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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Gedanken sehen!« Jetzt sah sie den Insektensprecher auch durch die Windschutzscheibe. »Er will dich umbringen!«
    Da begriff Zamorra endlich.
    Aber es gab nirgendwo etwas, das sie schützen konnte. Der Porsche änderte seine Richtung, schleuderte wieder auf die drei Menschen zu.
    Robins Gesicht war maskenhaft starr. Er zog die Heckler & Koch, lud durch und zielte beidhändig. Ruhig und eiskalt stand er da.
    Schuss auf Schuss fuhr aus der Mündung. Die ersten beiden Kugeln zerschlugen die Windschutzscheibe des Porsche. Der Fahrer riss das Lenkrad einige Male herum und duckte sich. Der Wagen schleuderte, behielt aber seine Richtung bei.
    Der vierte Schuss erwischte den linken Vorderreifen. Der platzte auseinander.
    Den Schlag im Lenkrad konnte der Junge nicht mehr korrigieren. Der Porsche drehte sich einmal um sich selbst, dann kippte er und überschlug sich mehrfach, bis er auf dem Dach weiter rutschte. Haarscharf an den Menschen und an Zamorras Auto vorbei. Mitten auf der Straße blieb er liegen.
    Die Glasscherben der zerschmetterten Fenster und Leuchten waren überall verteilt, die Karosserie verformt. Unwillkürlich spurtete Zamorra zum BMW, um den Feuerlöscher aus seiner Arretierung zu reißen. Vorsichtshalber…
    Aber der Porsche geriet nicht in Brand. Nicole und Robin, der seine Waffe wieder eingesteckt hatte, brachen den Wagen auf und zerrten Van Yol heraus. Der Insektensprecher war tot.
    ***
    Zu diesem Zeitpunkt geschahen verschiedene seltsame Dinge.
    Unzählige Insekten taumelten tot vom Himmel. Die Leichname von Claudine Mesmer und Daro Yol zerfielen einfach zu Staub. Ebenso die Insektenrohmasse, die Dr. Renoir gestern Abend dem Mädchen entnommen hatte, und die Speichelproben, die für eine Analyse vorgesehen waren.
    Draußen an der Umgehungsstraße herrschte immer noch mäßiger Verkehr. Robin hatte Verstärkung angefordert. Blaulichter zuckten, uniformierte Beamte sicherten die Stelle ab und regelten den Verkehr. Sie lenkten die Fahrzeuge an dem Schrottklumpen vorbei, der einmal ein nagelneuer Porsche gewesen war und jetzt auf den Kranwagen wartete.
    »Unfassbar«, sagte Nicole, während sie zusah, wie Van Yol eingesargt und abtransportiert wurde. »Wenn ich’s nicht deutlich gesehen hätte… als der Junge auf uns zuraste, hatte er die Gestalt eines wespenköpfigen Insekts ohne Flügel.«
    »Die Tschernobyl-Wespen«, sagte Zamorra. »Also war tatsächlich was an der Sache dran.«
    Näheres würden sie niemals erfahren. Auch nicht, auf welche Weise die Insekten Menschen getötet und Lebensenergie übertragen hatten. Und auch nicht, weshalb das Amulett nicht reagiert hatte.
    Handelte es sich bei Yols Mutation um Magie oder nicht? Es gab keine Antwort auf diese Frage.
    Zamorra fand das bedauerlich. Er hätte das Yol-Phänomen zu gern erforscht.
    Aber das blieb ihm versagt.
    ENDE

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