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0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne

Titel: 0788 - Schreckensnacht der weißen Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie los.
    Meine Befürchtungen, sie könnte sich nicht auf den Beinen halten, trafen nicht zu. Zwar taumelte Anina einige Schritte zur Seite, dann hatte sie sich wieder gefangen, schlug die Hände vor ihr Gesicht und schüttelte den Kopf.
    Ich gab ihr die nötige Ruhe, obwohl mir die Fragen unter den Nägeln brannten und ich davon ausging, dass Anina mir zumindest einige davon beantworten konnte. Als ich meine Hand sacht über ihr Haar fahren ließ, löste sie die Hände vom Gesicht. Sie drehte sich und brauchte meine Nähe. Umschlungen standen wir da und schauten in eine bestimmte Richtung, wo es wie Wetterleuchten durch die Finsternis huschte.
    »Meine Ahnung hat mich nicht getrogen, John«, hörte ich ihr Flüstern. »Es ist alles so eingetroffen, wie ich es erwartet habe, beinahe noch schlimmer.«
    »Okay, es ist vorbei. Ich möchte nur von dir wissen, ob du reden kannst?«
    »Ich hoffe es.«
    »Du hast sie genau gesehen?«
    »Natürlich.« Anina sagte es stockend. Dabei nickte sie. »Ja, ich habe sie nicht nur gesehen, ich habe sie auch erkannt!«
    »Muss ich raten?«
    »Nein, du weißt es sicherlich, aber ich will es dir trotzdem sagen. Es war die Äbtissin, es war Virginia, die ach so Ehrwürdige Mutter des Klosters.«
    Damit hatte sie mich nicht überrascht, doch es musste mehr dahinterstecken, und vielleicht konnte mir Anina bei der Lösung helfen.
    Ein Schauder floss über ihren Körper. »Es ist alles so furchtbar«, flüsterte sie. »Ich habe es immer befürchtet. Es gibt etwas hinter den Klostermauern, das so schlimm ist. Ich sehe es jetzt aus einem anderen Blickwinkel. Ich habe in den letzten Sekunden mein Leben überdacht, John, und bin auch zu einem Ergebnis gekommen.«
    »Zu welchem?«
    »Ich kann es dir noch nicht sagen, weil ich erst noch mehr Beweise haben möchte.«
    Wenn sie nicht wollte, okay, obwohl ich neugierig war und eine raffinierte Frage stellte. »Es gab also einen Grund für das Auftauchen der Äbtissin.«
    Sie hob die Schultern.
    »Du kennst ihn, denke ich.«
    Sie atmete aus und schaute zu, wie die Luft kondensierte. »Ich weiß nicht, ob ich ihn genau kenne, aber er hängt natürlich mit dem Kloster zusammen. Es ist irgend etwas passiert.« Sie nickte sich selbst zu. »Ja, es ist etwas passiert.« Dann drehte sie sich aus meinem Arm und ging mit gesenktem Kopf zum Wagen. »Lass uns fahren, John.«
    »Wohin?« Ich schaute sie an. Als einsame Gestalt stand sie neben dem Rover.
    »Zum Kloster natürlich. Nur dort können wir das Geheimnis lüften und alles wieder in die Reihe bringen.«
    »Kannst du dir denn vorstellen, wohin die Nonne geritten sein könnte?«, fragte ich beim Gehen.
    »Nein.«
    »Sie hat eine bestimmte Richtung genommen.«
    »Wenn ich mich recht erinnere«, sagte ich, wobei ich die Fahrertür aufzog, »befindet sich dort eine Kirche.«
    Für einen Moment starrte sie mir in die Augen. »Das stimmt, John. Woher weißt du das?«
    »Ganz einfach. Du hast es mir gesagt.«
    »Sorry«, sagte sie müde und drehte mit einer ebenso müden Bewegung den Kopf. »Das Licht flackert noch immer. Ich weiß nicht, ob sie auf die Kirche zureitet, aber wenn sie es tut, dann frage ich mich, was sie damit bezwecken will.«
    »Das weiß ich auch nicht. Könnte es sein, dass sie die Kirche hasst? Es läge auf der Hand, wenn wir davon ausgehen, dass Virginia dem Bösen verfallen ist.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Hätte sie sonst so gehandelt? Ich denke auch an die Waffe, die mir vorkam wie ein Lichtschwert. Oder hast du dafür eine andere Erklärung?«
    Anina schüttelte den Kopf. »Nein, das ist mir neu.«
    Ich fragte nicht mehr weiter, sondern stieg ein. Erst nachdem auch sie saß, fing ich wieder an. »Du kennst die Waffe also nicht?«
    »So ist es.«
    »Wie gut kennst du dann die Äbtissin?«
    »O nein.« Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. »Ich habe sie zur Kenntnis genommen, das ist alles. Ich hatte so gut wie kein Gespräch mit ihr. Ich bin ihr aus dem Weg gegangen und sie mir. Sie hatte nur zwei Vertraute, ich gehörte nicht dazu. Außerdem kann sie nicht vom Bösen besessen sein, John.«
    »Weshalb nicht?«
    »Wäre sie dann sonst in die Klosterkapelle gegangen und hätte dort gebetet?«
    »Hast du das gesehen?«
    Sie starrte mich an. »Himmel, jetzt wo du es sagst, fällt es mir ein. Sie war nie in der Messe, wenn ich dabei war. Sie ist immer mit ihren beiden Vertrauten gegangen. Das fand ich am Anfang seltsam. Ich habe auch mit den älteren Schwestern darüber gesprochen. Man

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