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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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zu.
    Slim bot ihm einen Glimmstengel an. Der Vierzehnjährige rauchte mit hastigen .Zügen.
    »Aber wir klauen keine Mädchen«, sagte er schließlich.
    Pickary wollte schon wieder aufbrausen, doch Slim bedeutete ihm zu schweigen.
    »So wie du aussiehst, glaube ich dir das sogar. Wann sind deine Brüder ausgestiegen?«
    »Vor zehn Minuten ungefähr. Da grenzt einmal das Reservat an die Straße. Da sind sie hinüber. Der Sheriff hätte ihnen nicht dorthin folgen dürfen.«
    »Praktisch denken könnt ihr, das muß der Neid euch lassen. Habt ihr dann wenigstens, ein Mädchen gesehen? Ein blondes Mädchen.«
    »Auch nicht. Wirklich nicht. Da kann ich Ihnen gar nicht helfen.«
    Das klang aufrichtig und ehrlich. 1
    »Nehmen Sie ihn mit, Sherriff«, sagte Morgan schließlich. »Vielleicht haben wir uns auch nur eingebildet, daß Sally wirklich verschwunden ist. Das Mädchen kann recht exzentrisch werden, wenn ihr irgend etwas einmal gegen den Strich geht. Vermutlich hat sie sich wieder einmal mit dem Alten in die Haare gekriegt. Sonst wäre der nicht zu den Nordweiden hinaufgefahren. Das tut er nur, wenn er wieder einmal fürchterlich geladen ist. Sally hat ihm vermutlich nur etwas Angst einjagen wollen. Douglas mag es nicht, wenn sie sich allein draußen in der Wildnis herumtreibt. Er sieht überall böse Buben, die seiner Enkelin sowohl an den Pelz als auch an den Geldbeutel rücken könnten. Glauben Sie mir. Ich kann ein Lied davon singen.«
    Sheriff Pickary grinste breit.
    »In der Stadt hat man sich etwas ähnliches mal erzählt. Sie haben es wohl nicht leicht auf der Triangel-T.«
    »Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben«, grinste Slim Morgan zurück. »Ich werde noch ein wenig an Sallys« Wagen warten. Wenn sie inzwischen nicht schon ihren Spaß an unserer Aufregung gehabt hat und wieder weggefahren ist. Sally ist ein Typ, bei dem man mit allem rechnen muß. Wenn Sie mir noch einen Gefallen tun könnten, Sheriff. Schicken Sie jemanden an der Ranch vorbei. Man soll Mister Douglas benachrichtigen, daß er sich keine Sorgen zu machen braucht. Seine Enkelin wurde bestimmt nicht gekidnappt. Es wird ihn beruhigen, daß er nicht mit größeren Ausgaben rechnen muß.«
    »Aber Mister Douglas ist doch im Krankenhaus?«
    »Wetten, daß nicht? Eher bringen sie einen Ochsen dazu, daß er freiwillig auf einen Operationstisch klettert, bevor Mister Douglas in ein Krankenhaus geht.«
    ***
    Als Sally erwachte, fühlte sich unter ihrem Körper alles wohlig weich an.
    Ihre Finger strichen über ein Laken, das in Luft und Sonne getrocknet war und nach frischer Seife duftete.
    Sally schlug die Augen auf. Doch seltsamerweise war sie keineswegs erstaunt über die fremde Umgebung. Zwar kam ihr der Stil der Zimmereinrichtung bekannt vor, doch sie wußte zuerst nicht wohin damit. Dann fiel ihr ein, daß in den Western-Filmen die Hotelzimmer immer so eingerichtet waren: schwere, gediegene Möbel, Petroleumlampen an den tapezierten Wänden, deren Flammen sacht im Glas flackerten. Eine Kommode mit einer Waschschüssel und ein stellenweise verblaßter Spiegel. Dicke Vorhänge vor den Fenstern.
    Jetzt hörte sie auch das Frauenlachen aus dem unteren Stockwerk, durchmengt von Rufen aus Männerkehlen und dem hellen Klirren der Gläser. Ein elektrisches Klavier klimperte scheppernd.
    Allmählich hob sich Sallys Oberkörper. Sie fühlte sich so sonderbar leicht. Genauso, als würde sie schweben. Mit einem Male stand sie mitten im Raum, horchte der Musik und dem Lärm.
    Verwundert nahm sie wahr, daß sie noch die Kleidung trug, die sie angehabt hatte, als sie die Ranch verließ und in Goodluck-Town gelandet war.
    Warum verspürte sie nur keine Angst? Alles kam ihr so natürlich vor. Auch daß sie sich offensichtlich im Goodluck-Town des beginnenden 20. Jahrhunderts befand. Die Möblierung des Zimmers mußte aus einer noch früheren Zeit stammen. Beim näheren Betrachten waren sie doch schon sehr abgewetzt.
    Regen trommelte gegen die Scheiben.
    Woher wußte sie nur, daß sie jetzt in der Nacht vom 12. zum 13. August 1902 lebte? Sie wußte es eben.
    Sally hob die Schultern.
    Sie kam am Spiegel vorbei.
    Hinter ihr stand das breite Bett, ein Gestell aus Messing und mit vielen Schnörkeln.
    Aber wo war sie?
    Nur eine leichte Trübung des Spiegels verriet, wo sie stand. Sie konnte ihr Gesicht nicht erkennen.
    Sally lebte wie in einem Traum.
    In einem Traum, der einmal grausame Wirklichkeit gewesen war.
    Das Mädchen schwebte zur Tür.
    Es schwebte

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