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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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heraus.
    Claudine Mesmer starrte ihn an. Sie schien unverletzt.
    »Endlich«, stöhnte sie und atmete tief ein.
    Und Dr. Henri Renoir zweifelte an seinem Verstand…
    ***
    In Begleitung Professor Zamorras und seiner Gefährtin betrat Pierre Robin sein Büro. Brunot und Vendell waren schon anwesend; der Chef der Spurensicherung hatte einen Haufen Utensilien dekorativ auf Robins Schreibtisch drapiert - Beweismittel, Notizen und die Fotoausdrucke der Digitalkamera. Die Bilder von den aus dem Körper der Toten aufsteigenden Fluginsekten waren gestochen scharf.
    »Sie kommen spät, Chef«, brummte Brunot. »Wir haben schon wieder einen neuen Fall auf dem Tisch. Dr. Renoir meinte eben am Telefon, dass er auch Sie gern bei sich sehen möchte.«
    Robin gähnte ausgiebig. Sehr viel Schlaf hatte er nicht bekommen. Er war mit Zamorra und Nicole zum Château gewechselt, um dort eines der Gästezimmer zu benutzen. Diana hatte dafür gesorgt, dass der beschädigte Seat in eine Werkstatt gebracht wurde, und sich dann nach Hause durchgeschlagen.
    »Wo ist denn Jo?«, wollte Robin wissen, der seinen zweiten Assistenten Joel Wisslaire vermisste.
    »Der holt gerade Yol junior zur Gerichtsmedizin. Der Junge soll den Toten von heute Nacht identifizieren -ach, das wissen Sie ja noch gar nicht, Chef. Es hat Yol senior erwischt. Er war mit seinem Flugzeug unterwegs, das jenseits der Stadt abgestürzt ist. Yol muss vorher schon rausgeschleudert worden sein, denn er wurde auf der Umgehungsstraße gefunden.«
    »Nun raten Sie mal,, von wem«, grummelte Robin sarkastisch.
    Brunots Unterkiefer klappte auf. »Was denn - Sie waren das?«
    »Immer da zu finden, wo es rund geht. Jetzt bin ich mal gespannt, was der Junge zu sagen hat, wenn er seinen Vater in der Leichenbeschau wiedersieht.«
    »Ob es gut ist, ihm das anzutun?«, nuschelte Jerome Vendell halblaut.
    »Werden wir gleich sehen. François, weiß eigentlich die Familie Mesmer schon vom Tod ihrer Tochter?«
    »Habe ich gestern Abend erledigt.«
    »Dann mal schön hinter mir her«, ordnete Robin an. »Äh, François, sagen Sie der Fahrbereitschaft, dass ich für ein paar Tage einen Dienstwagen brauche. Und die sollen mir endlich mal was anderes als diese Schrottkarre geben.«
    »Wird gemacht, Chef. In welcher Reihenfolge?«, fragte Brunot.
    »Wie bitte?«
    »Erst hinter Ihnen her und dann den Wagen bestellen oder umgekehrt?«
    »Erst Gehirn einschalten, dann ergibt sich alles andere von selbst«, blaffte Robin.
    Wenig später suchten sie Dr. Henri Renoir auf.
    Verblüfft sahen sie durch eine offene Tür im Nebenraum das Mädchen, das in eine Decke gehüllt in einem Sessel hockte.
    Claudine Mesmer lebte…!
    ***
    »Wie ist das möglich?«, fragte Nicole leise.
    Dr. Renoir zuckte mit den Schultern. Ebenso leise erwiderte er: »Ich verstehe es nicht. Ich hatte sie sogar schon obduziert. Und jetzt hockt sie da und ist völlig unversehrt, nur etwas unterkühlt. Ich habe sie eine heiße Suppe essen lassen, jetzt geht es ihr wieder besser. Es wäre sicher nicht falsch, sie in ein Krankenhaus einzuweisen. Aber…«
    »Was aber?«, fragte Robin.
    »Aber wie sieht das aus, wenn ein Gerichtsmediziner jemanden überweist? Außerdem bin ich immer noch nicht sicher, ob ich nicht träume. - Au! Verdammt, was soll das, Robin?«
    Der hatte ihm einen Tritt gegen das Schienbein versetzt.
    »Sie träumen also nicht«, stellte er klar.
    »Sie braucht Kleidung«, sagte Nicole. »Wo sind die Sachen, mit denen sie eingeliefert wurde?«
    »Im Labor«, sagte Vendell. »Ach, da ist übrigens noch etwas.« Er lotste die anderen aus dem Korridor in den Untersuchungsraum, wo ein Körper bereit lag. Renoirs Helfer hatten sich inzwischen mit ihm befasst, ihn entkleidet und für die Obduktion vorbereitet.
    Einer von Vendells Experten stand unrasiert und sichtlich müde an einem Seitentisch. Da lag ein Plastikbeutel, der mit einer undefinierbaren Masse gefüllt war. Ein Computerausdruck im Plastikschnellhefter lag daneben.
    »Sie haben uns gestern Abend dieses Zeugs rübergebracht, Doktor«, fuhr Vendell fort. »Mein Kollege hat eine Nachtschicht eingelegt und eine Genanalyse vorgenommen.«
    »Und? Was haben Sie herausgefunden?«, wollte Robin wissen.
    Der Experte wandte sich an den Polizeiarzt. »Sagen Sie uns noch einmal, woher dieses Zeugs stammt.«
    »Ich habe es dem Körper der Toten entnommen… der Ex-Toten«, korrigierte er sich und fügte hinzu: »Ich begreife es immer noch nicht. Ich hatte sie unter dem Messer, und

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