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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Fähigkeiten! Und jetzt benutzte sie die Magie des Amuletts, um Kontakt zu den Insekten herzustellen.
    Tatsächlich, da war etwas!
    Eine Art Korridor…
    Die Insekten, erkannte sie, bildeten ein Kollektiv, das gemeinsam erstaunliche Dinge bewirken konnte. Aber durch den Korridor bestand eine Verbindung zu Van Yol!
    Blitzschnell stieß Nicole in diese Verbindung hinein. Mit den Fliegen und Bienen, Motten und Hummeln konnte sie sich nicht unterhalten, aber mit einem Menschen, auch wenn er nur noch teilweise menschlich war wie Van Yol.
    Hör auf!, befahl sie ihm. Zieh deine Armee zurück! Du kannst nichts mehr erreichen, hast das Spiel verloren. Ich bin besser als du, Van Yol!
    Der Insektensprecher antwortete ihr nicht.
    Aber tatsächlich zogen sich die lästigen kleinen Flieger zurück. Irgendwie schien ihr Para-Potenzial das des Jungen mental zu übertönen, und sie gehorchten dem Befehl, auch wenn er ihnen nur indirekt gestellt worden war.
    Sie war als Telepathin stärker und vor allem geübter als er. Die Tiere zogen sich zurück, waren nicht weiter für Yol aktiv.
    Der Korridor zu ihm verschwamm, löste sich auf. Damit wurde auch die Verbindung zwischen beiden Telepathen unterbrochen. Nicole konnte sie nicht wieder erneuern. Dass sie überhaupt über diese große Distanz hinweg Verbindung mit Yol bekommen hatte, musste an den Insekten liegen. Normalerweise konnte sie nur Gedanken von Menschen lesen, denen sie direkt gegenüber stand. Befand sich nur eine dünne Pappwand zwischen ihnen, funktionierte es schon nicht mehr. Ohne den Befehlskorridor wäre es ihr in diesem Fall nicht gelungen.
    Jetzt standen die drei Menschen vor der mühevolle Arbeit, die Frontscheibe des Wagens von dem Insektenbrei zu säubern, um weiterfahren zu können.
    ***
    Van Yol war entsetzt. Sein Plan ging nicht auf; sein Hilfsvolk gehorchte ihm nicht mehr und folgte dem Befehl des Stärkeren. Und dieser Stärkere war ausgerechnet eine Frau.
    Zamorras Begleiterin!
    Er war völlig verwirrt. Mit einer solchen Attacke hatte er nicht gerechnet. Warum hatte er sie nicht vorher schon als Telepathin erkannt?
    In dem geistigen Chaos, das der Niederlage folgte, kam er gar nicht auf die Idee, den Insekten einen weiteren Angriffsbefehl zu erteilen oder Verstärkung herbei zu befehlen.
    Er war erledigt, wenn es ihm nicht doch noch gelang, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Dieser Zamorra und seine Begleiterin mussten sterben!
    Wenn schon nicht durch die Insekten, dann eben durch seine eigene Hand. Aber wie sollte er es anstellen?
    Wo befanden sie sich?
    Nicht weit von hier auf der Straße. Sie sitzen fest.
    Er wusste nicht, ob es ein eigenes Erinnerungsbild war, das er bei dem vorübergehenden Kontakt aufgenommen hatte, oder ob es doch noch ein paar Insekten gab, die ihm die Treue hielten.
    Er taumelte, als er die Villa verließ. Er wollte fliegen, aber es gelang ihm nicht. Seine sechs Arme waren nicht als Flügel ausgeprägt. Er musste einen anderen Weg nehmen.
    Eines der beiden Dienstmädchen kreischte entsetzt auf, als es den Jungen mit dem dreieckigen Wespenschädel sah. Aber Yol achtete nicht auf sie.
    Vor der Villa stand der Porsche Carerra. Van war gestern doch nicht mehr dazu gekommen, den Wagen in die Garage fahren zu lassen.
    Er besaß keinen Führerschein. Er durfte sich nicht mit einem Auto im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. Das bedeutete aber nicht, dass er es nicht konnte.
    Er ließ sich in den schwarzen Ledersitz hinter dem Lenkrad fallen. Links steckte der Schlüssel im Zündschloss. Der Sportwagen war startklar.
    Der bullige Sechszylindermotor im Heck brüllte auf. Van lenkte den Wagen hinaus auf die Straße und gab Gas. Er schaltete die Gänge durch.
    Mit ungeheurer Beschleunigung raste der Porsche davon und presste den Jungen gegen die Rückenlehne des Sitzes. Die Nadel des Drehzahlmessers hing fast im roten Bereich.
    Andere Fahrzeuge mussten ausweichen.
    Mit mehr als 170 km/h jagte Van den Wagen dorthin, wo Zamorras BMW stand und drei Menschen damit beschäftigt waren, ihn wieder fahrbereit zu machen.
    In seinen Gedanken sah Van Yol diesen Zamorra schon vom Rammstoß mit dem Porsche durch die Luft fliegen und…
    ***
    Nicole schreckte auf. »Das ist er!«, stieß sie hervor.
    »Wer ist was?« Zamorra war damit befasst, mit einem Fasertuch an der Scheibe zu reiben. Er hörte wohl das Motorengeräusch, dachte sich aber nichts dabei.
    »Weg hier!« Nicole packte ihn, riss ihn mit sich vom BMW weg. »Das ist Van Yol! Ich kann seine

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