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0785 - Die erste Inkarnation

Titel: 0785 - Die erste Inkarnation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reißen."
    „Stimmt das?" fragte Kanthall ruhig.
    Saedelaere nickte.
    „Mein Gott!" rief Marboo. „Du hättest uns alle umbringen können. Wenn Walik nicht hier gewesen wäre, hätte es eine Katastrophe gegeben."
    Kanthall schleuderte das Netz mit einem Fußtritt quer durch den Raum.
    „Wie konnte das geschehen?" fragte er.
    Wouznell hob den Stuhl auf, und Alaska ließ sich darauf nieder.
    „Es ist mir unerklärlich", sagte er matt. „Es läßt sich nur damit erklären, daß das modifizierte Netz bestimmte Impulse an das Cappinfragment geleitet hat."
    „Ich dachte, die Grlko-Netze schirmen Strahlungen ab", meinte Wouznell erstaunt.
    „Ab sofort werden Experimente dieser Art nur noch unter strengen Vorsichtsmaßnahmen ausgeführt", ordnete Kanthall an.
    In diesem Augenblick betrat Douc Langur den Raum.
    Die fächerförmigen Sinnesorgane auf seiner Körperoberfläche bewegten sich hin und her, dann begann er in seiner pfeifenden Sprache zu reden. Der Translator, den er trug, übersetzte: „Hier ist ein Unfall geschehen!"
    „In der Tat", bestätigte Kanthall grimmig. „Es war ein schwerwiegender Zwischenfall, dem ich große Bedeutung beimesse. Wir müssen herausfinden, wie es dazu kommen konnte."
    „Nur Alaska kann es uns erklären", meinte Kauk.
    „Ich habe keine Erklärung", gab Saedelaere zu. „Bestenfalls einen Verdacht."
    Die anderen sahen ihn abwartend an.
    „Es gibt nur eine fremdartige und starke Strahlung", fuhr der Jiagere Terraner in seiner holprigen Sprechweise fort. „Sie kommt aus der Station der Fremden in Namsos."
    Kanthall sah ihn betroffen an.
    „Du siehst hier Zusammenhänge?"
    „Ich befürchte, daß es sie gibt. Das justierte Grlko-Netz hat auf diese mentalen Strömungen reagiert, allerdings in anderer Weise als wir voraussehen konnten. Ich bin fast überzeugt davon, daß die gefährlichen Impulse durch das Netz verstärkt wurden.
    Vorübergehend war ich nicht mehr Herr meiner Sinne.
    Ich befand mich in der Gewalt einer fremden Macht."
    „Das ist doch nur eine Annahme", warf Marboo bedrückt ein.
    „Hoffen wir, daß er sich täuscht", sagte Kauk. „Aber ihr hättet ihn sehen sollen. Er gebärdete sich tatsächlich wie ein Wahnsinniger."
    Wouznell durchquerte den Raum und hob das verbeulte Grlko-Netz vom Boden auf.
    „Wir hatten so viele Hoffnungen in diese Geräte gesetzt", erinnerte er.
    Kanthall nahm es ihm aus den Händen.
    „Damit ist jetzt Schluß!" sagte er finster.
    Alaska schüttelte den Kopf.
    „Die Experimente haben im Prinzip ihre Berechtigung", verteidigte er sein Vorgehen. „Wenn das Netz tatsächlich auf die Impulse auf Namsos reagierte, zeigt das, daß wir auf der richtigen Spur sind.
    Es kommt nur darauf an, daß wir die richtige Justierung vornehmen."
    „Und wie willst du das ohne die richtigen Anlagen schaffen?"
    erkundigte sich Kauk.
    „Gebt es mir!" pfiff Langur dazwischen.
    „Was hast du vor?" wollte Kanthall wissen.
    „Ich könnte es an Bord der HÜPFER untersuchen, mit den mir zur Verfügung stehenden Geräten", erbot sich der Extraterrestrier.
    Kanthall sah ihn mit einer Mischung aus Zuneigung und Skepsis an.
    „Deine Geräte sind dafür denkbar ungeeignet."
    „Ich weiß", entgegnete Douc. „Aber wenn ich die Experimente fortführe, besteht zumindest nicht die Gefahr, daß ich eines der Netze aufsetze."
     
    *
     
    Es klopfte an der Tür zu Saedelaeres Privatraum, und als er öffnete, sah er Kanthall draußen im Gang stehen: „Ich dachte mir, daß du es bist", sagte Alaska und trat zur Seite, um den Anführer der Terra-Patrouille einzulassen.
    „Ah?" machte Kanthall. „Und weshalb?"
    „Ich habe ein Gefühl dafür." Er bot dem Besucher einen Platz an. „Es lag sozusagen in der Luft."
    Kanthall lächelte und musterte ihn eingehend.
    „Es muß doch ein großer Vorteil sein, wenn man sein Gesicht nicht zu zeigen braucht", vermutete er. „Ich meine, während du in meinen schönen blauen Augen alles ablesen kannst, was dir meine Worte nicht verraten, weiß ich nicht einmal, wie du in Wirklichkeit aussiehst."
    „Ich kann dir ein Bild von mir zeigen !"
    „Hast du eins?"
    „Ja, natürlich! Ich betrachte es ab und zu, damit ich selbst nicht vergesse, wie ich aussehe."
    „Bitter?" fragte Kanthall.
    „Nicht mehr als sonst! Du kommst wegen des Zwischenfalls mit dem Grlko-Netz?"
    Kanthall verschränkte die Arme.
    „Es dient mir sozusagen als Vorwand. Mein wirkliches Anliegen ist anderer Natur. Es handelte sich um ein psychologisches Problem und

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