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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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mehr daran, dass Johnson tatsächlich von einem echsenähnlichen Wesen angefallen worden war. Die groteske Veränderung des Leichnams in Verbindung mit der Reaktion seines Amuletts sagte ihm genug.
    »Chef…« hörte Zamorra Nicoles warnende Stimme, reagierte aber nicht sofort. Im nächsten Moment nahm er auch schon ein bedrohliches Zischen wahr.
    Der Parapsychologe löste seinen Blick von den grausigen Brustverletzungen und richtete sich schnell auf. Nun bemerkte auch er die weit geöffneten Augen des Leichnams. Noch ehe er nach seinem Amulett greifen konnte, spürte er, wie sich eine krallenartige Hand um seinen Hals schloss.
    Zamorra stieß ein Röcheln aus und versuchte sich loszureißen. Der wieder zum Leben erwachte Leichnam war jedoch zu stark für ihn.
    »Chef!« rief Nicole entsetzt und wollte ihrem Gefährten zu Hilfe eilen, als Santoso sie festhielt.
    »Das ist zu gefährlich«, erklärte er und zog mit der freien Hand seine Dienstwaffe. Ungläubig beobachtete Nicole, wie er auf die beiden ringenden Gestalten anlegte. Er zitterte. Man musste kein Prophet sein, um festzustellen, das es um seine Zielsicherheit nicht zum Besten stand.
    »Sind Sie verrückt?!«, entfuhr es Nicole. Geschickt wand sie sich aus seinem Griff und platzierte einen Handkantenschlag auf seinem Unterarm. Mit einem Fluch ließ Santoso die Waffe fallen.
    Zamorra selbst bekam von der kurzen Auseinandersetzung kaum etwas mit. Immer noch versuchte er verzweifelt, sich aus dem Griff des Ungeheuers zu befreien, das plötzlich ein röhrendes Brüllen ausstieß- Beißender Brandgeruch drang an die Nase des Parap sychologen Völlig unvermittelt lösten sich die Hände von seinem Hals, und Zamorra taumelte zurück.
    Erst jetzt sah er, was geschehen war. Während er mit dem Untoten gekämpft hatte, war das Amulett aus seinem Hemd gerutscht. Dabei geriet es in Kontakt mit der Haut des Monsters und reagierte sofort. Die weißmagische Energie von Merlins Stern hatte dem Ungeheuer eine empfindliche Brandwunde zugefügt.
    Keuchend rang Zamorra nach Atem und drängte den fassungslosen Dr. Kurnia zurück, der ihm zu Hilfe eilen wollte.
    Langsam richtete sich der untote Johnson auf. Immer deutlicher wurde die Veränderung, die mit dem Körper des Amerikaners vorgegangen war. Die gräuliche Haut wirkte in der Tat schuppig - ganz so, als würde auch er zu einer Art Reptil transmutieren.
    Zischend sprang Johnson vom Obduktionstisch und blickte die vier Personen im Raum abwartend an, so als überlege er, welches das lohnendste Opfer sein möge. Es hätte Zamorra nicht gewundert, eine Echsenzunge zwischen den Lippen des Untoten hervorzüngeln zu sehen.
    Der Parapsychologe riss sich zusammen und nahm Merlins Stern in beide Hände. Seine Finger verschoben einige der geheimnisvollen Hieroglyphen auf der Oberfläche des Amuletts um Millimeter. Noch ehe sie von selbst wieder in ihre ursprünglichen Positionen zurückglitten und scheinbar fest waren, lösten sie eine magische Wirkung aus.
    Im nächsten Moment schnellte Johnson auch schon mit einem angriffslustigen Brüllen nach vorn. Merlins Stern reagierte umgehend. Weißmagische silbrige Blitze zuckten dem Untoten entgegen. Wie ein Dampfhammer trafen sie seine Brust und schleuderten ihn zurück. Der bestialische Gestank verbrannten Fleisches im Raum wurde stärker.
    Das Johnson-Geschöpf taumelte. Immer wieder wurde der lebende Leichnam von den Energie-Lanzen getroffen. Schließlich brach er in die Knie.
    Fasziniert beobachteten die Umstehenden, wie sich der wiederbelebte Körper aufzulösen begann. Das weißmagische Blitzgewitter verebbte.
    Frank Johnson war tot - diesmal endgültig.
    Nach wenigen Augenblicken blieb von dem reptilartig veränderten Körper nur eine Handvoll Staub - ein Phänomen, das Zamorra und Nicole von ihren Erfahrungen mit Vampiren nicht unvertraut war.
    Schwer atmend ließ der Parapsychologe die glänzende Metallscheibe wieder unter seinem Hemd verschwinden und rieb sich den schmerzenden Hals. Neben ihm ging Dr. Kurnia in die Knie und betrachtete fassungslos das, was von dem unheimlichen Angreifer übriggeblieben war.
    »Wie ist das möglich?« flüsterte er.
    »Durch Magie« antwortete Zamorra trocken.
    »Sie haben so etwas wohl schon öfter erlebt«, vermutete der totenbleiche Santoso, der mittlerweile seine Waffe aufgehoben und wieder im Holster verstaut hatte.
    »Kann man so sagen«, erwiderte der Parapsychologe ausweichend. Er musterte den jungen Polizisten, der sich den schmerzenden

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