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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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seine Frau mit einem Kuß auf die Stirn und nahm dann
ihr gegenüber Platz.
    „Wie hast du geschlafen?" wollte er wissen.
    „Ich bin erst sehr spät eingeschlafen, Cherie. Der Abend hat mich
noch lange beschäftigt."
    „Ja, das kann ich mir denken." Edouard de Ayudelle zog sich
das Marmeladeglas herüber. „So etwas bekommt man nicht alle Tage geboten. Hast
du schon die Morgenzeitung gelesen?"
    „Nein, wie sollte ich."
    „Der Auftritt dieser Inderin scheint sich für die Polizei gelohnt
zu haben. Der Mann, der von Sheherezade des Mordes beschuldigt wurde, hat ein
volles Geständnis abgelegt. Er hat seinen Geschäftspartner tatsächlich ins
jenseits befördert."
    „Das darf doch nicht wahr sein! Und ich habe immer noch geglaubt,
der Auftritt der Inderin sei nichts weiter als eine Farce."
    Virginie griff nach der Zeitung und las den Bericht, während sie
frühstückte.
    Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Sie stieß auf einen weiteren
großaufgemachten Artikel, in dem die Ermordung Danielle Rousons behandelt
wurde. In der Meldung tauchte der Name von Dr. Monette auf! Auch er tot. Die
Polizei vermutete, daß er durch Schreie oder ein anderes Zeichen vielleicht auf
den Mörder aufmerksam wurde und ihn an seinem Tun hindern wollte. Man hatte ihn
die Treppe hinabgestoßen, und er war an den schweren Verletzungen, die er sich
dabei zuzog, in der letzten Nacht verstorben.
    „Ist etwas, Cherie?" Die säuselnde Stimme ihres Ehegatten
ging ihr auf die Nerven.
    „Nein, es ist nichts", entgegnete sie tonlos.
    Was jetzt? Monette hatte etwas in ihrer Erinnerung geweckt. Er
bediente sich dabei ein Verfahrens, das nicht jeder Psychiater beherrschte.
    Sie brauchte Hilfe, aber wer half ihr jetzt?
    Sie griff sich an den Kopf.
    „Ist dir nicht gut?" fragte Edouard de Ayudelle. Seine adrige
Hand glitt über die Tischdecke und faßte nach ihrer Rechten. Sie erschauerte
unter der Berührung.
    Wie hatte sie sich nur dazu hinreißen lassen, diesen Menschen zu
heiraten!
    Er ekelte sie an. Sie mochte diesen Greis nicht. Und doch hatte
sie ihm ihr Jawort gegeben.
    Edouard de Ayudelle war überhaupt nicht ihr Typ. Gilbert Seniff
hatte sie wirklich geliebt, und sie liebte ihn noch immer.
    Mißtrauisch richtete sie die Blicke auf ihren Mann. Er lächelte
ihr freundlich zu. Seine trockene Haut spannte sich wie Pergament über das
Gesicht. Die Haut war faltig und runzlig. In den klaren, klugen Augen jedoch
glühte das Feuer der Jugend.
    „Du solltest
einen Arzt konsultieren, Cherie", sagte de Ayudelle. „So wie es ist, kann
es nicht weitergehen. Es gibt genügend gute Psychiater in der Stadt. Ich habe
Zeit, ich kann warten. Aber langsam mache ich mir auch Sorgen um dich.
Getrennte Schlafzimmer sind ganz schön, aber nur dann, wenn man sich hin und
wieder mal in einem gemeinsamen trifft."
    Sie zuckte die Achseln. „Ich kann nicht. Ich weiß nicht, warum.
Aber ich verspreche dir, daß ich einen Psychiater aufsuche."
    „Das ist schön." Er tätschelte ihre Hand. „Wir waren anfangs
so glücklich."
    „Ja", hauchte sie. Und es fiel ihr schwer, daran zu glauben,
daß es wirklich so gewesen war.
    Sie hatte die Gedanken an den früheren Geliebten verdrängt. Sie
erinnerte sich genau an die Hochzeit mit de Ayudelle, an die Weltreise, an die
Partys, die Gäste, die Abwechslung. Das alles hatte sie glücklich gemacht. An
der Seite ihres alten Mannes war sie zu einer aufblühenden, zufriedenen Frau
geworden.
    Aber dann waren die ersten Schübe von Zweifel und Unzufriedenheit
gekommen. Wie schleichendes Gift hatten sich ihre Sorgen in sie hineingefressen
...
    Edouard de Ayudelle trank seinen Tee.
    Wie er die Tasse hielt, wie er schlürfte! Sie konnte es nicht länger
mit ansehen.
    „Ich werde heute nicht zum Mittagessen da sein, Cherie",
klang da seine Stimme auf, während er geräuschvoll seine Tasse absetzte. „Ich
treffe mich mit Chalaque draußen in Versailles. Ich habe mit ihm geschäftlich
zu sprechen. Es kann spät werden."
    „Es ist gut. Ich werde mich danach richten."
    „Du bist zu oft allein. Deine Hobbys füllen dich nicht aus. Such'
dir eine Gesellschafterin. Soll ich Morna Bescheid sagen? Sie ist klug und
kennt die Welt. Man kommt gut mit ihr zurecht."
    „Ja, ich weiß. Du bist sehr zufrieden mit ihr. Ich mag sie auch.
Vielleicht mache ich heute einen Stadtbummel mit ihr. Das ist eine gute
Idee."
    Sie zwang sich ein Lächeln ab.
    „Sei mir bitte nicht böse, falls wir uns heute nicht mehr sehen.
Verhandlungen mit Chalaque sind

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