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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einrichtung anzutasten.
    Seit Jahrtausenden befanden sich die Millionen Verbindungselemente an den Raumhäfen, an öffentlichen Gebäuden, in unzähligen Büros und Planungsstätten, verbunden durch ein Netz kristallener Nervenfasern mit der Zentrale, die irgendwo in den Kristallsälen des Verbindungskreises sein mochte. Feinsprecher und Regelerschaffer waren die häufigsten Benutzer dieser Anlagen, aber grundsätzlich durfte sie jeder Feyerdaler benutzen.
    Auf anderen Planeten sahen sie anders aus; es gab Säulen, Würfel, quaderförmige und anders geformte Elemente. Aber ausnahmslos dienten sie demselben Zweck.
    Es waren externe Augen und Ohren der Kaiserin von Therm.
    Und auch - Münder!
    Tehlarbloe, der aus dem Gleiter der Regierungskommission stieg, sich beim Piloten bedankte, blieb stehen und blickte dem Fahrzeug nach. Er stand auf dem weichen Rasen unweit seines Hauses. Obwohl es unterirdische und oberirdisch verlaufende Verbindungen aller Art gab, befand sich jedes einzelne Bauwerk der Feyerdalerwelten inmitten eines Parks, eines Waldes oder eines möglichst großen Geländeausschnitts, der es vom nächstliegenden Gebäude isolierte.
    Es wurde Abend, und hinter den Büschen und Bäumen schalteten sich die Lichter seines Hauses ein. Anadace wartete auf ihn.
    Der junge Wissenschaftler blickte den Linsen des Verbindungselements, das sich an der Kreuzung der Hauptpiste und einiger abzweigender Wege befand, mit ausdruckslosem Gesicht entgegen, als er auf sein Haus zuging.
    Nicht mehr lange, dachte er grimmig. In einigen Tagen wirst du nur noch dann ein wahres Bild der Umgebung sehen, wenn ich es dir erlaube, Kaiserin!
    Mit schnellen, weit ausgreifenden Schritten ging er über den dunklen Rasen auf den Eingang des Hauses zu. Hinter den Fenstern des Labors war kein Licht zu erkennen; morgen aber würde dort eine hektische Tätigkeit ausbrechen.
     
    *
     
    Glücklich und erschöpft streichelte Anada.ce seine Schulter und flüsterte: „Du weißt, daß du zu einer wandelnden Zielscheibe geworden bist?"
    Er nickte in der Dunkelheit des Raumes und gab vorsichtig zurück: „Mehr oder weniger habe ich es gewußt, als ich mit den ersten Überlegungen für das Umgehungsgerät anfing."
    „Wie lange wirst du mit der Unterstützung der Unfehlbarkeiten brauchen, bis du den Fremden angreifen kannst?"
    „Zehn Tage vielleicht. Aber es können sich Schwierigkeiten ergeben."
    Sie stand auf und ging hinüber zu dem schwebenden kleinen Tisch. In der geringen Beleuchtung von zwei Brenndochten und den Sternen, die durch die Öffnung der Terrasse hereinsahen, sah Tehlarbloe die Schönheit ihres grazilen Körpers.
    Das Lieblingsgetränk floß gluckernd in zwei Becher.
    „Schwierigkeiten? Welcher Art?"
    Er lächelte vage und sagte stockend und nachdenklich: „Ich könnte sterben. Die Kaiserin könnte etwas merken.
    Die politische Gegnerschaft kann mich zu töten versuchen."
    „Du mußt unverdrossen arbeiten und mit niemandem darüber sprechen."
    Langsam tranken sie aus den Bechern.
    Die winzigen vielfarbigen Funken, die eine Lebensdauer von nur wenigen Augenblicken hatten, spiegelten sich in den großen Augen der Feyerdaler. Offensichtlich hatte Anadace lange über die Konsequenzen nachgedacht, seit Tehlarbloe unentziffert aus dem Regierungsbezirk zurückgekommen war.
    „Für uns alle ist allein schon die Überlegung, mehr Unabhängigkeit zu erhalten, wie ein planetares Beben."
    „Auch für mich. Aber es ist die letzte Überlebenschance, Anadace!"
    „Ich weiß. Und ich werde dich unterstützen, wo immer ich kann."
    Das dramatische Geschehen äußerte sich nicht in Aufmärschen, Panik oder anderen Vorkommnissen. Die Ängste zeigten sich ausnahmslos in den Gedanken der Feyerdaler. Der Kreis derjenigen, die von Tehlarbloes Erfindung und Absicht wußten, war noch klein. Aber notwendigerweise würden in kurzer Zeit mehr Planetarier wissen, wozu die einzelnen Kommandanten verpflichtet werden sollten, und was der Versuch bedeuten sollte, eine möglichst große Angriffsflotte aufzustellen.
    Tehlarbloes Überlegungen begannen sich zu überschlagen.
    Wieviel Verbindungselemente mußten neutralisiert werden?
    Wieviel Feyerdaler mußte man einweihen? Wieviel Mitglieder der anderen Partei würden sich entschließen, ihn zu sabotieren?
    Würde einer von ihnen in den Berührungskreis gehen und dort in einer der Kristallhallen der Kaiserin verraten, was wirklich geschah?
    Nicht nur ein quantitatives Problem.
    „Wir waren schon einmal fast

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