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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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aufgedunsenen Mund.
    »Ja. Will. Hier sind wir.«
    Trotz der blutigen Grimmasse konnte Douglas das dümmliche Lächeln von Samuel Bronston erkennen. Dieses Lächeln, wie er das gehaßt hatte! Und wie es ihm jetzt einen Schauder nach dem anderen über den Rücken jagte!
    Und die Gestalten kamen näher, immer näher.
    Gleichzeitig wich der Druck von Douglas’ Brust.
    Der Rancher schnellte hoch, wollte sich auf die Monster stürzten und — wurde zurückgeworfen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gerannt. Er fiel wieder in seinen Sessel.
    »Wir können uns nicht berühren, Will«, sagte das Monster. »Leider. Wir hätten dich sonst schon lange geholt. Du mußt uns schon besuchen. Draußen in Goodluck-Town ...«
    »Was wollt ihr von mir?« rief Douglas in panischem Entsetzen.
    »Weißt du das wirklich nicht?«
    »Nein! Laßt mich in Frieden. Ich habe genug gebüßt.«
    »Du weißt noch nicht, was es heißt, zu leiden.«
    »Bitte, bitte geht!«
    »Wir bleiben noch ein wenig, Will. Du hast dir eine schöne Ranch gebaut mit meinem Anteil.«
    »Du bist nicht Samuel Bronston.«
    Douglas weinte fast.
    »Aber ich war einmal Samuel Bronston. Dein Freund. Alles ist so lange her. Ich habe dich damals wirklich gemocht. Damals, als du mit dem Messer auf mich losgegangen bist, nachdem du mich zuerst in den Schacht gestürzt hast.«
    »Was wollt ihr jetzt von mir? Mein Leben ist schon verpfuscht. Mein Sohn, meine Enkelin ...«
    »Deshalb sind wir gekommen, Will. Wir wollten dir nur sagen, daß letztenendes du für den Tod deines Sohnes verantwortlich bist. Wir sind dir ein paar Nächte davor in einem Traum erschienen, weißt du noch? Wir haben dich gewarnt. Aber du wolltest nicht zu uns kommen. Wir mußten ein Exempel statuieren. Du hast deiner Angst deinen Sohn geopfert, Will. Und dieses Wissen läßt dich jetzt nicht mehr zur Ruhe kommen. Warum weigerst du dich, Will? Komm doch mit uns.«
    »Ihr habt Sally auch getötet, und...«
    »Sally lebt nicht mehr«, sagte das Monster. »Das ist wahr. Aber deine Enkelin ist auch noch nicht tot. Du kannst ihr das Leben wiedergeben, wenn du es willst.«
    »Ich... ich..,«
    »Ja. Das kannst das, Will. Du brauchst nur mit uns zu kommen.«
    Das Monster nickte dem Indio auf dem Pferd zu. Eine knochige Hand griff nach hinten in die Dunkelheit des Zimmers und kam mit einem Jutesack zurück, der sich rasch vergrößerte. Die Konturen eines menschlichen Körpers zeichneten sich unter dem groben Stoff ab.
    Das Monster, das einmal Samuel Bronston gewesen war, nestelte am verschnürten oberen Ende und streifte die Jute halb herunter.
    »Sally!«
    Der Rancher wollte aufspringen, doch seine Gliedmaßen gehorchten seinem Willen nicht. Er war zur Wehrlosigkeit verdammt.
    Die Zunge des Indios begann zu schwingen, als er an seinen Gürtel griff. Seine Hand kam mit einem Messer wieder.
    Douglas sah das kaum. Seine Blicke hatten sich an Sally festgesaugt.
    Das Mädchen — es stand zum Greifen nahe vor ihm. Und doch konnte er nicht zu ihr hin. Unsichtbare Fesseln hielten ihn erbarmungslos gefangen.
    Sally hatte die Augen geschlossen, den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Weiß leuchtete die sanfte Rundung ihres Halses.
    Der Indio hatte sein Messer in die andere Hand gewechselt. Jetzt drückte er dem Mädchen die Klinge an die Kehle.
    »Es liegt wirklich nur an dir, Will«, sagte das Monster Samuels. »An dir liegt es, ob Sally das gleiche Schicksal erleidet wie dein Sohn.«
    »Was muß ich tun?«
    »Ich lese in deinen Augen, daß du dieses Mädchen gern hast. Du kannst es noch retten. Aber wir wollen dich dafür. Wir haben solange warten müssen. Wir werden dich zu uns holen.«
    »Und dann?«
    »Du wirst bei uns bleiben. Wir werden dich mitnehmen in das Reich der Finsternis. Und dort wirst du unser Diener sein, solange es uns gefällt. Du stehst tief in unserer Schuld, Will. Vergiß das nicht.«
    »Ich träume!« entfuhr es dem Rancher plötzlich. »Das ist wieder nur einer dieser verdammten unseligen Träume.«
    Das zerstörte Gesicht des Monsters grinste.
    »Das ist kein Traum, Will. Und ich werde es dir beweisen.«
    Der Indio ohne Augen faßte sich an den Hals, um den eine Schlinge lag. Er nahm sich die Schlinge ab und reichte sie Samuel.
    Das blutige Monster vergrößerte die Schlinge und wog sie kurz in der Hand bevor er sie auf den Rancher zuschleuderte.
    Die Schlinge traf genau, legte sich über den Kopf Douglas’, scheuerte an seinem Hals.
    Dann wurde die Schlinge zugezogen.
    Ganz langsam.
    Will

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