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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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Douglas riß die Arme hoch, seine Finger fuhren an den Hals, krallten sich unter den Hanf.
    Und der Druck wurde stärker.
    Er ließ erst wieder nach, als die Gestalten vor ihm unter einem höhnischen Kichern zerstieben, zu einem Feuerball wurden, der sich züngelnd auflöste.
    Will Douglas war zu Boden gestürzt. Um ihn war es dunkel. Die Hände hatte er immer noch an seinem Hals. Er roch den Teppich, auf dem er lag. Er atmete schwer.
    Doch er konnte sich wieder bewegen.
    »Ich habe geträumt«, keuchte er krächzend.
    Sein Hals brannte wie Feuer.
    Will Douglas rappelte sich auf, stand schwankend mitten im Zimmer.
    Im Kamin war das Feuer ausgegangen. Die Scheite glimmten nur noch.
    Der Rancher hatte Durst. Fürchterlichen Durst, der seine Eingeweide verbrannte.
    Douglas wankte auf die Diele und ins Badezimmer. Mit zitternden Fingern griff er nach einem Glas, hielt es unter den kalten Wasserstrahl.
    Er trank in langen gierigen Zügen, atmete tief auf, als er das Glas geleert hatte.
    Sein Blick fiel in den Spiegel über dem Waschbecken.
    Das Glas entfiel seinen Fingern, zersprang klirrend im Becken.
    Er sah ihn ganz deutlich.
    Den roten Striemen um seinen Hals.
    Das Zeichen der Gehenkten...
    ***
    Slim Morgan hatte sich sofort wieder in seinen Wagen gesetzt, als er Douglas verlassen hatte. Seinen ursprünglichen Plan, nach Goodluck-Town zu fahren, hatte er angesichts des Gemütszustandes des Ranchers wieder aufgegeben. Zuerst mußte er etwas unternehmen, das dem Alten helfen würde.
    In diesem Zustand konnte er ihn nicht sich selbst überlassen.
    Deshalb lenkte er seinen Wagen auf Malcolm City zu, wo sich im Krankenhaus eine psychiatrische Station befand.
    Anfangs wollte man ihn nicht mit dem Chef der Abteilung sprechen lassen, doch Slim setzte sich durch.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte Doktor Hopkins. Slim hatte seinen Namen an der Tür gelesen. »Aber ich sage Ihnen gleich, daß ich nicht sehr viel Zeit habe. Warum geht es? Handelt es sich um Sie?«
    »Sehe ich so aus?« knurrte Slim und überging die Einladung, sich zu setzen, geflissentlich. Dafür trat er ganz nah an Hopkins heran, bis ihre Gesichter nur mehr einen halben Yard voneinander entfernt waren.
    »Ich habe nicht umsonst Ihre Lakaien überredet, nur um mit Ihnen einen kleinen Plausch zu abendlicher Stunde zu inszenieren. Ich habe meine Zeit auch nicht in der Lotterie gewonnen.«
    »Mister Morgan! Warum so aggressiv?«
    Der Arzt wich von Morgan ab.
    »Weil ich schon genügend Zeit verloren habe. Ich will Ihnen nur eindringlich verdeutlichen, daß Sie jetzt nicht mehr an Ihren Feierabend denken sollten. Inzwischen habe ich es sämtlichen Vorzimmerweibern gesagt, daß man schleunigst einen Krankenwagen auf die Triangel-T schicken sollte.
    »Ich verstehe nicht...«
    »Wenn Sie nicht endlich zuhören, werden Sie auch in einer Stunde noch nichts verstanden haben. Mister Douglas ist krank geworden. Er braucht dringend Hilfe.«
    Der Arzt schaute Morgan zweifelnd an.
    »Psychisch?«
    »Wäre ich sonst bei’ Ihnen? Nun machen Sie doch endlich. Packen Sie Ihren Instrumentenkoffer, oder was immer Sie brauchen.«’ Doktor Hopkins war immer noch perplex. Er kam mit dem überfallartigen Auftritt Morgans nicht zurecht. Außerdem schien es ihm, daß auch Morgan seine ärztliche Hilfe ganz gut gebrauchen konnte. Dummerweise sagte er das.
    »Sie sind sehr aufgeregt, Mister Morgan. Soll ich Ihnen ein Beruhigungsmittel...?«
    »In Dreiteufelsnamen nein! Ich bin nicht der Patient! Kapieren Sie doch endlich! Mister Douglas ist in Gefahr. Es ist zu befürchten, daß er Hand an sich legt. Er spricht von der Rache, die irgendwelche Verstorbenen an ihm verüben wollen.«
    Doktor Hopkins blickte überrascht auf. Interesse glitzerte in seinen Augen. Sollte ihm in dieser kleinen, ziemlich unbedeutenden Stadt ein außergewöhnlicher Fall begegnen? Einmal etwas anderes als alternde Damen, die nach dem Tod ihres Lieblingskanarienvogels von depressiven Neurosen geplagt wurden?
    »Mister Douglas spricht von Geistern?«
    »Nun fragen Sie nicht ständig nach Fakten, die ich schon genannt habe. Ihr Psychiater könnt jeden vernünftigen Menschen verrückt machen.«
    »Psychotherapeut...«
    »Ist mir doch egal, wie Sie sich schimpfen. Mitkommen sollen Sie. Und wenn Sie jetzt nicht schnell machen, können Sie zu einem Ihrer Kollegen gehen und sich wegen eines Nasenbeinbruchs behandeln lassen.
    Dr. Hopkins stellte keine weiteren Fragen mehr. Während er in seinen hellen Mantel schlüpfte,

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