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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Seite und flüchtete zwischen die Pflanzen.
    Die unverwundbaren römischen Legionäre kamen unbeirrbar näher. Ihre Tritte schienen donnernd laut auf den Sand zu dröhnen.
    Hinter Branca schlugen die Büsche und Stengel zusammen. War er geflohen?
    Ronald Clarke packte das nächste Magazin und wußte in diesem Augenblick, daß es zu spät für ihn war. Das leergeschossene Magazin klemmte. Rasend vor Angst und mit zitternden Fingern riß Clarke an der Halterung, aber vergebens. Die erhobenen Schwerter schwebten bereits über seinem Kopf. „Nein!" schrie er, als er mit der Ferse gegen einen Stein oder ein anderes Hindernis stieß und das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
    Ohne daß er es sah, wurden einige Schritte hinter ihm die Büsche wieder auseinandergerissen. Gianni Branca stand breitbeinig da und feuerte auf die römischen Legionäre. Aber wieder zeigten die Geschosse keinerlei Wirkung. Sie prallten entweder von den Körpern ab oder gingen durch die Schilde, die Rüstungen und Körper hindurch.
    Die Krieger bildeten einen Halbkreis um den Engländer. Er glaubte, einen fürchterlichen Fluch hinter sich zu hören, den Branca ausstieß. Dann knallte er mit dem Rücken auf den Boden. Die Waffe beschrieb einen Bogen in der Luft und wurde von einem Schwert zur Seite geschlagen. Fünf Hände packten ihn, rissen ihn auf die Beine und schleppten ihn mit sich. Er war vor Schrecken und Verwunderung starr. Alle Beobachtungen und Ereignisse der letzten Minuten zusammen lähmten ihn. Die Legionäre, ihre Unverletzbarkeit, das Zusammentreffen auf der Lichtung - alles war nicht real, war ein wahnsinniger Traum. Er ließ sich willenlos von den Männern fortzerren. Sie rannten mit ihm einen kaum sichtbaren Pfad entlang. Die Lichtung verschwand im Nebel.
    Nach etwa zweihundert Schritten erwachte Ron aus seiner Erstarrung. Wilde Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er überlegte, was er tun konnte. Wenn er diesen Irrsinn als Wahrheit akzeptierte, dann gab es nur zwei Möglichkeiten. Kampf oder Flucht.
    Er wartete verzweifelt auf eine Gelegenheit. Sie kam, als der Pfad zwischen Felsen hindurchführte und seine Bewacher nicht mehr in einer Gruppe laufen konnten. Er spannte seine Muskeln an. Als der schmale Geröllstreifen aufhörte, wandte sich der Legionär, der vor ihm lief, zur Seite. Ronald hechtete nach rechts, schlug mit der Faust ins Gesicht des Kriegers und packte sein Handgelenk, das den Schwertgriff umklammert hielt. Mit derselben Bewegung wirbelte er das Schwert durch die Luft und schlug es in den Hals des Kriegers.
    Lautlos kippte der Mann um, riß den Schild hoch und fiel in eine Bodenspalte. Als Clarke herumfuhr, hörte er gerade noch das metallische Klappern der Waffen.
    Die vier Krieger stoben in alle Richtungen auseinander, nahmen aber augenblicklich wieder Angriffshaltung ein. Die Lautlosigkeit war gespenstisch und marterte die Nerven des Engländers noch zusätzlich. Er stand da und hielt das schwere ungewohnte Schwert in der rechten Hand und weit von seinem Körper weg.
    Einer der Söldner rannte eine Treppe abwärts, die Ronald bisher nicht wahrgenommen hatte.
    Ron blieb stehen und sah sich um. Flüchtig erkannte er wild überwucherte Ruinen, riesige Steine, halbe Bögen, heruntergebrochene Zinnen. Er wartete auf den nächsten Angriff der drei übrigen Legionäre. Plötzlich teilte sich der Nebel, und ein mächtiger Sonnenstrahl brach durch den Dunst. Von rechts ertönten harte, klickende Geräusche. Morsches Holz knackte unter schweren Schritten. Ronald wirbelte in neuer Panik herum.
    Er sah die Bestie, die schon fast bei ihm war und zwei gewaltige Scheren hob, um ihn anzugreifen. Mit einem wilden Sprung rettete er sich vor den zusammenklappenden Scherenhälften. Das Riesentier sah aus wie die Kreuzung einer Horror-Spinne mit einem Hummer. Mit gewaltigem Krachen traf das Schwert eine Schere, glitt ab und schlitzte eines der haarigen Beine auf.
    Die letzten römischen Söldner verschwanden. Ronald war mit der Hummerspinne allein auf einer überwucherten und unkenntlichen Plattform der Ruine. Er wußte, daß er um sein Leben kämpfte - auf dieser fantastischen Insel, die voll wahnsinniger Gespenster aus einer Traumwelt war.
    Er versuchte sich zu wehren, doch der schwarze Gigant vor ihm und über ihm war zu schnell, und er selbst hatte noch niemals ein Schwert in den Händen gehabt.
    Die Sonne blendete Ronald. Wieder griffen die mächtigen Hornzangen nach seinem Hals.
    Er hob das Schwert, schlug blindwütig zu und

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