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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich etwas gewesen? Ein dumpfer Schlag folgte, dann ein Reißen und auch ein Schmatzen.
    Er fürchtete sich.
    Rutger spürte die kalte Haut auf seinem Rücken. Er ließ die Waffe nicht mehr auf dem Schreibtisch liegen. Jetzt nahm er sie in die Hand und drehte sich der Tür entgegen. Rutger wartete darauf, dass sie sich öffnete und jemand eintrat.
    Aber wer?
    Sein Kumpel vielleicht? Oder doch Cusor, dem ebenfalls aufgefallen war, dass es eine technische Störung gegeben hatte. Nein, nichts von dem, es kam alles ganz anders.
    Rutger hörte wieder etwas. Es waren bekannte und gleichzeitig so fremde Laute, unter denen er sich nichts vorstellen konnte, doch sie jagten ihm Angst ein. Er erinnerte sich daran, dass ihm das Haus von Beginn an schon nicht gefallen hatte. Es war ihm einfach zu düster gewesen, und er hatte gespürt, dass hier etwas Schreckliches lauerte. Auch Zingara hatte sich unwohl gefühlt, beide Männer aber hatten dieses Thema nicht diskutiert. Und wo steckte der Vierte im Bunde - Lennox?
    Rutger wusste nicht, welchen Auftrag man seinem Kollegen gegeben hatte. Normal jedenfalls war es nicht, dass er sich nicht blicken ließ. Dieses Haus war nicht nur ein düsteres Gemäuer, es war für ihn eine Schlinge, in die er seinen Kopf hineingesteckt hatte. Und diese Schlinge zog sich jetzt langsam zu.
    Etwas schlug von außen gegen die Tür.
    Rutger wurde blass. Dann stand er auf. Die Luger hielt er in der rechten Hand und richtete die Mündung auf die dunkelgraue Eisentür. »Bist du das, Zingara?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Zingara, verdammt, melde dich end…«
    Da waren Stimmen.
    Rutger duckte sich, als hätte er einen Schlag erhalten, denn die Stimmen waren nicht draußen im Gang aufgeklungen, sondern in dem Wachraum, und am schlimmsten war, dass er keinen Menschen entdecken konnte, als er sich umdrehte.
    Und doch flüsterten sie ihm aus dem Unsichtbaren etwas zu. Er konnte es nicht verstehen, allein der Klang dieses Geflüsters jagte ihm das kalte Entsetzen über den Rücken.
    Dass es Geisterhäuser gab, in denen es spukte, davon hatte er gehört. Dass er jedoch einmal in einem derartigen Geisterhaus sitzen würde, hätte er nie für möglich gehalten.
    Jetzt war es so weit!
    Schon längst war er nicht mehr vor seinem Stuhl stehen geblieben.
    Er hatte ihn zurückgekickt und drehte sich auf der Stelle, den Blick hatte er dabei über die Wände, den Boden und auch die Decke gleiten lassen.
    Da war nichts.
    Aber die Stimmen blieben. Sie quälten ihn, sie wollten ihm Böses antun, sie folterten, sie…
    Etwas quietschte leise.
    Es war die Tür, die nach innen schwang, als wäre sie ein Sargdeckel, der sich bewusst auf das Unterteil legte.
    Das Grauen spürte Rutger wie eisige Finger. Er fing an zu zittern, als sich der Spalt erweiterte, es gab kein Hindernis mehr für den Schrecken, und plötzlich erkannte er ihn fast brutal deutlich.
    Da war eine Person, eine Frau, ein Wesen, ein Monster – eigentlich alles in einem. Rutger erkannte trotzdem Diondra Mayne, auch wenn sie sich verändert hatte. Ihr Körper war verzogen, die Schultern breit und an den Enden sehr eckig. Er sah eigentlich aus wie ein Hemd, das schief auf einer Leine hing.
    Das war nicht alles. Das Gesicht hatte dieselbe blassblaue Farbe angenommen, nur verteilten sich auf ihm nicht die zahlreichen Blutflecken. Stattdessen sah er sehr dunkle Augen und Haare, die wie die Borsten eines Besens in die Höhe standen.
    Dann war da noch der Mund.
    Er schluckte, denn als solchen wollte er ihn nicht mehr bezeichnen.
    Die Lippen zeigten einen Schmier aus Blut, sie waren verzogen, saßen schief, sie bewegten sich auch, die Zähne ebenfalls, als würden sie noch lauern.
    Diondra drückte ihre Schulter gegen die Tür, damit sie endlich ganz aufschwang.
    Jetzt hatte sie Platz.
    Aber sie war nicht allein. Der Schreck war wie ein Messer, das Rutger in seinem Leib spürte. Noch steckte es nicht so tief, aber es drang tiefer hinein, und das Entsetzen wurde beinahe übermächtig, als er sah, dass Diondra nicht allein war.
    Sie schleifte etwas hinter sich her. Einen leblosen und auch blutigen Körper mit zerfetzten Kleidern.
    Rutger erkannte seinen Kollegen Zingara, und er glaubte nicht, dass er noch lebte…
    ***
    Der Kamin war wie ein Raubtier, das sein Maul weit aufgerissen hatte, um einen Feuerschwall zu entlassen. So ähnlich mussten sich die Drachen früher gewehrt haben, aber das hier war kein Drache, in diesem Raum wurde das Kaminfeuer manipuliert,

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