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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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geradezu.
    Der Inspektor zuckte die Schultern. »Das mag der Himmel wissen. Merkwürdig ist jedenfalls seine Verbindung mit der Quadrat-Jane. «
    Peter sah ihn erstaunt an. »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, sehen Sie denn nicht, daß sich all die Verbrechen, die sie begeht, gegen Claythorpe richten?«
    »Darüber hatte ich mir meine eigene Meinung gebildet«, entgegnete Peter langsam. »Ich dachte bis jetzt, daß die Quadrat-Jane eine Dame der Gesellschaft sei, die nur stiehlt, um den übermäßig Reichen das Geld abzunehmen und es den Armen zukommen zu lassen.«
    Der Inspektor lächelte. »Das folgern Sie aus der Tatsache, daß sie den Erlös aus ihren Einbrüchen gemeinnützigen Anstalten wie Waisenhäusern und Kliniken zur Verfügung stellt. Wenn Sie es jedoch genauer betrachten, sind es nur die Erlöse aus ihren Juwelendiebstählen, die sie der Allgemeinheit wieder zugänglich macht. Aber Sie haben niemals gehört, daß sie bares Geld, das in ihre Hände fiel, für irgendeinen wohltätigen Zweck zurückgegeben hätte.«
    »Ich kann mich auf solche Fälle jedenfalls nicht besinnen«, sagte Peter.
    »Insbesondere nicht, wenn es sich um Claythorpes Geld handelte«, erklärte der Inspektor. »Und wenn er es nicht selbst ist, dann dreht es sich um einen seiner Freunde, der eine ebenso dunkle Vergangenheit hat wie der Lord selbst. Ich habe von dieser Quadrat-Jane tatsächlich den Eindruck, daß sie mit ihren vielen Diebstählen einen ganz bestimmten Zweck verfolgt. Vielleicht sucht sie etwas, möglicherweise Geld. Auf jeden Fall habe ich beobachtet, daß sie bares Geld für sich zurückbehält, wenn es ihr in die Hände fällt.«
    »Und wie erklären Sie sich das alles?«
    »Meiner Meinung nach haben die Quadrat-Jane und Claythorpe früher zusammen ein verbrecherisches Unternehmen durchgeführt. Dabei hat er sie betrogen, und jetzt rächt sie sich dafür.«
    Lord Claythorpe hatte ein Büro in der City, aber seine meisten Geschäfte wurden in einem kleinen Raum in der St. James Street erledigt. Der einzige Angestellte dort war sein vertrauter Sekretar Donald Remington, ein etwas unwirscher und unzufriedener, aber schweigsamer Mann von etwa fünfzig Jahren, der weit mehr von den Geschäften des Lords wußte, als dieser ahnte.
    Nach seiner Unterredung mit Chefinspektor Dawes fuhr Lord Claythorpe in sein Büro in der St. James Street. Das Büro lag im ersten Stock über einem Ladengeschäft.
    Lord Claythorpe war sehr nachdenklich, als er die Treppe hinaufging.
    Remington erhob sich schweigend, als sein Chef eintrat, und dieser setzte sich in den Sessel hinter dem zweiten Schreibtisch. Volle drei Minuten sprach keiner der beiden.
    »Was wollte denn der Chefinspektor von Mylord?« fragte Remington dann.
    »Er wollte verschiedenes über dieses niederträchtige Weibsbild wissen«, entgegnete der Lord kurz und gereizt.
    »Ach, Sie meinen die Quadrat-Jane. Hat er sonst keine Fragen gestellt?«
    Es war merkwürdig, in welch familiärem Ton Remington sprach, obwohl er Claythorpe gegenüber nach außen hin respektvoll blieb.
    Der Lord nickte. »Er wollte sich auch noch über das Vermögen von Miss Wilberforce informieren.«
    Wiederfolgte ein Moment des Schweigens.
    »Ich glaube, Sie werden froh sein, wenn die Hochzeit erst vorüber ist«, meinte Remington schließlich.
    Er hatte mit so eigentümlicher Betonung gesprochen, daß Claythorpe aufschaute.
    »Selbstverständlich werde ich mich freuen, wenn ich das erreicht habe«, erwiderte er scharf. »Haben Sie übrigens die Anordnungen getroffen?«
    Remington nickte, dann fragte er: »Aber halten Sie diese Dispositionen auch wirklich für richtig? Nach meiner Ansicht würden die Papiere besser in der Stahlkammer der Bank bleiben, besonders angesichts der lebhaften Tätigkeit dieser Quadrat-Jane.«
    »Nein, ich habe anders verfügt«, entgegnete Claythorpe heftig. »Führen Sie meine Anweisungen genau aus. Zum Teufel, was fällt Ihnen eigentlich ein, meine Entscheidungen zu kritisieren?«
    Remington zog die Augenbrauen fast unmerklich hoch. »Das lag durchaus nicht in meiner Absicht, Mylord. Ich wollte Ihnen nur raten -«
    »Ich brauche Ihre Ratschläge nicht. Also - haben Sie der Bank mitgeteilt, daß ich die Wertpapiere anderweitig an einem sicheren Ort aufbewahren will?«
    »Jawohl. Der Direktor hat veranlaßt, daß die Stahlkassette mit Inhalt heute nachmittag hier abgeliefert wird. Sein Stellvertreter und ein Kassierer bringen sie her.«
    »Gut, dann kommt sie morgen auf meinen

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