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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mir war, als müsse ich jedes einzelne Wort herauswürgen. „Verdammt, helft mir. Ich schaffe es nicht allein."
    Ich erhielt einen Schlag auf die Wange. Dann packte mich eine unsichtbare Gewalt und schleuderte mich herum. Ich rutschte über den spiegelglatten Boden direkt auf den weitgeöffneten R'achen der Schlange zu. Als ich über mir die riesigen, von Gift tropfenden Zähne des Tiers sah, riß ich mir den Videohelm vom Kopf und schlug mit aller Kraft nach den Zähnen. Ich traf einen von ihnen und zertrümmerte ihn. Laut zischend fuhr die Schlange zurück.
    Ich lachte zornig zu dem alten Weib hinauf, das sich wie ein Gebirge vor mir erhob. Die nun rötlichen Augen der Alten schienen wie Kohlen zu glühen.
    „Hast du noch mehr solcher Haustierchen für mich?" brüllte ich mit dem Mut der Verzweiflung.
    Ihre gigantische Gestalt verschwamm vor meinen Augen.
    Sie wurde durchsichtig und wich gleichzeitig vor mir zurück, während der Raum um mich herum immer dunkler wurde.
    Unwillkürlich schloß ich die Augen, als etwas Schemenhaftes auf mich zuglitt.
    „Verdammt, Galto", sagte eine bekannte Stimme. „Was ist denn los?"
    Ich schlug die Augen auf. Ras Tschubai beugte sich über mich.
    „Sie haben wohl schlecht geträumt, wie?"
    „Geträumt?" fragte ich zögernd. „Ich weiß nicht, ob das ein Traum war. Nein, ich kann es wirklich nicht sagen."
    Ich richtete mich auf. Ich befand mich in meiner Kabine.
    Ras Tschubai saß auf der Kante meiner Liege. Er lächelte.
    „Ich dachte es ist besser, wenn wir vernünftig miteinander reden, bevor Unstimmigkeiten aufkommen", sagte er. „Es hätte wohl wenig Sinn, sich zu streiten."
    „Dieser Ansicht bin ich allerdings auch", entgegnete ich. „Bitte entschuldigen Sie mich für einen Moment. Ich fühle mich noch immer ziemlich schlecht. Ich bin so benommen."
    Er erhob sich und machte mir Platz. Ich eilte in die Hygienekabine und stellte mich einige Minuten lang unter die eiskalte Dusche. Dann fühlte ich mich erheblich besser und kehrte zu dem Mutanten zurück. Ras Tschubai hatte sich inzwischen einen Kaffee gezapft.
    „Erzählen Sie mir, was los war", bat er. „Schildern Sie mir Ihren Traum oder das traumähnliche Erlebnis, wie immer wir es nennen wollen."
    „Sie haben auch so ein Erlebnis gehabt, mit dem Sie nicht so recht etwas anzufangen wissen", behauptete ich. „Daher Ihre Frage. Sie erinnern sich? Sie fragten mich, aus welchem Grund Sie eine schwere Figur sein könnten."
    Er nickte. Nachdenklich blickte er mich an. Und dann berichtete er mir, was ihm widerfahren war.
    „Mich würde interessieren, ob Sie auch in irgendeiner Weise eingestuft worden sind", schloß er.
    „Nein", erwiderte ich und schüttelte den Kopf. „Nichts dergleichen."
    Ich schilderte ihm mein Traumerlebnis.
    „Sehen Sie Parallelen?" fragte er danach. „Ich nicht."
    „In beiden Fällen waren Schlangen beteiligt. Sowohl Sie als auch ich wurden durch Schlangen bedroht, aber darin sehe ich keinen Sinn."
    Er grinste.
    „Ihnen hat man wenigstens noch ein bildschönes Mädchen angeboten. Mir blieben derartige optische Genüsse versagt."
    „Sollte es zu einem weiteren Vorfall dieser Art kommen", antwortete ich, dann will ich Ihnen gern die schönen Mädchen überlassen. Davon habe ich die Nase voll."
    Wir verließen meine Kabine und gingen in die Zentrale.
    Die SEIDENRAUPE flog mit mäßiger Geschwindigkeit durch die Materiewolke, in der sich irgendwo das MODUL verbarg. Als der Teleporter und ich die Zentrale betraten, bemerkte Mentro Kosum gerade: „Da ist ein größerer Körper!"
    Deutlich zeichnete sich ein keilförmiges Gebilde auf den Ortungsschirmen ab. Ich war verblüfft, denn ich hatte nicht damit gerechnet, in der Materiewolke etwas anderes zu finden als Raumschiffe, die sich auf die gleiche Weise vor den schwarzen Raumscheiben gerettet hatten wie wir. Dies aber konnte kein Raumschiff sein, denn die Umrisse waren unregelmäßig, und die Energieortung zeigte nur geringe Werte an.
    „Das ist ein Teilstück eines Planeten", sagte Ras Tschubai.
    Mentro Kosum führte die SEIDENRAUPE dichter an den Brocken heran. In der Zentrale begann eine hitzige Diskussion darüber, ob sein konnte, was unmöglich zu sein schien. Mich interessierte nur wenig, ob der Planetoid aus kosmophysikalischen Gründen existieren konnte oder nicht. Ich akzeptierte, daß er da war. Nach dem Warum fragte ich nicht.
    „Ich schlage vor, daß wir auf dem Ding da landen", sagte ich.
    „Wenn ich mich nicht irre, hat die

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