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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Van. »Ich verbitte mir diese dreiste Anrede!«
    »Und ich verbitte mir, dass Sie Ihre Insektenschwärme weiter morden lassen. Wollen Sie mir nicht verraten, wie Sie es machen, dass die Biester Ihnen gehorchen?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, forderte Van. »Oder ich bringe Sie vor Gericht. Staatsanwalt Gaudian wird Sie in der Luft zerreißen!«
    »Aber sicher«, sagte Zamorra und lächelte spöttisch. »Aber ganz sicher. Mann, verschwinden Sie. Wenn wir uns noch einmal über den Weg laufen, bringe ich Sie lebenslänglich hinter Gitter.«
    Der Insektensprecher gab Wisslaire einen herrischen Wink. »Fahren Sie mich heim«, ordnete er an.
    »Darf ich ihm vorher den Hintern versohlen, Chef?«, fragte Wisslaire katzenfreundlich.
    Robin schüttelte den Kopf. »Bringen Sie ihn zurück in die Villa, Jo.«
    Wisslaire setzte sich in Marsch. Notgedrungen folgte Yol ihm.
    »Wollten wir nicht einen Gentest mit ihm machen?«, fragte der Forensiker.
    »Kein Problem«, sagte Zamorra. »Das Bürschlein hat eine recht feuchte Aussprache. Können Sie mit seinen Speicheltropfen auf meiner Jacke etwas anfangen?« Er streifte die Anzugjacke ab, nahm seine Papiere heraus, die er nun in der Hemdtasche verschwinden ließ, und reichte dem Experten das Kleidungsstück. »Und was jetzt?«, fragte Robin. »Selbst wenn der Test positiv ausfällt, haben wir nichts gegen ihn in der Hand. Zamorra, bist du sicher, dass er seinen Vater umgebracht hat, oder wolltest du ihn nur verunsichern?«
    »Ich bin davon überzeugt«, sagte der Parapsychologe. »Ich fürchte nur wie du, dass wir es ihm nicht nachweisen können. Übrigens, ein kleiner Tipp am Rande: Der Junge kann Gedanken lesen.«
    Dr. Renoir lachte fast hysterisch auf. Robin wurde blass. »Auch das noch«, stöhnte er. »Zamorra, kann nicht ein einziges Mal ein Fall, in dem du die Finger drin hast, in vernünftigen Bahnen bleiben?«
    »Frag Merlin«, brummte Zamorra.
    Er überlegte fieberhaft, wie sie weiter vorgehen sollten.
    ***
    Nicole besorgte Kleidung für Claudine. Während diese sich anzog, betrachtete Nicole ihren Körper. Beim besten Willen war nicht zu erkennen, dass Dr. Renoir ihn zwecks Obduktion geöffnet hatte. Auch von den Spuren ihres Sterbens war nichts zu sehen.
    Dabei wusste Nicole definitiv, dass Claudine tot am Boden gelegen hatte. Die Fotos zeigten die ihren Körper verlassenden Insekten. Und auch Dr. Renoir wusste sehr genau, was er getan hatte.
    »Ich sorge dafür, dass Sie nach Hause gebracht werden«, versprach Nicole. Es wird ein Schock für Claudines Eltern sein, wenn die Totgesagte plötzlich doch wieder lebend bei ihnen auftaucht.
    Aber dann tastete sie telepathisch nach Claudines Gedanken.
    Was sie wahmahm, verblüffte sie.
    In Claudines Bewusstsein fanden durchaus Denkprozesse statt, aber auf einer Ebene, die Nicole nicht deutlich erfassen konnte!
    Die Gedankenbilder blieben seltsam verschwommen, zersplitterten, fügten sich wieder zusammen - und waren irgendwie nicht inenschlich. Claudine dachte in einer Art, wie es kein Mensch tat. Auch bei Außerirdischen und bei Dämonen hatte Nicole so etwas bisher noch nicht wahrgenommen. Claudine passte in kein Schema.
    War sie mental abgeschirmt?
    Nein! Diese verschwimmenden Bilder waren ganz anders.
    Vendell bat um etwas Speichelflüssigkeit für die Genprobe. Entsetzt sah Claudine ihn an. »Wozu - das gut?«, fragte sie, um zusammenzuzucken und ihre Frage neu zu formulieren: »Wozu soll das gut sein?«
    »Wir wollen sicher sein, dass Ihr Körper keine irreparablen Schäden davongetragen hat«, sagte Vendell.
    »Aber doch sehen das… Sie sehen doch, dass alles in Ordnung ist«, sagte Claudine und sah Nicole auffordernd an. »Sagen Sie es diesen Leuten doch bitte.«
    Hat sie Probleme, sich zu artikulieren?, fragte sich Nicole, der Claudines konfuse Sprechweise auffiel. So ähnlich waren auch ihre Gedankenbilder.
    »Bitte, lassen Sie den Test dennoch machen«, sagte Nicole. »Vielleicht haben die Insekten eine Krankheit auf Sie übertragen.«
    Claudine schüttelte den Kopf und sprach jetzt wieder völlig normal. »Ich bin völlig gesund«, behauptete sie.
    Aber Nicole war sich dessen nicht ganz sicher. Und dem Polizeiarzt war dieses Mädchen, dessen Geheimnis er nicht enträtseln konnte, unheimlich.
    Schließlich nickte Claudine und signalisierte ihr Einverständnis zu den Test.
    »Das Resultat können wir Ihnen morgen mitteilen«, versprach Jerome Vendell.
    »Mein Assistent François Brunot wird Sie heim fahren«, sagte

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