mir gesagt, dass Sie kommen. Mein Name ist Bob Olsen. Sagen Sie einfach Bob zu mir.«
    »Hallo Bob«, sagte Zamorra und stellte sich ebenfalls vor. Die herzliche, unkomplizierte Art des Alten gefiel ihm. O’Neill schien nicht ganz so begeistert zu sein. Der Detective nuschelte sich seinen Namen bei der Begrüßung in den nicht vorhandenen Bart. Offenbar hatte sich seine Laune in den letzten Stunden nicht verbessert. Doch Bob ließ sich von der grummeligen Art des Polizisten nicht beeindrucken.
    »Sind Sie auch wegen der Jagd hier?«, fragte er fröhlich.
    »Könnte man so sagen«, erwiderte Zamorra.
    Der Hotelbesitzer lugte über den Tresen und nahm das Gepäck der beiden Neuankömmlinge in Augenschein. »Aber Sie haben ja gar keine Gewehre dabei. Das könnte schwierig werden.« Dann hellte sich seine Miene auf. »Sie können sich bei uns welche leihen. Ich mache Ihnen einen Sonderpreis.«
    »Danke, nicht nötig«, entgegnete O’Neill so schroff, dass Zamorra zusammenzuckte. Als er Bobs irritierten Blick sah, fügte er hastig hinzu. »Wir sind bestens ausgestattet, danke. Eigentlich sind wir nicht wegen der großen Tiere hier. Wir sammeln Schmetterlinge.«
    »Oh. Deswegen kommen die Leute nur sehr selten zu uns.« Was wohl nichts anderes heißen sollte, als dass sich noch nie jemand wegen dieses seltsamen Anliegens nach Three Oaks verirrt hatte.
    »Eben, deshalb sind ja hoffentlich noch genug von ihnen da.«
    »Na, dann Waidmanns Heil, oder was man sonst bei Ihnen so sagt«, meinte Bob achselzuckend. Er fischte zwei Schlüssel von der Wand und führte seine Gäste in den ersten Stock. Die beiden Zimmer lagen nebeneinander und boten jeweils einen prächtigen Panoramablick auf die Berge. Die Einrichtung stammte vermutlich noch aus der Zeit des Bürgerkriegs, war aber noch hervorragend in Schuss und versprühte einen angenehm nostalgischen Charme.
    »Sie werden sicher hungrig sein nach der langen Fahrt. Meine Frau macht die besten Steaks in ganz Kalifornien. Ach was, in den ganzen Vereinigten Staaten«, erklärte Bob nicht ohne Stolz.
    »Wunderbar«, sagte Zamorra. »Darauf freue ich mich schon seit Stunden.«
    »Ich habe keinen Hunger. Wir sollten uns gleich an die Arbeit machen«, warf O’Neill ein.
    »Kommt gar nicht in Frage, Jack. Ich habe seit diesem grässlichen Flugzeugfraß nichts mehr gegessen. Jetzt werde ich mir bestimmt nicht die Chance entgehen lassen, mir das beste Steak diesseits des Großen Teichs einzuverleiben. Unsere Zeugen werden auch in einer Stunde noch hier sein. So viel Zeit muss sein.«
    »Zeugen, was denn für Zeugen?«, fragte Bob Olsen irritiert.
    »Schmetterlingssichtungen. Es soll hier eine ganz besonders seltene Spezies geben, den Großen Wolfskopf«, improvisierte Zamorra.
    »Oh. Davon verstehe ich nichts.«
    »Machen Sie sich nichts draus. Das tun die wenigsten.«
    »Also gut«, brummte O’Neill, »dann sehe ich dir halt zu, wie du eine tote Kuh verschlingst.«
    Das schiefe Lächeln des Detectives jagte Zamorra einen kalten Schauer über den Rücken.
    ***
    Los Angeles
    Gryf ap Llandrysgryf wollte sterben. Aber vielleicht war er ja auch schon tot und aufgrund irgendeiner blöden Verwechslung in der Hölle gelandet. Zumindest fühlte es sich genau so an. »Verfluchte Höllenbürokratie. Noch nicht einmal das kriegen sie hin«, murmelte der Silbermond-Druide und wunderte sich, wer ihm den trockenen Waschlappen in den Mund gestopft haben mochte. Oder war das

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