Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
etwas?«
    »Der Nazi-Arzt, der an seinen Opfern Experimente durchführte, die meist tödlich endeten«, sagte Zamorra.
    »Nun, ähnlich wie er einst gingen damals die beiden Vampire vor. Die anderen bewachten uns nur, doch diese zwei waren anders, ganz anders. Sie arbeiteten geradezu wissenschaftlich. Sie injizierten ihren Gefangenen die verschiedensten Flüssigkeiten. Niemand wusste, worum es sich dabei handelte. Viele starben daran. Andere, wie meine Mutter, überlebten diese Torturen. Und ich habe im Leib meiner Mutter ganz sicher auch an diesen Experimenten teilgenommen. Für genauere Erzählungen fehlt uns jetzt die Zeit, Professor. Wir müssen handeln, denn Sarkana…«
    Zamorra unterbrach sie. »Nicht so hastig. Was geschah im zwölften Jahr? Und was wollten diese Vampir-Wissenschaftler erreichen? Ich muss das wissen - es kann entscheidend sein.«
    Khira Stolt kämpfte einen inneren Kampf mit sich selbst. In Zamorras Gesicht sah sie die Entschlossenheit. Er würde nicht locker lassen, bis er alles erfahren hatte.
    »Also gut. Aber genau kann ich es auch heute nicht erklären. Sie wollten das Blut der Menschen verändern. Ich habe einige ihrer Gespräche belauschen können, doch ich bin mir selbst nicht sicher. Es klingt grausam und makaber, aber das ursprüngliche Ziel war wohl, den Nährgehalt von Menschenblut zu erhöhen.«
    »Klingt logisch.« Van Zant schaltete sich zum ersten Mal mit ein. »Wenn so ein Vampir vielleicht nur noch jede zweite Nacht ein Opfer braucht… Das würde den Burschen das Leben sicher netter machen, oder?«
    »Vampire leben nicht, Artimus.«
    Nicoles Einwand ließ van Zant unbeantwortet. Für ihn waren das alles nach wie vor so etwas wie die berühmten Böhmischen Dörfer. Wenn es nach ihm ging, so sollte sich daran auch möglichst nichts ändern.
    Khira nickte ihm zu. »Ganz richtig, Artimus. Aber ich glaube, das war nicht alles, was sie erreichen wollten. Die beiden Anführer der Vampire tranken niemals vom Blut ihrer Versuchskaninchen. Sie verschwanden in unregelmäßigen Abständen. Wahrscheinlich um ihren Blutdurst anderweitig zu stillen. Die anderen aber schon. Und deren Verhalten änderte sich im Verlauf der Jahre. Sie wurden sklavisch. Anders kann ich das nicht beschreiben. Sie wurden den Wissenschaftlern absolut hörig.«
    »Wie passt Sarkana in das Bild?«, fragte Nicole, die keinen Zusammenhang sah.
    »Er erschien kurz vor meinem zwölften Geburtstag. Tagelang beobachtete er, sprach mit den beiden Leitern des Lagers. Dann… ganz plötzlich, es war mitten in der Nacht… ich wachte durch schreckliche Schreie auf und sah, was passierte. Die Vampire töteten alle Menschen. Und Sarkana wütete am schlimmsten. Meine Großeltern und meine Eltern starben durch ihn.« Die Biologin stoppte ihre Erzählung erneut und atmete tief durch, als würde sie befürchten zu hyperventilieren.
    Doch sie fing sich rasch wieder. »Ich erinnere mich noch, wie Sarkana dann vor mir auftauchte. Ich schrie. Und dann wich er entsetzt vor mir zurück. Mir rannen blutige Tränen die Wangen hinunter - das war vorher noch nie geschehen. Dann bekam ich einen Schlag auf den Hinteçkopf und alles wurde schwarz. Ich erwachte in einem Krankenhaus in Helsinki. Bis heute konnte mir niemand erklären, wie ich dort hingekommen bin. Seither spüre ich die Aktivität von Vampiren überdeutlich. Sie bereiten mir körperliche Schmerzen. Und… sie haben Angst vor mir.«
    »Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass Vampire Experimente mit ihrem Lebenssaft durchgeführt hätten.« Zamorra war sehr nachdenklich geworden. »Was mir seltsam erscheint, ist die Tatsache, dass Khira von Hörigkeit spricht. War Sarkana der Initiator der ganzen Sache? Khira.« Zamorra sah der Kleinwüchsigen fest in ihre Augen. »Sie spüren Vampire, die aktiv sind. Können Sie außer Sarkana einen weiteren Blutsauger in der Nähe ausmachen?«
    Zamorra dachte natürlich an deZamorra, der nach wie vor Carlotta in seiner Gewalt hatte. Sie schwebte in akuter Lebensgefahr.
    Die Biologin nickte heftig. »Mehr als einen. Ein spezieller hat vor wenigen Minuten ein Opfer gerissen. Und das meine ich so wie ich es sage. Er hat nicht nur getrunken!«
    Nicole fasste Khiras Oberarme. »Können Sie uns dort hin bringen? Schnell, es ist wichtig, Khira.«
    »Natürlich. Aber dann müssen wir uns um Sarkana kümmern. Das ist mir nämlich sehr wichtig.«
    ***
    Die Tür des Seiteneingangs zu dem Klärwerk war für Artimus van Zant überhaupt kein

Weitere Kostenlose Bücher