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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Robin.
    »Heim«, murmelte Claudine. »Wo kann ich denn noch zu Hause sein nach allem, was passiert ist?«
    ***
    Van Yol ließ sich von Joel Wisslaire vor der Villa absetzen und verschwand im Haus, ohne sich zu verabschieden oder für die Fahrt zu bedanken. »Netter Zeitgenosse«, murmelte Wisslaire sarkastisch. »Auf so was hat die Welt gerade gewartet.«
    Van Yol wanderte ruhelos durch die Villa, wich dem Personal aus, das etwas verunsichert war. Schließlich wusste niemand von den Bediensteten, wie es weitergehen sollte, ob sie ihren Arbeitsplatz behielten. Ihr Verhältnis zum Junior war nicht gerade gut. Es konnte sein, dass er sie aus einer Laune heraus alle feuerte.
    Und dann waren da die Insekten, von denen es seit gestern auf dem Grundstück und im Haus wimmelte! Nicht gerade angenehm…
    Den Insektensprecher interessierten die Sorgen der Menschen nicht. In ihm tobte die Wut auf diesen Zamorra und die Beamten und wechselte sich immer wieder ab mit einer schier grenzenlosen Leere.
    Sein Vatej war tatsächlich tot.
    War es das wert? War er nicht ein viel wertvollerer Mensch gewesen als die hübsche Claudine?
    Was nützte sie ihm noch? Sie hatte panische Angst vor ihm. Dafür hatte er sie nicht wiedererweckt. Er wollte doch mit ihr ein wenig Spaß haben, mehr nicht.
    Dafür hatte er seinen Vater geopfert?
    Dieses Opfer war zu groß! Es muss rückgängig gemacht werden, verlangte er.
    Das ist unmöglich, kam die Antwort der Insekten.
    Aber wieso?, wollte er wissen. Leben gegen Leben! So wie Daros Leben auf Claudine überging, so muss ihr Leben doch jetzt auch wieder zurückkehren und Daro erwecken können!
    Die Insekten zeigten Verwirrung. Was du verlangst, ist unmöglich.
    »Aber warum?«, keuchte er. »Ich verstehe das nicht!«
    Wenn die Wiederbelebte erneut stirbt, geht das, was sie belebt, endgültig verloren. Wir können es Daro nicht zurückgeben.
    »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben«, drängte er. »Er könnte doch das Leben einer anderen Person bekommen.«
    Das ist möglich.
    Er dachte an Zamorra. Den Mann, der sein Feind war. Zamorra konnte doch sterben, damit Daro wieder lebte! Das brachte ihm den Vater zurück und erledigte zugleich das andere Problem!
    Leben gegen Leben, forderte Van. Nehmt Zamorras Leben und schenkt es Daro.
    Die Insekten strahlten die Bestätigung aus. Sie begannen mit der Suche nach Professor Zamorra, um ihn zu töten!
    Van Yol musste wieder an Claudine denken und an den Fehler, den er begangen hatte, indem er sie wiederbelebte. Was sollte er noch mit ihr anfangen, wenn sie ihn fürchtete wie der Teufel das Weihwasser?
    Seinetwegen brauchte sie ihr zweites Leben nicht weiter zu führen. Sie würde ihm nur Ärger bereiten, immer wieder.
    Er brauchte sie nicht länger.
    »Du kannst sterben, Claudine«, sagte er dumpf. »Mich berührt es nicht mehr.«
    ***
    Später saß Robin mit Zamorra und Nicole in seinem Büro. »Er kann Gedanken lesen, sagtest du vorhin«, überlegte der Chef inspektor. »Das erschwert doch alles, was wir tun. Er kann uns immer einen Schritt voraus sein.«
    »Uns beiden nicht.« Zamorra deutete auf sich und seine Gefährtin. »Wir können das abblocken.«
    »Wie?«, fragte Robin.
    Zamorra erklärte ihm in wenigen Worten die Funktion der mentalen Sperre, die die meisten Angehörigen der Zamorra-Crew besaßen. »Es gibt dabei die Möglichkeit, diese Sperre willentlich ›abzuschalten‹, für eine Zeitspanne, die man selbst wünscht, und sie dann wieder zu aktivieren. Dazu werden posthypnotisch verankerte Schaltwörter benötigt.«
    »So wie das, mit dem du dich in die Halbtrance für die Zeitschau versetzt?«, vermutete Robin.
    Der Dämonenjäger nickte. »Wenn du willst, kann ich diese Gedankensperre in dir installieren. Es könnte ratsam sein; du hast ja immer wieder mal mit übersinnlichen Erscheinungen zu tun. Einen Telepathen kann ich allerdings nicht aus dir machen. Um selbst die Gedanken anderer lesen zu können, musst du die Veranlagung dazu in dir haben und sie ständig schulen.«
    »Schade.« Robin grinste matt. »Aber an der Sperre bin ich schon interessiert. Fang bitte an.« Jetzt war es Zamorra, der lachte. »So einfach geht das nicht, mein Lieber. Dazu bedarf es einiger Ruhe und Konzentration. Wie gut kannst du meditieren?«
    »Vorm Fenseher klappt das oft«, versicherte Robin. »Allerdings fragt mich Diana hinterher meistens, warum ich nicht ›oooohhmm‹, sondern ›chrchrch‹ mache.«
    »He, die Frage war ernst gemeint«, sagte

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