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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgegnete Kaveer tröstend. „Damit können wir unser Leben erhalten. Erst wenn die Röhre ausfällt, ist es vorbei. So aber können wir uns auf unsere Aufgabe besinnen und vielleicht doch noch ein wertvolles Zwischenziel erreichen."
    Poser glaubte nicht daran, daß sich so etwas realisieren ließ. In dieser Hinsicht dachte er nüchterner und wirklichkeitsbezogener als Kaveer. Er schwieg sich jedoch über seine Gedanken aus.
    „Wir sollten das Schiff aus dieser Senke herausführen und in einer Schlucht verstecken, bis die größte Gefahr vorbei ist", sagte er statt dessen.
    Der Forscher überprüfte einige Instrumente, die ihn über den Zustand der Außenhaut des Raumschiffes informierten. „Wir haben einige Meteoriten abbekommen."
    Kaveer erschrak. Damit hatte er nicht gerechnet. Er war davon überzeugt gewesen, daß sie auf dem Planetoiden in relativer Sicherheit sowohl vor den schwarzen Raumschiffen als auch vor kosmischen Gefahren waren. Er stimmte einer Inspektion des Schiffes von außen sofort zu.
    Kaveer und Poser entfernten sich einige Meter von der SCHWIMMER. Mühelos eilten sie einen mit vereisten Pflanzenresten bedeckten Hang hinauf. Sie dachten nicht weiter darüber nach, warum es auf diesem Planetenrest eine so hohe Schwerkraft gab. Diese Frage war für sie zur Zeit nicht wichtig.
    Als sie zwei Säulenstümpfe erreicht hatten, drehten sie sich um.
    Dabei war es im Grunde genommen unwesentlich, welche Haltung sie im Verhältnis zum Schiff einnahmen. Die sieben etwa dreißig Zentimeter langen Sinnesorgane, die wie Farnfächer aussahen, arbeiteten in jeder Richtung gleich gut.
    Deutlich konnten sie erkennen, daß Meteoriten auf der Oberseite des keulenartigen Raumschiffs mehrere Löcher geschlagen hatten.
    „Es stimmt", sagte Kaveer über ein Sprechgerät. „Wir müssen die SCHWIMMER von hier entfernen und in eine Schlucht bringen, in der sie Meteoriten nicht ausgesetzt ist.
    Wenn wir das nicht tun, ist das Schiff bald nur noch ein Wrack."
    Neben Poser explodierte etwas. Er spürte die Erschütterung des Felsbodens unter seinen vier Füßen, und er sah die Staubwolke, die plötzlich in die Höhe stieg.
    Er fuhr herum. Buchstäblich im letzten Moment entdeckte er einen Meteor, der mit unglaublicher Geschwindigkeit direkt auf ihn zukam.
    „Weg hier", schrie er und flüchtete gleichzeitig den Hang hinunter.
    Kaveer erkannte die Gefahr nicht minder schnell. Er folgte ihm jedoch nicht, sondern floh in die entgegengesetzte Richtung. Sie hatten kaum einige Schritte getan, als der Meteor, der etwa so groß war wie sie selbst, und zwei weitere gegen den Fels prallten und explosionsartig vergingen. Es blitzte rot auf, und dann breitete sich eine Staubwolke aus, die auf dieser atmosphärelosen Welt jedoch schnell wieder in sich zusammensank.
    Poser wartete hinter einem Felsen ab, bis Kaveer wieder auftauchte.
    „Ich bin unverletzt", teilte er dem anderen Forscher mit.
    „Ich auch", antwortete Kaveer, der in höchstem Maße beunruhigt war. „Ich begreife nur nicht, daß wir die Gefahr so lange übersehen haben, die durch Meteoriten besteht."
    Die beiden Forscher liefen zu ihrem Schiff zurück. Ihnen war bewußt geworden, daß sie sich sträflich leichtsinnig benommen hatten.
    Voller Furcht vor weiteren Meteoriten blickte Poser nach oben.
    Er glaubte, die Umrisse eines Raumschiffes erkennen zu können. Unwillkürlich schrie er auf. Er wollte Kaveer aufmerksam machen, doch als dieser in den Raum hinausspähte, war schon nichts mehr zu sehen.
     
    *
     
    Gaito „Posbi" Quohlfahrt: Ich schrie mein ganzes Entsetzen und meine Angst hinaus.
    Es gelang mir nicht, das Rätsel meiner Umgebung zu lösen, und ich verstand nicht, was geschah.
    Es half mir nichts, daß ich mir einredete, alles sei nur ein Traum. Derartige Gedanken befreiten mich nicht aus meiner Situation.
    Das alte Weib näherte sich mir immer mehr, und ich wurde immer kleiner. Doch damit nicht genug. Wie aus dem Nichts hervorgezaubert, erschien plötzlich eine gelbe Schlange in ihren Händen.
    Die Alte lachte kreischend auf, beugte sich nach vorn und ließ die Schlange auf den Boden gleiten. Das Tier war wenigstens zwanzigmal so groß wie ich. Allein der eckige Kopf überragte mich um ein bis zwei Zentimeter. Zischelnd streckte sie die gespaltene Zunge nach mir aus.
    In meiner höchsten Verzweiflung schaltete ich meinen Videohelm ein. Vor meinen Augen entstand kein Bild. Ich sah nur das Rufsymbol der SEIDENRAUPE.
    „Helft mir", sagte ich krächzend.

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