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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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machen sollte, ab. Kwanee stieß eine lauten, quiekenden Schrei aus. Der Mann warf sich auf ihn.
    »He!« schrie einer der Reiter. »Da vorne kämpfen zwei Boys, das müssen wir uns ansehen.«
    Ein weiterer Blitz machte die Nacht zum Tage. Die Reiter saßen ab.
    Der Indio war hochgeschossen. Sein Oberkörper ragte steil gegen den Horizont. Er war aus dem Schlafe geweckt worden. Noch kannte er sich nicht richtig aus. Nur, daß ein fremder Mann neben ihm lag, das bemerkte er. Ein Weißer. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Wenn Kwanee auch ein harmloser Irrer war, so floß trotzdem Indianerblut durch seine Adern. Seine Hand fuhr zum Messer, riß es aus der Scheide. Sein Mund öffnete sich zum Kampfruf der Navajos.
    »Boys«, sagte da dieselbe Stimme, wie vorher. »Das ist ja ein Indio. Er will einen Weißen kalt machen!«
    Der Mörder erkannte im Bruchteil einer Sekunde seine letzte Chance.
    »Hilfe!« schrie er, so laut er konnte.
    Die Reiter waren heran, packten den vor Angst schlotternden Indio brutal an den. Schultern, hoben ihn hoch.
    »Das könnte dir wohl so passen, Rothaut«, keuchte einer der Reiter. »Einen Weißen umbringen!«
    »Verdammt, der Kerl ist ja voller Blut!«
    Ein anderer zog erschrocken seine Hand zurück.
    »Er hat meinen Freund umgebracht!« kreischte der wahre Mörder. »Ich habe ihn bis hierher verfolgt und gestellt. Um ein Haar hätte es auch mich erwischt. Er hat mir hier eine Falle stellen wollen!«
    Die Reiter schrien wild durcheinander. Häßliche Flüche schwirrten hin und her.
    »Der Kerl muß hängen!« rief einer der Reiter.
    »Ja. Hängen soll er!« fielen die anderen ein.
    Einer hatte schon sein Lasso in der Hand. Er wickelte Kwanee damit ein. Der Indio wußte gar nicht wie ihm geschah. Verständnislos blickte er in die Runde.
    »Hä?« sagte er ein paarmal. »Whisky, äh? Whisky?«
    »Das Schwein ist ja außerdem noch besoffen«, meinte der Mann, der ihn gerade kunstgerecht verschnürte.
    »Kennt jemand den Burschen?«
    »Das ist doch dieser besoffene Navajo, der seit einiger Zeit in der Stadt herumlungert und anständigen Leuten den Tag stiehlt. Wahrscheinlich hatte er kein Geld für seinen Fusel mehr. Da hat er den Erstbesten überfallen. Wie heißt dein Freund?« wandte er sich am Schluß an den Mann, der seinen Freund getötet hatte.
    »Sammy Bronston hieß er. Dieser dreckige Bastard hat ihn in einen Schacht hinuntergestürzt und dann noch mit dem Messer bearbeitet.«
    »Dann halten wir uns nicht mehr lange mit ihm auf«, entschied der Sprecher der Reiter. »Wir knüpfen ihn auf. In der Stadt bei der Schmiede steht ein Baum-«
    Die Männer mit dem Indio in der Mitte zogen los. Ihr Führer war ein bulliger Mann, dem niemand gerne widersprach. Es konnte leicht sein, daß einem danach einige Zähne fehlten.
    Der bläuliche Schimmer, der wie die Andeutung eines Nordlichtes über der Szene geschwebt hatte, folgte den Männern, die laut schreiend auf Goodluck-Town zueilten.
    Der Bullige schoß in die Luft, als er in die Main Street einritt, die im Schlamm versank. Den Indianer führte er wie einen Hund an der Leine.
    Der Navajo grinste dümmlich. Er freute sich schon auf den Brandy, den er bekommen würde, wenn die Weißen sich wieder einmal ihre Späße mit ihm erlaubt und ihn satt bekommen hatten. Er hatte kein Wort verstanden.
    Kwanee hüpfte auch wie ein übermütiges Hündchen und fiel wegen seiner gefesselten Oberschenkel in den aufspritzenden Schlamm.
    Irgend jemand lachte.
    Die Straße füllte sich. Schüsse waren gehört worden. Das Programm in den Kneipen konnte gar nicht so gut sein, daß man ein Duell auf offener Straße nicht vorgezogen hätte.
    Grell geschminkte Weiber standen dicht neben randalierenden angetrunkenen Diggern. Jeder wollte den besten Platz auf dem Stepwalk, ohne in den Morast hinaustreten zu müssen.
    »Alles herhören!« übertönte die laute Stimme des Bulligen das allgemeine Palaver. »Wir haben einen Mörder auf frischer Tat ertappt. Diese Rothaut hat einen von uns umgebracht. Einige von euch haben Sammy Bronston bestimmt gekannt.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich.
    Doch der Bulle fuhr schon fort.
    »Er hat ihn mit seinem Messer bestialisch zerstückelt. Hier ist der Augenzeuge des Mordes! Komm vor, Mann. Und sage laut und deutlich deinen Namen!«
    Der Mörder öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton heraus.
    »Nun mach doch endlich!«
    Alle Augen richteten sich auf den Digger.
    Der schloß die Augen.
    Seine Stimme schwankte.
    »Ich heiße

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