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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er eine ausnehmend hübsche junge Frau und einen Mann, die im Labor saßen, tranken und miteinander sprachen.
    Dieser Mann war das Opfer.
     
    *
     
    Tehlarbloe preßte die Lippen zusammen und stand auf.
    „Ich bin todmüde", bekannte er. „Aber wenn ich sehe, was wir an diesem ersten Tag geschafft haben, macht mich das schlagartig wach."
    „Begreiflich. Trotzdem sollten wir ins Haus gehen und uns entspannen. Morgen wird der Tag ebenso lang werden."
    Er legte seinen Arm um ihre Hüften, zog sie mit sich und betrat den freien Mittelgang zwischen den abkühlenden Maschinen.
    „Und ebenso schwer", murmelte Tehlarbloe.
    Er streckte den Arm aus und schaltete den ersten Satz Lampen aus. Im selben Moment glitt sein Blick über eine der Scheiben. Er sah, noch ehe er begriff, worum es sich handelte, wie das Glas strahlenförmig schmolz und zerbarst. Ein Energiestrahl fauchte zwischen Tehlarbloes und Anadaces Köpfen hindurch. Der Physiker riß die junge Frau zu Boden und warf sich schützend über sie.
    Die Scheibe wies zuerst ein fingerdickes Loch auf, durch das der erste Strahl eingeschlagen hatte. Dann zerbarst sie strahlenförmig nach allen Richtungen. Kochende Tropfen spritzten nach allen Seiten. Anadace schrie auf. Die beiden Feyerdaler krochen in rasender Eile zwischen Zeichentischen, Robotern und Materialstapeln auf den Ausgang des Labors zu.
    Eine zweite Serie von Strahlschüssen heulte durch den leeren Rahmen ins Labor. Überall entstanden kleine Brandherde. Dann schrien draußen in der Dunkelheit Stimmen, Schüsse in einer anderen Tonart waren zu hören. Mit einem Ruck schob Tehlarbloe die Frau in den Verbindungsgang zwischen Haus und Labor hinein und sprang zurück.
    Mit zwei schnellen Bewegungen schaltete er die Löschroboter ein. Die kastenförmigen Maschinen mit den schweren Druckzylindern schossen augenblicklich aus den Einbaufächern heraus und richteten ihre Sensoren auf die Flammen und den Rauch.
    Tehlarbloe war unsicher, was er tun sollte.
    Der Bezirk vor dem Haus hatte sich in ein Inferno aus rennenden Polizisten, kalkigen Lichtstrahlen und Kommandos verwandelt.
    Hin und wieder dröhnte ein Schuß aus einem Lähmstrahler auf.
    Während die Maschinen sich um die Brände kümmerten, wich der Physiker Schritt um Schritt zurück und sah die Verwüstung im Labor. Draußen schienen die Polizisten den Attentäter zu verfolgen oder gestellt zu haben, denn der Lärm verlagerte sich in eine größere Entfernung.
    „Ich wußte es", keuchte er auf. Seine wildesten Panikträume waren weit übertroffen worden. Man hatte versucht, ihn zu ermorden. Oder wollte der unbekannte Attentäter Anadace treffen?
    Er wagte es, in die Nähe des nächsten Fensters zu gehen und in den Park hinauszublicken, während hinter ihm die Löschroboter arbeiteten.
    Posten rannten aus verschiedenen Richtungen vom Labor weg.
    Ihr Ziel schien eine flüchtende Gestalt zu sein, undeutlich zwischen den Bäumen zu sehen. Scheinwerfer strahlten hin und her, wurden eingeschaltet und ausgeschaltet, rissen Felsen und Baumstämme für Augenblicke aus der Dunkelheit. Der Attentäter schien in panischer Eile zu flüchten.
    Die unmittelbare Gefahr war vorbei.
    Tehlarbloe ging langsam, sich mit einer Hand an der Wand abstützend, auf Anadace zu, die sich im sicheren Bezirk dicker Mauern des Hauses befand und ihm angsterfüllt entgegensah.
    „Das war", erklärte der Physiker mit einer Stimme, die seinen tiefen Schrecken deutlich zeigte, „ein Mordanschlag! Man wollte mich umbringen. Beinahe wäre es geglückt."
    Die schwarze Haut seines Gesichts schmerzte noch immer, als er auf Anadace zuwankte und stehenblieb.
    „Wer war es?"
    „Keine Ahnung", flüsterte er schwach. „Irgend jemand. Vielleicht die Kaiserin selbst."
    „Das hältst du für möglich?"
    Anadace zog ihn mit sich in die dunkle Tiefe des Wohnbereichs hinein und führte ihn bis zu einem Sessel. Tehlarbloe fühlte sich halbwegs vernichtet. In seinen wirren Überlegungen stritten Angst, Schock und Trotz miteinander.
    Er schloß die Augen und vernahm gerade noch am Rand seines Bewußtseins, wie sich die Jagd auf den Attentäter weiter fortsetzte. Aber die Gegner, aus welchen Reihen sie immer kamen, hatten blitzschnell reagiert und zugeschlagen. Der Physiker stöhnte auf.
    „Was soll ich tun, Anadace? Sie schicken Mörder hierher.
    Ich glaube, ich bin ein schlechter Rebell."
    Daß er kein Held war, wußte er. Sein Mut bestand darin, daß er kühne Gedanken gehabt und sie ausgesprochen

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