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0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
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der alte Mann missmutig.
    »Das macht keinen Sinn!«, sagte Zamorra, als er und O’Neill außer Hörweite waren. »Warum sollte ein Tulis-Yon ihn leben lassen? Kuang-shi kann keine Zeugen gebrauchen.«
    »Aber es passt zu dem, was uns die anderen berichtet haben«, gab O’Neill zu bedenken.
    »Eben, und gerade das macht mich stutzig. Was immer die Tulis-Yon Vorhaben, sie werden sich dafür kein Publikum suchen.« Plötzlich kam Zamorra ein ungeheuerlicher Verdacht. »Es sei denn…«
    »Es sei denn… was?«, hakte der Detective nach.
    »Es sei denn, das Ganze ist ein abgekartetes Spiel, eine Falle, inszeniert nur, um uns hierher zu locken.«
    O’Neill schüttelte den Kopf und grinste schräg. »Jetzt wirst du wirklich paranoid, Zamorra. Nehmen wir mal an, es wäre so - niemand konnte wissen, dass ausgerechnet ich den Fall auf den Schreibtisch bekommen würde. Schließlich ist das hier eigentlich gar nicht mein Gebiet.«
    Zamorra musste zugeben, dass O’Neills Einwand berechtigt war. Aber er beschloss trotzdem, vorsichtig zu sein. Irgendwas an dieser Geschichte stank. Und zwar ganz gewaltig.
    »Okay, es gibt wohl nur eine Möglichkeit, herauszufinden, was hinter der Sache steckt. Wir müssen da rauf und uns selbst auf die Lauer legen.«
    »Toll, genau das, was ich jetzt brauche. Im Unterholz hocken und mir von Bären den Arsch anknabbern lassen, während ich darauf warte, dass zufällig eine dieser wolfsköpfigen Bestien vorbeitapst. Wir sind dafür doch gar nicht ausgerüstet.«
    »Keine Sorge, da hätte ich was für Sie«, röhrte Mike Neary, der sich neugierig an die geheimniskrämerischen Fremden herangeschlichen hatte. »Wir haben gerade ein paar tolle Sonderangebote!«
    ***
    Last Chance
    Gryf wartete in einem kleinen Café, bis die Dämmerung hereinbrach. Dann sprang er nach Last Chance. Er würde Fu Long zur Rede stellen. Hier und jetzt.
    Der Silbermond-Druide ging mit großen Schritten auf die Ranch zu. Es war sofort zu sehen, dass es hier keine Rinder mehr gab, und auch sonst wirkte es hier nicht sehr geschäftig.
    Vor kurzem gab es hier noch mehr Blutsauger als irgendwo sonst auf der Erde, schoss es ihm durch den Kopf. Wo sind die alle hin?
    Gryf war selbst nicht so ganz wohl bei der Sache, doch wenn es richtig brenzlig werden würde, hatte er immer noch den zeitlosen Sprung zur Verfügung -und einige andere Tricks seiner Druiden-Magie.
    Bald hatte er das Hauptgebäude der Ranch erreicht, doch es war niemand zu sehen, obwohl im Inneren Licht brannte.
    Allmählich rechnete Gryf mit einer Falle. Trotzdem ging er auf die Vordertür zu und klopfte an. Er hatte sich vorgenommen, höflich zu sein, wenn auch nur um Zamorras Willen.
    Sofort waren Schritte zu hören, und einen Augenblick später stand eine junge blonde Frau im Türrahmen.
    Hübsch, überlegte Gryf. Schade, dass sie tot ist.
    »Hallo, ich bin ein Freund von Professor Zamorra und will Fu Long sprechen!«, sagte er und dachte: Kurz und knapp. Je schneller ich hier wieder weg bin, desto besser für uns alle.
    »Mein Vater ist nicht da, es tut mir Leid. Vielleicht kann ich Ihnen helfen, Herr… ?«
    »Giyf ap Llandrysgryf.«
    Vor Schreck riss sie die Augen weit auf.
    »Offensichtlich hast du schon von mir gehört. Dann wird es dich beruhigen, dass ich wirklich nur mit Fu Long sprechen will.«
    Innerlich schüttelte es Gryf, als er hörte, wie dieses Geschöpf den asiatischen Blutsauger Vater nannte. Seine Abscheu war auch seinem Tonfall anzumerken, als er fortfuhr.
    »Also, wo finde ich ihn?«
    »Ich weiß nicht, ob…«
    »Aber ich weiß«, wurde die Vampirin von Gryf unterbrochen. »Wenn dir klar ist, wer ich bin, dann ist dir auch bewusst, dass du nur deshalb noch kein Haufen Asche bist, weil ich Zamorra zuliebe wirklich nur mit Fu Long reden will. Also, wo steckt er?«
    »Ich… ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie. »Aber wir können ihn anrufen«, fügte sie hektisch hinzu und sah den Silbermond-Druiden jetzt hoffnungsvoll aus großen Augen an.
    »Na, dann mach!«, herrschte der sie an und folgte ihr ungebeten, als sie sich eilig umdrehte und durch eine Tür verschwand. Er konnte sie ja kaum unbeaufsichtigt lassen.
    Gryf betrat das Wohnzimmer, wo die Vampirin einige Worte zu einer Chinesin sagte, die offenbar auch schon längere Zeit nicht mehr geatmet hatte. Die blonde Frau behandelte die noch sehr jung wirkende Asiatin mit größtem Respekt. Das muss Jin Mei sein, dachte Gryf, Fu Longs Gefährtin.
    Die Chinesin sah Gryf ernst, aber ohne

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