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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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aufzusuchen.
    Irgendein unerklärlicher psychischer Vorgang schien ihn zu jener
Zeit veranlaßt zu haben, alles in Frage zu stellen.
    Aber zu dem Traum paßte der Zeitungsbericht nicht.
    Diese Diskrepanz schien ihm gar nicht bewußt geworden zu sein.
    Er war sich über sich selbst im unklaren.
    Die Jagd nach dem Nachtmahr aber bestimmte auch weiterhin sein
Denken und Fühlen. Er versuchte vergeblich, dem verderblichen Einfluß zu
entrinnen.
    Wochenlang benutzt er verschiedene Wohnungen, um die Wege des
Nachtmahrs aufzuzeigen. Er versucht ein System zu erkennen. Aber dieses System
gibt es nicht.
    Ende März sieht es so aus, als ob der unheimliche Schattenmann
erneut zuschlüge. Aber dann tritt ein Ereignis ein, das den Nachtmahr
vertreibt.
    Die Braut, die er sich laut Lucelions Niederschriften diesmal
auserwählt hat, fällt ihm nicht zum Opfer.
    Die junge Frau erhält Besuch von einem befreundeten Paar, das sich
auf einer Zechtour befindet. Die von Lucelion Beobachtete ist offensichtlich
über die nächtliche Störung erfreut. Sie hat — wie schon Minoche Duerry —
nächtelang schwere Alpträume und Besuche des Nachtmahr durchgemacht. Letzteres
ist ihr nicht bewußt geworden. Nur der Außenstehende, Lucelion, weiß darüber
Bescheid.
    In der nächsten Nacht kommt der Besucher wieder. Lucelion liegt
auf der Lauer. Diesmal nicht in der Wohnung gegenüber, sondern im Haus, wo er
ahnt, daß das unheimliche Geschehen seinen Lauf nehmen wird.
     
    ●
     
    Paris, 19. Februar
    Ich liege auf der Lauer. Vielleicht sind es die letzten Zeilen,
die ich schreibe. Ich habe mein Buch dabei, um alle Einzelheiten im Augenblick
des Erlebens aufschreiben zu können. Dabei ist nicht einmal sichergestellt, ob
dieses Buch gefunden werden wird, um mein Schicksal zu klären, das mich ereilen
kann.
    Es ist jetzt sieben Minuten vor Mitternacht. Im Zimmer vor mir ist
es unruhig geworden. Da Mädchen träumt wieder. Ich höre sie leise im Traum
schreien. Oder ist es schon soweit, ist er schon da?
    Schritte! Ich höre sie unten auf der Treppe. Sie kommen näher,
kommen nach oben.
    Ich halte den Atem an, meine Hand zittert.
    Dann sehe ich den Schatten auf der obersten Treppenstufe. Er dreht
mir den Rücken zu.
    Ich spüre die Nähe eines Geschöpfes, das kein Mensch — nur ein Geist
sein kann. Angst und Beklemmung machen sich in mir bemerkbar.
    Ich reiße die Augen auf.
    Ich habe eine Taschenlampe dabei, aber ich wage nicht, sie
aufflammen zu lassen. Die Angst ist größer.
    Und dann zeigt sich, daß mein Gefühl und mein Verdacht berechtigt
sind.
    Die Gestalt — ist ein Geistwesen.
    Wie ein Schemen, wie ein dunkler, zerfleischter Nebel passiert er
die Tür.
    Der dunkle Schatten ist weg, verschwunden, als hätte der Erdboden
ihn verschluckt.
    Ich höre das Röcheln und Gurgeln der Totenbraut, die er sich für
diese Nacht erwählt hat. Ich liege in meinem Versteck, fühle das Blut wie einen
siedenden Brei durch meine Adern fließen und bin nicht in der Lage, mich von
der Stelle zu bewegen. Meine Glieder sind wie gelähmt. Ich kann kaum noch
schreiben.
    Oh, mein Gott, was passiert jetzt mit mir?
    Pierre Monette kniff die Augen zusammen. Es fiel ihm schwer, die
letzten Zeilen zu lesen. Es sah gerade so aus, als hätte ein Krampf Lucelion
daran gehindert, weiterzuschreiben. Die Worte waren kaum zu entziffern. Unsicher
waren auch die nachfolgenden Schriftzeichen.
    Jetzt geht es wieder. Wie ein Bann hat es auf mir gelegen.
    Ich kann weiterschreiben, aber ich kann mich noch nicht von der
Stelle bewegen.
    Da — die Tür zum Mordzimmer wird von innen geöffnet.
    Die dunkle Gestalt steht groß und gerade, beinahe stolz, vor mir
im Gang.
    Nur drei Schritte entfernt.
    Ich kann das Gesicht sehen, die Augen.
    Unheimlich. Ein Schauer läuft mir über den Rücken.
    Das ist kein Mensch, neeeiiin, das ist kein Mensch.
    Der Nachtmahr! Er kommt auf mich zu, er hat mich gesehen!
    Wie ein Schrei waren die letzten Sätze hingeschrieben.
    Die Eintragungen an diesem Tag endeten in höchster Aufregung,
Angst und panikartigem Entsetzen.
    Er hat die Tür zur Wohnung offenstehen lassen. Ich ahne, weshalb!
Er will, daß man mich mit dem Verbrechen in Verbindung bringt.
    Ich muß weg von hier, weg!
    (Ich habe mich in der Wohnung umgesehen, ich habe es nicht
fertiggebracht, einfach verschwinden. Das Mädchen ist tot. Sie sieht
schrecklich aus.)
    Es ist entsetzlich.
    Für einen Augenblick habe ich eben geglaubt, ich hätte das Mädchen
umgebracht.
    Ich habe mich eben selbst

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